Das Lehrerhasser-Buch - Lotte Kühn

  • Ich finde, dass schon der Titel dieses Buches eine beispielslose Geschmacklosigkeit ist. Hier werden Einzelfälle völlig unwissenschaftlich zusammengetragen, zusammengeschrieben und dann als Buch veröffentlicht.
    Frau Kühn - sie klagen Unmenschlichkeit an und schreiben gleichzeitig unmenschlich und unsachlich???
    Ich bin selbst Lehrer an einer Grundschule und kann sagen, dass ich viele überdurchschnittlich engagierte Kollegen und Kolleginnen kenne, die sich durch Handlungskompetenz, Methodenkompetenz, Menschlichkeit und vor allem Einsatzbereitschaft für ihre Schüler und Schülerinnen auszeichnen.
    Wir haben täglich mit Kindern zu tun, die keine Liebe im Elternhaus erfahren,die kein Frühstücksbrot mit in die Schule bekommen (der Lehrer oder die Lehrerin bringen diese mit);Kinder, die keine Grenzen gesetzt bekommen, mit denen nicht gespielt wird; Kinder, die von früh bis spät Programme schauen bei denen es mir schlecht wird; Kinder, mit den unterschiedlichsten Symptomen von Verhaltensauffälligkeiten usw..
    Das Jugendamt und die Schulpsychologen sind unsere täglichen Begleiter. Die Gleichgültigkeit vieler Eltern ihrer Kinder gegenüber spiegelt sich auf Elternabenden wider. Wenn von 25 Kindern 8-10 Elternteile erscheinen, können sie zufrieden sein.


    Wir planen Schulausflüge (Museen,Ausstellungen, lebensnahe Orte der Kinder-Feuerwehr, Kläranlage,Wasserwerk, Bäckerei, Innenstadt, Wälder, Altenheime,usw.), Klassenfahrten, Lesenächte, Arbeitsgemeinschaften, Musikforen, haben endlose Fortbildungen, Dienstbesprechungen und Konferenzen -neben der Vorbereitungszeit am Nachmittag. Wir müssen uns von Eltern freche und respektlose Kommentare anhören oder zwischen Eltern gehen, die sich auf dem Schulflur vor den Kindern streiten ("Du alte Sau, ich hetz' dir das Jugendamt auf den Hals"-Beispielzitat). Wir sind Wissensvermittler, Psychologen, Familienberater, Vater-oder Mutterersatz, Freund oder Freundin zugleich.
    Trotzdem liebe ich diesen Beruf.
    Die alltägliche Arbeit wäre jedoch häufig einfacher zu ertragen, wenn nicht so viele Kinder einen Riesenberg von Problemen aus dem Elternhaus mitbrächten. Oder glauben sie, Frau Kühn, dass uns Kinder, die häusliche Gewalt oder sexuellen Missbrauch erfahren oder in verwahrlosten Wohnungen leben nicht in unsere Träume begleiten??
    Es ist nicht nur traurig, sondern für engagierte Lehrkräfte sehr verletzend, dass sie das Wort "HASS" in ihren Titel einbauen, wo wir alle viel mehr vom Gegenteil bräuchten.
    Entsetzlich auf welches Niveau sie sich da begeben. Da hat die Bild am Sonntag wieder ein gefundenes Fressen für eine neue Reihe gefunden und kann denjenigen, die ihre Arbeit ernst nehmen und eigentlich Unterstützung bräuchten, nochmal so richtig schön einen Knüppel vor die Beine werfen.

  • Hallo tedd,
    erst einmal herzlich Willkommen im Eulennest :-)
    Ich habe deinen Beitrag vom Thread "Verlagsvorschauen Herbst/Winter 2005 deutsche Autoren" abgetrennt, da in dem genannten Thread nur Bücher, die demnächst erscheinen werden, aufgelistet werden. :wave

  • Hallo Tedd,


    zunächst auch einmal von mir ein herzliches Willkommen bei den Eulen und vorab eine Frage: Ist Lotte Kühn hier auch registriert, weil du sie so gezielt ansprichst?


    Es steht sicher außer Frage, dass es engagierte Lehrer gibt, wenn ich persönlich auch ein Engagement, wie von dir beschrieben noch nicht erlebt habe.
    Aber ich denke, dass das Buch auch nicht für und über Lehrer mit deiner Einstellung geschrieben wurde. Du solltest das wirklich nicht persönlich nehmen.


    Mal ganz selbstkritisch, Tedd: Findest du nicht, dass du mit deiner Aussage über Eltern genauso verallgemeinerst? Ebenso gut könnte ICH mich jetzt angegriffen fühlen und mich verteidigen.
    Ich weiß, dass ich im Rahmen meiner Möglichkeiten und Kenntnisse versuche, meinen Kindern die bestmögliche Erziehung angedeihen zu lassen und ziehe mir deshalb diesen Schuh nicht an.


    Aufrgund meiner langjährigen Erfahrung mit Lehrern kann ich nur sagen, dass der Großteil eher der anderen Spezies, als der von dir geschilderten, angehört.
    Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch schon oft gedacht, dass ich darüber ein Buch schreiben könnte. Allerdings würde ich doch einen anderen Titel wählen, da muss ich dir uneingeschränkt recht geben.
    "Hassen" sollte man unqualifizierte Lehrer nicht, sondern man muss lernen, sich mit ihnen zu arrangieren und den Kindern insoweit den Rücken stärken, als dass sie keinen dauerhaften Schaden dadurch nehmen.


    "Schwarze Schafe" gibt es in jedem Beruf und wenn irgendwo etwas schief läuft, wird gern über den ganzen Berufsstand geschimpft.
    Nimm es dir nicht so zu Herzen und betreibe deinen Job weiterhin mit dem geschilderten Engagement und der daraus erkennbaren Freude.
    Wenn schon nicht die Eltern, werden es dir vielleicht die Kinder danken.

  • Wenn ich mal nur aus meiner 20-jährigen Berufserfahrung sprechen darf:


    Ich fand es in der Verlags-Vorschau sehr treffend als "Gag" formuliert: Nein, von diesem Buch gibt es keine Lehrerfreiexemplare !.
    Weil das nämlich genau ein Merkmal ist, was in meinem Beruf auf jeden 2. Lehrer als Kunde zutrifft ... die Frage nach einem kostenlosen Exemplar ... Und das ist etwas, womit wir uns rumschlagen müssen: das Unverständnis der Lehrer, wenn wir ihnen das abschlagen müssen, weil der Verlag das entscheidet und nein sagt. Dann kriegen wir den Unmut ab und das nicht zu knapp !!!!


    Also, es gibt schon in meinem Erfahrungsschatz typische Merkmale, die mir immer wieder bei Lehrern sauer aufstoßen ... Warum dann nicht auch bei Eltern ? Warten wir doch einfach mal ab, ob die Lehrerschaft mit einem Titel wie Das Elternhasserbuch kontert ....

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Fritzi ()

  • Zitat

    Original von Roma
    @ Fritzi,


    verstehe ich das richtig? Jeder 2. Lehrer fragt nach einem kostenlosen Exemplar?? :wow Mit welcher Berechtigung denn?


    Info:
    Wenn Klassensätze bestellt werden, also Lektüren, die die ganze Schulklasse lesen muß, gibt es Verlage, die den Lehrern ab einer gewissen Stückzahl ein kostenloses Prüf- oder Lehrerexemplar zur Verfügung stellen.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Fritzi
    Info:
    Wenn Klassensätze bestellt werden, also Lektüren, die die ganze Schulklasse lesen muß, gibt es Verlage, die den Lehrern ab einer gewissen Stückzahl ein kostenloses Prüf- oder Lehrerexemplar zur Verfügung stellen.


    Ah, so! Danke für die Info. Das hatte ich jetzt falsch verstanden ;-)

  • Entschuldigung- natürlich erstmal ein liebes "Hallo" an alle Mitglieder hier..und danke für die Rückmeldungen. :wave


    Ich weiß nicht, ob Frau Kühn auch diesem Forum beiwohnt -trotzdem war es mir ein Bedürfnis sie selbst anzusprechen.


    Ich finde diesen Begriff "HASS" im Zusammenhang mit Schülern , Lehrern und Schule allgemein so dermaßen deplaziert für einen Buchtitel, nachdem wir alle gesehen haben wo "Hass" auf Lehrer- und auf Schülerseite hinführen kann (Erfurt z.B.).


    Natürlich können sich auch Eltern durch meinen Beitrag angesprochen fühlen und das beabsichtige ich auch bei denen, die so handeln wie beschrieben. Ich habe nicht von Eltern gesprochen, die das Leben ihrer Kinder wertschätzen, die sich kümmern, die lieben, die Lehrer und Lehrerinnen unterstützen und mit ihnen zusammenarbeiten.


    Ich habe mir ein Stück weit die Wut aus dem Bauch geschrieben, die ich fühle, weil ich mich durchaus zu den Lehrern zähle, denen ihre Schüler nicht egal sind, die mit Jugendamt um die Rechte und die Würde der Kinder kämpfen und die versuchen den Alltag in der Schule für beide Seiten so attraktiv und erfolgreich wie möglich zu gestalten.


    Ich werde im nächsten Beitrag ein paar Zitate hinzufügen, weil ich jetzt noch ein paar Aufsätze zu korrigieren habe! :write


    Liebe Grüße , tedd

  • Ein fürchterliches Buch. Ich sehe keinen Sinn in diesem Geschreibsel. Kühn scheint offenbar Probleme mit der Lehrerschaft zu haben. Vielleicht hat sie ja mal in der Grundschule für einen Schulaufsatz ein "ausreichend" bekommen, obwohl nach ihrer Ansicht ein "befriedigend" angemessen gewesen ist. Und dieses Trauma hat sie bis heute leider nicht überwunden.


    Worin besteht der Sinn, hier pauschale Angriffe auf die Lehrerschaft zu fahren? Soll der Kampf Lehrer gegen Eltern weiter angeheizt werden?


    Liebe Frau Kühn, Ihr Buch ist an Dümmlichkeit kaum zu übertreffen. Wieviele Promille hatten Sie bei der Niederschrift? Ich würde Ihr Buch mal als ein 2,6-Promille-Buch bezeichnen.
    Pauschalurteilen nützen niemanden. Es gibt auch bei den Lehrern schwarze Schafe, die gibt es aber auch in der Elternschaft.


    Schule kann nur dann etwas Sinnvolles erreichen, wenn Lehrer und Eltern eng und vertrauensvoll zusammen arbeiten.


    btw. Ich bin kein Lehrer....... :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Wolke
    verschiebe ich den Thread in die Rubrik Belletristik


    Huhu Wolke,


    dieses Buch gehört eindeutig in die Rubrik Sachbuch, habs mir auf der Arbeit kurz mal angeguckt ... :wave

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • *g* Das Buch war gerade Thema bei Stern TV und da musste ich doch direkt mal gucken, ob hier schon darüber gesprochen wurde.


    Es gibt für mich 2 Seiten, die man beachten sollte. Erstens, dass der Lehrer als Hauptberuf hat, seinen Schülern Wissen zu vermitteln und zweitens die Eltern, die für die Erziehung ihrer Kinder zuständig sind.
    Klar, Eltern haben auch für die Schule Aufgaben zu erfüllen,... Keine Frage, aber auch hier sollte man die heutige Zeit berücksichtigen, wo es wirtschaftlich nicht in jeder Familie möglich ist, dass eine Person komplett zur Kindererziehung abgestempelt wird. So, wie es früher öfters der Fall war. Eine Frau geht heutzutage meist auch einem Vollzeitjob nach, hat Haushalt, kümmert sich um die Kinder und soll dann auch noch womöglich jeden Tag mit dem oder den Kindern Diktate üben!?
    Auf der anderen Seite stehen die Lehrer, die dank der tollen Wirtschaft des Landes unter Personalmangel leiden, überfüllte Klassen haben und trotzige, zum Teil faule und lustlose Kinder sitzen haben.
    Meiner Meinung nach ist hier irgendwann mal was schief gelaufen und das in den letzten Jahren. Eine Berufsgruppe bekommt es schwer gemacht, ihren Beruf überhaupt auszuüben und wird dann auch noch verantwortlich gemacht, dass die Kinder so schlecht bei PISA abschneiden. Hier laufen so viele Faktoren zusammen, damit es überhaupt so weit kommt, doch das wird von kaum jemanden beachtet. Wenn jemand schlechte Erfahrungen mit Lehrern macht, sollte er dies mit demjenigen persönlich regeln und wenn das nicht hilft, an die Schulleitung gehen und so weiter. Doch so eine Reaktion bringt niemanden vorwärts. (Außer natürlich die Schüler, die dann noch mehr Dinge geliefert bekommen, um auf Lehrern rumzuhacken.)
    Viele Lehrer geben ihren Beruf auf, weil sie denken, dass sie nicht in der Lage sind, ihren Beruf nachzugehen. Die Schüler tyrannisieren sie regelrecht, verarschen sie und machen mit ihnen, was sie wollen. Wer nimmt hier die Lehrer in Schutz?


    Mal so nebenbei: Ich bin auch kein Lehrer (zum Glück)! Aber Hut ab vor denen, die es sind!
    Ich hoffe, dass doch noch irgendwie, irgendwo, irgendwann eine Lösung gefunden wird, dass alle besser damit leben können!!!!!!!!!!!!!!!
    Früher hat es ja auch geklappt und da gab es dann nicht 1000000 Kinder mit ADS und wie sie auch alle heißen.

  • macht mal aus einer mücke keinen elefanten! das buch gehört zu einer reihe von hasserbüchern! wer sich über sowas noch aufregt, tut mir leid.


    mehr infos hier:


    [URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,397746,00.html]Versager in der Matschecke[/URL]


    Eine Mutter von vier Kindern schrieb ein furioses "Lehrerhasserbuch" - jetzt enthüllt sie ihr Pseudonym.



    bo

  • Nun ja ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich habe in meiner Schulzeit selbst erlebt, dass viele Lehrer keine Motivation haben, den Schülern etwas beizubringen. Das springt natürlich auf die Schüler über. Viele Lehrer haben auch einfach kein Talent, anderen etwas beizubringen. Als Grundschullehrer, wie der Thread-Starter, ist es einfach zu sagen, dass es viele engagierte Kollegen gibt. Denn im Grundschulalter sind die Schüler noch ganz anders zu nehmen. Sie sind motivierter, vielleicht macht einem Grundschullehrer die Arbeit mehr Spaß. Wenn man an eine Hauptschule geht, kann man glaube ich nicht an einer Hand abzählen, wie viele demotivierte Lehrer es gibt. Weil auch die Schüler den Lehrern nicht den entsprechenden Respekt zollen.
    Also über das Buch zu schimpfen finde ich eigentlich nicht gut. Ich glaube die Dame hatte schon einen Grund und hat auch durchaus recherchiert, über was sie schreibt. Ich selbst habe oft genug Lehrer erlebt, die diese Tätigkeit eigentlich nicht hätten ausführen sollen. Denn dafür waren sie absolut ungeeignet.
    Aber hier sind die Ansichten unterschiedlich. Natürlich sagt ein Lehrer über die Arbeit und die Motivation der Kollegen etwas anderes als jemand, der es aus Sicht des Schülers betrachtet. Aber darüber so zu schimpfen? :rolleyes

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Was Gerlinde Unverzagt über die Grundschule schreibt, kann ich nur bestätigen:

    Zitat

    Die Grundschule, sagt sie, sei wirklich so ein wunderliches Soziotop, beherrscht von Lehrerinnen, die sich in einer Art ewigem Kindergarten mit Matschecken und Klangmulden eingerichtet haben.


    ([URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,397746,00.html]Quelle: spiegel.de[/URL])


    Das und die folgenden Schilderungen sind eher unter- als übertrieben ... :bonk


    Das Übel, das PISA beschreibt, treibt fröhliche Urstände in den Grundschulen, und -- um mal etwas wirklich Ketzerisches zu sagen --, es ist halt typisch für einen Berufsstand, der weiblich dominiert ist.



    Männer haben andere Macken! :lache

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Liebe Frau Kühn, Ihr Buch ist an Dümmlichkeit kaum zu übertreffen. Wieviele Promille hatten Sie bei der Niederschrift? Ich würde Ihr Buch mal als ein 2,6-Promille-Buch bezeichnen.
    Pauschalurteilen nützen niemanden. Es gibt auch bei den Lehrern schwarze Schafe, die gibt es aber auch in der Elternschaft.


    grundsätzlich denke ich, hat jeder das recht, über seine erfahrungen mit dem schulbetrieb zu berichten. erst recht, wenn man 4 kinder mit zusammengerechnet 26 schuljahren dabei begleitet hat.


    wie sachlich oder pauschal dort angegriffen wird, kann ich nicht beurteilen - ich habe das buch nicht gelesen.


    bo

  • ich kenne das buch nicht bin hier aber in der lage das buch fortzusetzen. ich habe drei kinder, 2 davon haben adhs und ich stosse jeden tag auf unverständniss der lehrer die mich anprangern, die meine kinder falsche schulerziehung vorleben und und und..... ich bin ein einzelkämpfer udn ich erwarte auch nicht das man meine kinder bevorzugt aber ich erwarte von lehrern das sie jeden kind nach seinen fähigkeiten udn leistungen fördern 8 so steht es auch im schulgesetz)


    aber um wirklich darüber mitzureden muss ich mir das buch dochmal zulegen ist ja auch ein klasse preis

  • [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,400655,00.html]Das große Kuscheln und Wuscheln[/URL]


    Mit ihrem "Lehrerhasser-Buch" sorgt Gerlinde Unverzagt für Furore. In SPIEGEL ONLINE beschreibt die Berliner Autorin den Schulalltag aus Sicht einer vierfachen Mutter. Zum Start der Serie: Wir haben uns alle lieb - das flauschige Schonbiotop Grundschule und das spätere böse Erwachen.


    bo

  • ich hab das buch nicht gelesen und ich weiß auch nicht, ob ich es tun werde.. aber.. eines kann ich sehr wohl dazu sagen:


    ich bin letzes jahr mit der schule fertig geworden und wurde davor insgesamt 13 jahre lang von lehrer unterrichtet, von denen manche weniger ahnung vom stoff hatten als ich!
    wie ist es wohl, als schüler von einem lehrer unterrichtet zu werden, der bei jeder kleinen frage in seinem buch nachschlagen muss oder einem erst die antwort in der nächsten stunde liefert, weil er zu hause nachfragen musste ! .. tut mir leid - aber.. so etwas motiviert einem nicht unbedingt!


    meine englisch-lehrerin war ein typisches blondchen.. sie hat immer nur süß gelächelt, wenn sie etwas gefragt wurde, aber keine antwort darauf gegeben.. und als es um einen ausflug ging, den die klasse gesammelt machen wollte, gab es den absolut tollsten versprecher eines lehrers, den ich jemals miterleben durfte..
    es war eine abstimmung.. ob wir skifahren fahren, oder nach prag.. alle 36 leute waren für prag.. und.. wir sind skifahren gefahren.. wollt ihr wissen warum ?! - weil es die lehrerin so wollte und das beste daran, sie hat es sogar zugegeben .. Zitat: "Wir fahren nicht, weil ich nicht fahren möchte." .. - wie oft kommt es schon vor, dass eine klasse gesammelt etwas unternehmen möchte!?


    unser direktor war behindert (körperlich), hat andauernd gesabbert und war ein choleriker der schlimmsten sorte.
    das erste, was man morgens hört, wenn man die schule betrat, war seine geschrei..
    - das t-shirt ist zu kurz, das t-shirt ist zu lange, deine haare sind zu kurz, deine haare sind zu bunt, deine hosen hängen zu tief, deine hosen sind zu eng, und so weiter und so fort....
    gut. dazu muss man sagen, dass es wirklich genügend junge mädchen gibt, die etwas zu freizügig rumlaufen - aber, warum alle dafür verantwortlich machen!? .. und wenn er in seiner laune war, ging er auch gerne von klasse zu klasse und hat die lehrer beschimpft..


    ein richtig guter lehrer wurde sogar gekündigt, weil er vor dem direktor nicht zu kreuze gekrochen ist..


    als ich 12 war, musste ich aufgrund meines mathe-lehrers zum psychater und hatte täglich angst vor der schule.. das war schon so schlimm, dass ich eigentlich durchgehend krank war, weil ich mich nicht getraut hab, in die schule zu kommen.. ich bin von einer 1 in mathe, auf eine 5 herabgesunken..


    und das sind nur ein paar kleine erzählungen, die ich euch liefern konnte..
    und.. ich könnte euch noch viel mehr erzählen ...


    es gibt gute lehrer - keine frage, ich hatte in meinen 13 lebensjahren (davon war ich in 5 schulen) vieleicht 5 stück..


    erwähnen sollte ich aber noch, dass ich österreicher bin und unser schul-system ja noch besser sein soll als das eure... aber, dazu möchte ich eigentlich nichts sagen, weil ich nicht weiß, ob es stimmt oder nicht..
    ich weiß nur, dass es wirklich lehrer gibt, die alles andere als lehrer sind!