Hallo Dany-Maus,
diese zwei "Bücher im Buch" haben mich auch gestört. Diese Infos sind so was von unoriginell in die Geschichte eingebracht. Da hat man sich nicht die geringste Mühe gemacht, das dem Leser zu angebrachter Zeit und harmonisch in die Gesamtgeschichte eingebunden in kleine Häppchen zu präsentieren. Und noch dazu ist dieses Tagebuch in dieser Breite überhaupt nicht für die Geschichte wichtig. Wer Leseerfahrung hat, weiß zwar, was der Sinn dieser Riesenabschnitte ist, aber wer Leseerfahrung hat, der weiß auch, dass dies nicht in einer solchen Breite erzählt werden muss. Da hätte der Autor besser die London-Geschichte länger machen sollen - an der mich allerdings Wittgensteins vertrackte Erzählperspektive gestört hat. Ich schätze mal, er wollte so ein väterliches "Ich erzähle euch die Geschichte eines faszinierenden Kindes"-Feeling erwecken, aber das kommt einfach nicht an. Dieser Wittgenstein erzählt an vielen Stellen viel zu künstlich von sich und Emily. Das ist dann so ein blödes Dazwischen, das sowohl die konventionelle väterlich-auktoriale Atmosphäre kaputtmacht als auch die modernere personale Atmosphäre, wenn da irgendwann in Szenen mit Emily Wittgensteins Wörtchen "ich" wieder auftaucht.