'Die Richter des Königs' - Seiten 140 - 277

  • @ Sandra


    Ich finde, daß der Ire ein sehr interessanter Charakter ist. Mich würde interessieren, warum Du Dich entschieden hast, ihn kommentierend zu charakterisieren und nicht seinen Charakter allein durch Handeln und Interaktion mit anderen herauszuarbeiten? (Oder erklärt sich das vielleicht im weiteren Roman von allein?)

  • Uiuiuiui in diesem Teil kommt aber Tempo in die Geschichte! Einmal natürlich durch das Zwischenmenschliche (übrigens für meinen Geschmack genau richtig erzählt: nicht zu detailliert, aber auch nicht zu verschämt) und dann durch die neuen Anschläge - sehr spannend!! :-)


    Mich stören die detaillierten Beschreibungen kein bisschen, im Gegenteil, bei mir führen sie dazu, dass ich noch tiefer in die Atmosphäre eintauchen kann, aber das ist wohl Geschmackssache ;-)


    Zu den Personen:
    Jeremy: nach wie vor sehr sympathisch, vielleicht an manchen Stellen ein bisschen ZU perfekt, aber trotzdem mag ich ihn
    Alan: bislang meine Lieblingsfigur, ein großes Herz, aber menschlich durch und durch *gg*
    Amoret: Hm ich weiß nicht, mit ihr werde ich nicht so richtig warm, sie kommt wie ein bisschen vor wie strahlende Huren-/Heiligen-Figur - also schon als Kind königstreu, später dessen Mätresse, aber nie den materiellen Versuchungen des Hofes erlegen, dann schwanger, aber sie bleibt tapfer etc.
    Breandán: ein Charakter mit Kanten, mag ich sehr gerne - die Schlafzimmerszene hat ihn allerdings einige Sympathiepunkte gekostet, ich bin da nicht so großmütig wie Amoret :nono



    @ Pelican: Ich bin total neugierig auf deinen Tipp, aber ich halte mich zurück, bin gespannt ob wir den gleichen Verdacht haben *kombinier*

  • Also, die Bettszene auf Seite 212 ff zwischen Amoret und Breandan hat mich ja genervt. Vor allem, Seite 217


    "Er gab sich alle Mühe, seine Lust zu zügeln, um ihr nicht erneut wehzutun, doch es gelang ihm nicht ganz." Und dann zwei Seiten später fast noch mal. :wow


    Und Seite 218 fand ich unglaubwürdig, dass er sagt, er sei in seinem ganzen Leben noch nie so glücklich gewesen, wenn er 1. es zweimal in der selben Nacht nicht geschafft hat, Amoret nicht wehzutun und 2. Amoret doch eine Handvoll Zeilen vorher grad fühlte, dass ihn etwas bedrückte. :rolleyes


    Und auf Seite 260 geleitet Breandan Amoret ins Zimmer des Jesuiten und legt sich dann zu ihr in des Paters Bett , um ne Runde zu schlafen, während der Pater unten arbeitet. Glaub ich nicht... :wow


    lg Iris :wave

  • Das Verhalten von Amoret ist eher das einer Übermutter. Sehr seltsam. Aber auch die Vergewaltigung: Breandán müßte doch Angst haben, daß Amoret einfach nach ihrer Dienerschaft schreit. Hm. Abgesehen davon stellt sich mir die Frage, weshalb die Vergewaltigung überhaupt eingebaut wurde. Die Beziehung der beiden ist ohnehin schwierig genug. Hm.


    Abgesehen davon sind mir bei der Bettszene einige Sätze deutlich zu theatralisch. Z. B. S. 213 "Madam, Ihr spielt mit dem Feuer! Ich kann Euch nicht die Zärtlichkeit geben, die Ihr sucht." Oder z. B. der zweite Absatz S. 213.

  • Also bezüglich des Täters tappe ich noch völlig im Dunkeln.


    Breandan schließe ich aus, er ist viel zu unbeherrscht als dass er die Morde von langer Hand planen könnte.


    Die Liebesszenen, naja. Ohne Liebesgeschichte kommt wohl kein historischer Roman aus und da ja Amoret wohl diejenige ist, die ihn in jeder Hinsicht bezähmt, muss das wohl so sein.


    Unglaubwürdig finde ich das Verhalten des Königs. Auch dass Amoret Breandan ungehindert auf ihr Zimmer mitnehmen kann und er am nächsten Morgen einfach wieder geht, kann ich nicht glauben.


    Gut gefallen hat mir die nächtliche Verfolgung von Alan und der Überfall.


    Wer ist eigentlich Tim (S. 254)? Ein Hausangestellter von Alan?

  • Bin jetzt gerade mit der "Vergewaltigungsszene" durch und muss mal was loswerden! :-)


    Also, Amoreth ist mir im Augenblick nicht wirklich sympatisch - bisher mochte ich sie eigentlich - aber was sie hier "treibt" finde ich wirklich ein bißchen daneben. Sie kommt mir ein bißchen so vor wie ein kleines Kind, das unbedingt etwas will, das man ihr verwehrt. Nur, einem Kind kann man so ein Verhalten noch verzeihen, ihr eigentlich nicht!


    Ich meine, sie lebt am Hof, wo es sicher immer mal Lügen und Intrigen gibt - sie ist die Geliebte des Königs! Also sollte man ihr doch eigentlich eine gewisse Lebenserfahrung zutrauen!


    Aber zeigen tut sie hier nicht viel davon, sie spielt doch wirklich mit dem Feuer - und die "Beinahe-Vergewaltigung" (so richtig als Vergewaltigung kann ich das einfach nicht ansehen) hat sie doch im Grunde provoziert. (Nein, ich gehöre wirklich nicht zu den Leuten, die Vergewaltigungen schön reden und der "bösen, bösen" Frau die Schuld dafür zuschieben wollen - selbstverständlich ist eine Vergewaltigung ein schreckliches Verbrechen!) Deswegen kann ich auch Breandan hier nicht wirklich böse sein - obwohl sein Verhalten natürlich nicht in Ordnung war!


    Unsicher bin ich mir auch, was die Gefühle von Amoret betrifft. Ich glaube ihr schon, wenn sie sagt: Ich mag dich ... aber mag sie wirklich den wahren Breandan - oder nur das Bild, das sie von ihm hat? Verschlossen, ein bißchen geheimnisvoll, durchaus zu Gewaltausbrüchen fähig - also das genau Gegenteil von den Männern, von denen sie sonst umgeben ist ....


    ***************


    Na ja, da hier sonst keiner mehr postet, mache ich einfach mal ein edit: (Stunden später :grin )


    Inzwischen hat Amoret wieder ein paar Sympatiepunkte gesammelt - so rührend wie sie sich um Alan kümmert, muss das ja einfach für sie sprechen. Auf jeden Fall denke ich, ihre freundschaftlichen Gefühle für Alan und Jeremy sind wirklich ehrlich.


    Also eine ganz schön vielschichtige, kleine Person - diese Amoret!


    Ansonsten finde ich, das jetzt durch den Überfall auf Alan wieder richtig Spannung in die geschichte kommt und ich bin mal gespannt, wie es im nächsten Leseabschnitt weiter geht ....

  • Ich weiß nicht so recht, was ich zu dem Buch sagen soll.


    Ich lese es, komme aber nicht so recht voran. Es ist nicht schlecht, es ist aber auch nicht richtig gut. Es ist für mich bisher auch nicht richtig spannend (ich bin inzwischen kurz vor dieser „Liebesszene“, von der schon die Rede war).


    Ich erfahre interessante Dinge über diese Zeit, unterhalte mich aber leider nicht so 100% gut dabei. Das finde ich schade, denn vom Stoff her und von der Idee sind wirklich wunderbare Gedankenansätze dabei, aber ich komme in die literarische Umsetzung einfach nicht rein. Ich lese das Buch, bin aber nicht wirklich „drin“ in der Geschichte, das echte Eintauchen in das Buch fällt mir hier schwer.


    Was die Handlung angeht, habe ich ein paar Ideen, wer es gewesen sein könnte und wie diverse Handlungsstränge zum Ende geführt werden können – ich wäre aber sehr enttäuscht, wenn sich das auch wirklich so bewahrheiten würde. Aber noch habe ich ja mehr als die Hälfte des Buches vor mir, da ist noch Platz für angenehme Überraschungen.


    Obwohl ich schon so weit bin, verheddere ich mich übrigens immer noch von Zeit zu Zeit mit den Namen „wer war das noch mal? Aaaah ja...“

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo,


    ich habe eure Beiträge noch nicht gelesen, habe aber eine kleine Frage an Sandra:


    Zitat aus dem Buch S. 206 Mitte

    Zitat

    Amoret zog die Kapuze ihres langen Mantels über und nahm die Maske an dem dafür vorgsehenen Knopf zwischen die Zähne.


    Ähm... das mit der Maske kann ich mir nicht richtig vorstellen. Wunderten sich die Leute auf der Straße nicht über Frauen mit Masken? War es durch die Masken nicht allzu offensichtlich, dass dahinter irgendwelche reichen Adligen steckten? Wäre den Leuten nicht aufgefallen, dass in regelmäßigen Abständen eine Frau in einer Maske bei Dr. Fauconer und Dr. Ridgeway auftaucht?! Auch Breandan hätte das auffallen können, oder?
    Bitte um Aufklärung :wave

  • Jetzt ist ja einiges passiert, langsam lichtet sich auch bei mir der Nebel in der Täterfrage. Ich hab im moment zwei verdächtige Damen, die beide immer wieder im Zusammenhang mit den Toten auftauchen. Aber im Bezug auf ein mögliches Motiv herrscht immer noch tiefster britischer Nebel in meinem Kopf.


    Was mir besonder gefällt ist, dass die Personen so denken, wie ich vermute, dass sie es damals getan haben und nicht so wie wir heute. z.B. nach dem Unfall von Alan: Pater Blackshaw überlegt zuerst ob er die Seele oder den Körper retten soll und ihn plagen danach Selbtszweifel, dass er die Seele von Alan nicht gerettet hatte, weil er sich anmaßte ihn zu verarzten.
    Diese Szene fand ich sehr gelungen, da es den "Kampf" des Priesters mit dem Arzt in Jeremy darstellt.


    Etwas eigenartig empfinde ich die Beziehung zwischen Amoret und Breandan. Irgendwie ist er mir zusehr misstrauisch, schon fast unmenschlich.
    Dabei denke ich vor allem an die Szene nach dem Mordanschlag an Alan, wie Amoret sagt, dass sie nicht verstehen kann warum jemand einem Menschen, der nichts schlechtes tut, umbringen möchte. Die Antwort von ihm darauf, dass sie nicht wissen könne, ob er bereits Unrecht getan habe, nach allem was Alan für ihn getan hat. Wenn ich jetzt genauer darüber nachdenke, macht ihn das doch auch wieder sehr verdächtigt. Schließlich hatte auch er bei allen Morden die Möglichkeit dazu.
    Und sein Haß auf alle Engländer könnte dazu auch ins Bild passen.


    Was mich noch interessieren würde: In der Szene in der Amoret die Werkstatt Alans genauer anschaut, wird eine besonders gefährliche Operation erwähnt. Ich glaube es war Steinschliff (oder so ähnlich, aufjedenfall was mit Stein... am Anfang). Was für eine Operation ist das?

  • taciturus : Ich habe bei der erwähnten OP an Nieren- oder Gallensteine gedacht.


    Ansonsten komme ich gut mit dem Buch zurecht, habe auch keine Probleme mit den Namen oder so..........


    Ich habe auch so eine Idee, wer der Mörder sein könnte. Aber wer weiss......:gruebel


    Und ich bin gespannt, wie die Geschichte mit Amoret und Breandan weitergeht. Hier stimme ich den weiter oben gemachten Aussagen von Prisca ziemlich zu.

  • Hallo Leute,


    ich habe heute ca. 100 Seiten gelesen :-]


    Ich finde bisher eigentlich alle Personen recht sympatisch, außer diesen blöden Jeffreys-Schleimer. Ich glaube, der wird noch eine größere, negativere Rolle spielen als den Jungadvokaten, der sich durch Gefälligkeiten nach oben bringen will *igitt* ^^


    Mein Liebling ist Breandan. Ich habe, ebenso wie Amoret, eine totale Schwäche für ihn und würde am liebsten auch den ganzen Tag mit ihm ******* *lol*


    Übrigens: Was den Mörder betrifft, tappe ich noch immer völlig im Dunkeln. Dieser Jeffreys wird es wohl nicht sein, wäre zu offensichtlich.
    Hey, ein Gedanke kommt mir gerade... möglicherweise ist es... ja, das wäre möglich. Aber das Motiv...??


    Fragen:
    Sandra, kannst du bitte nochmal genau erklären, woran man jetzt z.Bsp. Diener/Laufburschen auf der Straße erkannt hat? Das würde mich noch wirklich interessieren, habe es im Buch irgendwie nicht so richtig mitgekriegt ^^


    LG
    Angelcurse

  • Ich verdächtige auch jemanden (nicht den Iren), hoffe aber mal, dass ich falsch liege, wäre sonst zu einfach irgendwie.
    Den Überfall auf Alan mit der Nebel-Beschreibung fand ich sehr gut gelungen! Was für eine Atmosphäre! Einfach toll.
    Insgesamt gelingt es mir leicht, komplett in das Buch einzutauchen und alles um mich herum zu vergessen. Sowas schaffen nur wenige Bücher.

  • Hallo Angelcurse,


    du hattest eine Frage zu den Masken. Natürlich mögen sich die Leute
    Gedanken gemacht haben, wer wohl hinter einer solchen Maske
    steckte, heutzutage fahren viele Prominente in Limousinen mit
    abgedunkelten Scheiben umher. Man weiß zwar, dass es ein Prominenter
    ist, aber nicht welcher. Amoret ist nicht die einzige Frau, die inkognito
    bleiben möchte. Eine Person, die es ernsthaft darauf anlegte, eine
    maskierte Frau zu entlarven, hätte dies sicher geschafft, aber absolute
    Sicherheit ist eben schwer zu erreichen.


    Gruß
    Sandra

  • Hallo Taciturus,


    du hattest eine Frage nach einer Operation genannt Steinschnitt.
    Dabei handelt es sich um die operative Entfernung eines Blasen- oder
    Nierensteins. Sie war deshalb gefährlich, da jede Öffnung des Körpers
    die Gefahr einer tödlichen Infektion beinhielt.
    Ich hoffe, die Erklärung war hilfreich.


    Herzlichst
    Sandra

  • Hallo Angelcurse,


    Laufburschen trugen eine Livree, also eine Art bunte Uniform, die
    die Farben der Familie trug, für den der Laufbursche arbeitete.
    Vielleicht hast du diese Livreen schon in Filmen gesehen, die im 18.
    Jahrhundert spielen. Zu jener Zeit trugen die Laufburschen außerdem
    weißgepuderten Perücken, was sie bis ins 19. Jahrhundert beibehielten,
    als die Perücken längst wieder aus der Mode waren.


    Herzlichst
    Sandra

  • Ob das nun eine Vergewaltigung war oder nicht ist wohl subjektiv.Sie hat zwar nicht "Nein" gesagt,aber er hat ihr ja schon Gewalt angetan.Wie dem auch sei,Breandán war mir vorher schon nicht besonders sympatisch und durch diese Szene hat sich das bestätigt.Mir ging die Liebelei aber eher deswegen auf die Nerven,weil ich doch viel lieber etwas über die Morde wissen wollte als über die Beziehung zwischen den beiden :-(
    Das Buch gefällt mir weiterhin sehr gut,bis jetzt hatte ich schon einige als Täter im Visier,alle paar Seiten jemand anderen :-),um dann wieder immer wieder meine Meinung zu revidieren.


    P.S.
    Ich wollte mich hier ja schon über die ständige Erwähnung des Gälischen aufregen,das Breandán spricht,denn meines Wissens nach sprechen die Iren irisch und die Schotten gälisch.Ebenso dachte ich die Iren sind die "O´s" und die Schotten die "Macs".
    Ein Anruf bei meiner irischen Schwiegercousine hat mich dann eines Besseren belehrt.Gerade der Name Mac Mathúna ist ein typisch irischer Name und in England ist es üblich von schottischem und irischem Gälisch zu sprechen.

  • Edit nicht möglich :-(


    Es lebe die Rundanz :lache


    Zitat

    Original von Gastbuttercup
    Das Buch gefällt mir weiterhin sehr gut,bis jetzt hatte ich schon einige als Täter im Visier,alle paar Seiten jemand anderen :-),um dann wieder immer wieder meine Meinung zu revidieren.