ZitatOriginal von Historikus
Das ist eine falsche Interpretation.
Ich verallgemeine weder Ansprüche, noch will ich jemanden als dumm darstellen. Nichts liegt mir ferner, als zu diffamieren.Ich möchte nur meiner Sorge Ausruck verleihen, dass viele einfach zu gutgläubig sind, dass ist nicht dumm, sondern menschlich.
Ok, das kann ich akzeptieren.
ZitatUnterhaltung wird mit Glaubwürdigkeit gleichgesetzt.
Was Du aber nur als Behauptung in den Raum stellst oder kommst Du wieder mit einer Statistik, die das augenscheinlich belegt?
Man sollte einfach auch akzeptieren können, dass für viele Leser auch ein geringerer Anspruch genügt. Wenn dadurch ein allgemeiner Wissensverfall einhergehen würde, könnte ich Deine Bedenken ja nachvollziehen. Allerdings glaube ich kaum, dass die Leser ernsthaft aus einem historischen Roman Geschichtswissen beziehen wollen. Das ist doch genauso absurd, als wenn man glauben würde nur wenn es am Anfang eines Spielfilms heisst "nach einer wahren Begebenheit", dass man dann Realität präsentiert bekommt.
Wer ernsthaft Interesse an Geschichte hat, wird wohl jede Menge anderer Informationsquellen auftun können und muss wahrlich nicht zum historischen Roman, als Gral des Wissens greifen. Soviel Verstand unterstelle ich dem Durchschnittsmenschen einfach mal.
ZitatKeiner wird einen Historischen Roman anfassen, wenn er sich nicht für Geschichte interessiert.
Ebenfalls eine Behauptung. Warum sollte dem so sein?
Ich lese die SPQR-Reihe, weil mich das Ambiente fasziniert und ich es unterhaltsam finde, wie Decius Metellus zu Werke geht. Dabei interessiert mich es wirklich nicht, ob nun dieser oder jener erwähnte Staatsmann oder die beschriebenen Rituale und Bräuche historisch korrekt dargestellt sind oder nicht. Dafür besorge ich mir Material aus sachlicheren Quellen und davon gibt es jede Menge. Ich behaupte: jeder der sich für Geschichte interessiert muss wissen, dass ein Roman nicht eine wirklich ernsthafte Beschäftigung mit dem Thema ersetzen kann! Für alle anderen Leser ist es pure Unterhaltung, mehr nicht.
ZitatNur frage ich ich mich einfach, warum die Bücher mit den ärgsten Fehlern auf den Beststellerlisten stehen. Das ist alles.
Weil es die meisten Leute nicht interessiert, ob es in einem Roman historisch korrekt zugeht.
ZitatIch will nicht die absolute Wahrheit. Ich habe nichts gegen wenige, kleine Fehler. Aber ich habe etwas gegen komplette Geschichtsverfälschung. Und dies betreibt zB Cross mit der "Päpstin".
Ich bezeichne es jedenfalls als nicht klein, wenn die Rolle der Frau falsch dargestellt wird, oder etwas zu Essen vorgesetzt wird was es damals in Europa noch gar nicht gab.
Wenn also die Päpstin unter dem Label (historische) Fantasy verkauft werden würde, hättest Du Deinen Seelenfrieden. Ist das so richtig?
ZitatUnd das müsste nicht sein, wenn wir den besagten Anspruch gemeinsam erheben würden.
Dann bräuchten wir also gar nicht mehr Anspruch, sondern nur eine korrekteres Schubladendenken der Verlage. Die sollten einfach mehr Historiker als Lektoren einsetzen, alle Romane, die einer gewissen Mindest-Sachlichkeitsnorm nicht entsprechen aussortieren ("Ha, da hab ich wieder einen! Weg damit ins Fantasy-Genre!" ) und Alles ist wieder gut, weil der Leser dann ja sofort weiss: Aah igitt, die Päpstin ist ja Fantasy!! Das kauf' ich nicht.
ZitatMindestens 3 User... ...sind weder dumm nicht anspruchslos, sondern Opfer des Kommerz geworden, ihnen wurde ein falscher geschichtlicher Hintergrund geliefert.
Und mindestens diese drei User konnten gerettet werden. Ist doch auch ein schöner Tagesabschluss. Um den Rest der Welt wird sich halt morgen gekümmert.
Gruss,
Doc
"Es ist ein verdammt dreckiger Job, aber einer muss ihn ja tun." (Django, Superman, Spiderman und viele andere ungenannte Helden)