'Die Richter des Königs' - Seiten 001 - 139

  • Wie schon jemand schrieb, fand auch ich, dass am Anfang gleich zu viele Personen namentlich auftraten. Ich habe mir heute sogar die wichtigsten Personen aufgeschrieben, um mir eine Beziehungskonstellation vorstellen zu können. Manchmal werden die Personen mit dem Vor-, manchmal mit dem Nachnamen beschrieben und auch das hat mich leicht verwirrt.


    Ja, das verwirrt mich denn auch etwas. Weiterer Kritikpunkt: Diese "Wissensvermittlung", die auch Delphin schon kritisierte (Jack Ketch etc.).


    Dafür fand ich aber die Beschreibungen sehr interessant: wie das London der damaligen Zeit aussieht, die Obduktion, das Kerkerfieber. Das waren wiederum Szenen, die ich sehr intensiv beschrieben fand.


    Leider habe ich nur zur Zeit nicht soviel Zeit, wie ich sie gerne hätte und komme daher nur relativ langsam mit dem Buch voran. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo Sandra,


    Ich hab ne Frage zu Seite 71: Da beschreibt der Richter, dass eine Frau überfallen und vergewaltigt wurde und an ihren Verletzungen starb und dass die Friedensrichter unter Druck gerieten, einen Schuldigen vor Gericht zu bringen. Ich hätte jetzt gar nicht gedacht, dass man damals wegen einer Vergewaltigung vor Gericht kommen konnte. Oder war es, weil sie dabei gestorben ist?


    lg Iris :wave

  • Ich habe gestern abend angefangen und war auch sofort drin im Buch, es gefällt mir richtig gut.


    Das Nachwort hab ich schon entdeckt, wollte es aber aus oben genannten Gründen nicht lesen. @ Milla: Danke für die Erläuterungen, so kann ich es doch schon lesen :wave


    Der Name "Jack Einauge" gefiel mir auch nicht, passt m.M. nicht zu England. One-eye wäre passender. Pelican


    Ich habe mir übrigens auch eine Namensliste gemacht, so dass ich kein Problem habe mit den vielen Personen. Schön finde ich, dass sie noch so ausführlich beschrieben werden, so hat man ein klares Bild vor Augen. Alan und Jeremy sind mir sehr sympathisch.


    Schrecklich, die Beschreibung der Zustände in der Stadt und die Krankheit bzw. die Behandlungsweisen. Wie selbstverständlich erscheint einem die Art der Behandlung durch Jeremy.


    Ich finde es schön, dass die geschichtlichen Hintergründe immer wieder eingeflochten werden. Da ich die Hintergründe nicht kenne, ist es mir gar nicht aufgefallen, dass in der persönlichen Rede Details genannt werden, die den Personen bekannt sein müssen. Für mich ist es einfach praktisch, das Wissen "vorgekaut " zu bekommen ;-)
    Auf S. 28 z.B. als Fachwerkhäuser erwähnt werden, fragte ich mich, ob es die tatsächlich gab, aber schon im nächsten Satz wird etwas dazu erklärt.


    Sehr schön fand ich die Formulierung "Den Engel zahlen" (S.48 ), als Sir Orlando Jeremy zumindest den Mindestlohn zahlen möchte. Sandra : Weißt Du, woher diese Redewendung kam und was sie mit Engeln zu tun hat?


    Dann noch ein par Fragen:
    S. 32: Beim Aderlass werden 12 Unzen Blut abgezapft. Wieviel Millilitern entspricht das?


    S. 41 Sir Orlando wird Rotwein eingeflösst. Warum eigentlich Rotwein? War bestimmt typisch, aber gab es damals schon Weißwein? Und wieso haben die Leute angenommen, dass er stärkend wirkt? Heutzutage hat Rotwein ja eher "kopfschmerzfördernde" Wirkung. War er damals nicht so stark?


    S. 52: Was sind Karyatiden? Kommt bei der Beschreibung der Einrichtung vor.
    S. 53: "Dunkel wie eine Stuart" War das damals ein geflügeltes Wort? Und geht das auf Maria Stuart zurück? (Sorry, bin so unwissend, was Geschichte angeht)
    S. 57: Was sind Konstabler und Büttel (=Bettler?)?
    S.58: "Oddsfish" Witziger Ausdruck. Sagt der König,, als er in Lady St. Clairs Gemächer eintritt. Woher hast Du denn Sandra ?


    Als für Lady St. Clair die Ehe geplant werden soll, kam mir nur eine Person in den Kopf:

    Ich hoffe mal, dass das auch so kommt. Obwohl, ist ja schon sehr vorhersehbar...


    Wie schon gesagt, mir gefällt das Buch sehr gut, toller Erzählstil, fundierter Hintergrund. (Erst fragte ich mich: Woher weiß sie das alles, bis ich die Angaben zur Autorin nochmal las...) und sympathische Personen.


    Edit: Die kurzen Kapitel gefallen mir auch sehr gut, so kann man auch mal kurze Zeit lesen (obwohl ich feststellen muss "eins kann ich noch" führt zu mehr als einem... :-] )

  • :wave


    Lese seit gestern dieses Buch und es gefällt mir bisher sehr gut.


    Auch ich habe mich an dem deutschen Nachnamen von Jack Einauge gestört. Anfangs fand ich manche Redewendungen etwas gekünstelt, wie z. B. er konnte sich eines Schauderns nicht erwehren. (S. 7)


    Die Beschreibungen der Straßen, die Zustände im Gefängnis und der Mode gefallen mir sehr gut, man kann wirklich schön in die Szenerien eintauchen. Auch die einzelnen Charaktere finde ich sehr schön herausgearbeitet.

  • Hallo Taciturus,


    zu Deiner Frage, ob Richter Trelawney eine historische Figur ist,
    möchte ich kurz etwas erklären: Wie auch im Nachwort nachzulesen
    ist, sind außer Trelawney und Baron Peckham alle erwähnten Richter
    historisch. Da Trelawney aber eine bedeutende Rolle spielt und daher
    frei handeln können muss, habe ich ihn erfunden.


    Herzlichst
    Sandra

  • Hallo Delphin,


    es gehört zu den Vorurteilen, dass Vergewaltigungen in früheren
    Zeiten nicht bestraft wurden. Auf Vergewaltigung stand auch schon
    im Mittelalter die Todesstrafe und zu der Zeit, in der der Roman
    spielt, auch noch. Gerade aus diesem Grund waren Verurteilungen
    selten, da es um das Leben des Angeklagten ging. Er wurde praktisch
    nur verurteilt, wenn es Zeugen für die Vergewaltigung gab. Eine Jury
    hatte Hemmungen, einen Mann nur aufgrund der Aussage einer Frau
    zum Tode zu verurteilen.


    Herzlichst
    Sandra

  • Bemerkenswert fand ich außerdem (gleich zu Beginn), dass die Todesursache von einem Ausschuss "beschlossen" wird und dass der Leichenbeschauer im Falle eines Mordes vom Mörder eien Teil dessen Besitzes bekommt.

  • Hallo geli73,


    das sind ja eine ganze Menge Fragen auf einmal. Ich versuche sie
    kurz zu beantworten:
    Der Engel "engl. Angel" ist einfach die Bezeichnung für eine Münze,
    weshalb sie so heißt, müsste ich auch noch mal nachsehen.


    Eine Unze entspricht etwa 30 g. Es handelt sich um ein altes Apotheker-
    gewicht, mit dem auch Ärzte gerechnet haben.


    Wenn man sich Porträts von Charles II oder seinem Bruder ansieht,
    bemerkt man, dass bei ihnen das französische Blut ihrer Mutter, die
    auch von den Medici, also Italienern abstammt. Daher bürgerte sich
    dieser Ausdruck: dunkel wie ein/eine Stuart ein.


    Konstabler und Büttel (engl. constable, beadle) sind frühe Ordnungshüter,
    wobei der Konstabler über dem Büttel steht, also in etwa Polizisten.


    "Oddsfish" ist ein Ausspruch, für den Charles II berühmt ist. Eigentlich
    ist er unübersetzbar, stammt aber vermutlich von "God's Wishes", was
    so ähnlich ist wie "Bei Christi Blut!"


    Natürlich gab es neben Rotwein auch Weißwein. Rotwein wurde bis in das
    19. Jahrhundert als herzstärkendes Mittel empfohlen. Er war aber nicht
    so stark wie unser Rotwein heute. Man muss bedenken, dass das Wasser
    damals nicht genießbar war, daher trank man nur Bier und Wein, die
    verdünnt wurden.


    Ich hoffe, das war hilfreich.


    Herzlichst
    Sandra


  • Huhu Sandra,


    das war sehr hilfreich. Danke schön :-)
    Das mit dem Angel als Münze lässt sich so klasse erklären. Reicht mir auch als Erläuterung.


    Oddsfish, wirklich witzig. Ich hätte es mir als "Potzblitz" erklärt. Einfach, weil es komisch klingt.


    Ach ja, hab ich nicht bedacht, dass Wasser nicht zum Trinken geeignet war, ich Blödi...


    Ich freu mich schon aufs Weiterlesen und bedanke mich bei Dir für die schnelle und ausführliche Antwort :wave

  • Gestern abend endlich angefangen und schon gefesselt. Sehr schön beschrieben und man kommt gut in die Geschichte rein. Ich freue mich schon auf die Zugfahrt morgen, da habe ich dann 4 Stunden Zeit zum lesen :-)

  • Ich habe auch gestern mit dem Buch gekommen. Bis jetzt habe ich allerdings nur ein paar Seiten geschafft. Ich hoffe, daß ich in den nächsten Tagen zu mehr komme. Ich habe auf jeden Fall keine Probleme in das Buch reinzufinden und finde gut, daß der Titel des Buches schon auf den ersten Seiten "erklärt"ist. Ich freue mich schon darauf weiterzulesen!

  • @ Geli
    Zu deinem Spoiler ein paar Posts höher: genau den gedanken hatte ich auch - das würde doch so gut passen!


    @ all
    Diesen ersten Teil hab´ich jetzt beendet und das Buch zieht mich immer mehr in seinen Bann. Dabei ist es aber nicht mal die Geschichte, die mich so fesselt (obwohl die auch sehr nett ist). Aber mir gefällt es, wie gut ich hier in die Welt von früher eintauchen kann.


    Es wird alles gut beschrieben und vieles geschickt in die Handlung eingebaut näher erklärt (das es dabei manchmal zu leicht unlogischen Gesprächen kommt - wie bereits erwähnt - stört mich eigentlich weniger). Sehr interessant fand ich z.B. die näheren Erklärungen zu der Gerichtsverhandlung - schon seltsam, wie man früher an manches herangegangen ist. Das z.B. ein Verbrecher keinen Anspruch auf einen Verteidiger hat, sondern sich nur selbst verteidigen kann - obwohl er im Vorfeld noch nicht einmal erfahren darf, wessen man ihn eigentlich anklagt. Heute unvorstellbar - damals ganz normal!

  • Liebe Sandra, liebe Eulen,


    jetzt habe ich doch mal eine Frage, die mir schon zu Anfang kam: Ist der Nachname Trelawney eigentlich bei Harry Potter inspiriert? Wäre ja nicht schlimm - ich fänds witzig :-) Muss bei dem Namen nämlich immer an die schrullige Wahrsagerin denken, mit ihren riesigen Brillengläsern und den bunten Schals um den Hals ^^


    Liebe Grüße
    Angelcurse


    PS: Bin auf S. 120