ZitatIch bin im Jahr 1867 förmlich verschwunden. Die örtlichen Gegebenheiten waren derart lebendig beschrieben, dass man glaubt, alles vor siczh zu sehen.
Genauso wars und das wo ich doch historisch eigentlich so gar nicht mag.
ZitatIch bin im Jahr 1867 förmlich verschwunden. Die örtlichen Gegebenheiten waren derart lebendig beschrieben, dass man glaubt, alles vor siczh zu sehen.
Genauso wars und das wo ich doch historisch eigentlich so gar nicht mag.
Ich habe das Buch gerade beendet. Was soll ich dazu noch sagen was nicht gesagt wurde, ein schönes Buch, ein interessanter Plot, lesenswert.
Was für ein großartiges Buch, das sich in keine "Schublade" setzen lässt, es könnte genauso gut in die Genres "Kriminalroman", "Zeitgenössisches" oder "Liebesroman" eingeordnet werden.
Eine – scheinbar alltägliche - Kinderleiche, die im Fluss aufgefunden wird, zieht weite Kreise im Paris des Jahres 1867. Die Geschichte führt uns in das Frankreich des Napoleon III. mit all seinem Prunk und seiner Weltoffenheit, aber auch in die Armenviertel und düsteren Seiten der Stadt.
Parallel dazu – und in die Geschichte von damals verwoben - erfährt der Leser von den rätselhaften Umständen rund um Gaetane, Studentin in Paris 1992, die die Tragödie der Kindsmutter Marie akribisch recherchiert und in ihre eigene persönliche Tragödie – eine Tragödie des 20. Jh. - einflicht.
Fleischhauer spart auch in diesem Buch nicht, den Leser mit detaillierten, wahrheitsgetreuen, faszinierenden und unfassbaren Informationen und Kuriositäten einerseits über die Zeit Napoleons III., andererseits auch über das 20. Jh. zu versorgen. Ich habe Geschichte-Unterricht noch nie so lebendig, faszinierend und unterhaltsam erlebt!
Die Idee vom „Buch im Buch“, das Handwerk, verwobene Handlungsstränge, die sich langsam lichten sowie den Leser kurz vor dem Ende so richtig fassungslos zu machen, beherrscht Wolfram Fleischhauer perfekt.
Mit den Zeitsprüngen hatte ich keine Probleme, so was mag ich! Außerdem wurde dadurch so richtig die Idee vom „Buch im Buch“ transportiert!
Es ist wieder ein unglaublich weitschichtiges, aufwühlendes, berührendes, dramatisches und informatives Buch, und es wird einem so richtig bewusst, dass sich die Zeiten wohl geändert haben, aber die Menschen leider nicht.
Ich hab das Buch jetzt endlich auch gelesen und für mich war es nicht ganz einfach.
Ich fang mal mit dem Schluss an. Das Ende (beider Geschichten) war einfach der Hammer Also sowas ! Ich hatte wirklich keine Ahnung.
Ich glaube der Prolog hat mich so neugierig gemacht, dass ich das Buch nicht immer genießen konnte. Durch die vielen ausführlichen historischen Informationen, welche durchaus sehr interessant und nicht langweilig waren, kam mir die Handlung etwas langsam voran. Ich war fast ungeduldig, wollte aber zu keiner Zeit das Buch aus der Hand legen. Von den Hautpfiguren war mir einzig Mathilda von Anfang an sympathisch. Gaetane war mir einfach ein Rätsel. Zum Schluss weiß man dann auch warum.
ZitatEs ist auch ein Buch, das man so schnell nicht vergessen kann, darüber werde ich noch in den nächsten Tagen immer wieder grübeln.
In meinem SUB sind noch zwei Bücher von Wolfram Fleischhauer, die bestimmt nicht lange dort bleiben müssen.
Meine Meinung
Ein Buch, eine Stadt, zwei verschiedene Jahrhunderte, zwei ergreifende Schicksale und die Frage, was die beiden Frauen verbindet.
Im Frühjahr 1867 wird Marie Lazès in Paris unter dem Verdacht verhaftet, ihr Kind in der Seine ertränkt zu haben. Sie beteuert jedoch unbeirrt ihre Unschuld. Für die Ankläger scheint ihre Schuld aber erwiesen, denn dies ist kein Einzelfall zu dieser Zeit. Antoine, ihr Pflichtverteidiger, hat Zweifel an ihrer Schuld. Was ist an diesem Fall so bedeutend, dass sich sogar die Geheimpolizei damit befasst? So beginnt er selbst mit Nachforschungen.
Im Jahr 1992 recherchiert Bruno in einer Pariser Bibliothek für seine Doktorarbeit über die Architektur zur Zeit der Weltausstellung. Dort lernt er Gaëtane kennen, die Recherchen zur gleichen Zeit anstellt. Warum forscht die junge Frau in den Akten eines Kindermordes, der 125 Jahre zurück liegt?
Wolfram Fleischhauer gelingt es ausgezeichnet, beide Handlungsstränge so miteinander zu verweben, dass sie am Ende verschmelzen. Das geschieht wieder in der ihm eigenen wunderbaren Sprache, mit der er den Leser an seinen Roman fesselt. Auch jetzt, Tage nach dem ich dieses Buch beendet habe, beschäftigt mich dieses Buch. Ausführungen zur Geschichte des 2. Kaiserreiches und zur Medizingeschichte runden die Handlung ab und machen Geschichtsunterricht zur Freude. Die Charaktere fand ich sehr gelungen, sie waren facettenreich und menschlich. Auch von der Schilderung der Lebensumstände im Paris des Jahres 1867 war ich sehr beeindruckt. Es war erschütternd zu lesen, wie die Menschen in ihrer bitteren Armut leben mussten. Die Zustände, die in dem Krankenhaus herrschten, waren erschreckend. Konnten die Menschen dort überhaupt gesund werden, oder gingen sie nur zum Sterben dorthin? Letztlich blieb die Erkenntnis zurück, dass sich die Handlungsstränge zwar zeitlich von einander unterscheiden, Geld aber damals wie heute der alles entscheidende Faktor ist und Gewinn und Ansehen wichtiger sind als alles andere.
Bisher wurde ich von noch keinem Roman Wolfram Fleischhauers enttäuscht, obwohl meine Erwartungshaltung bei jedem seiner Bücher sehr hoch war. „Die Frau mit den Regenhänden“ ging mir aber besonders unter die Haut. Vielleicht lag es daran, dass die Thematik so aktuell war.
Was für ein großartiges Buch! "Die Frau mit den Regenhänden" war mein drittes Buch von Fleischhauer und meine Erwartungen wurden auch diesmal nicht enttäuscht
Ich bin begeistert, wie Fleischhauer es schafft, die beiden Geschichten schlüssig zusammenzuführen und ein so lebendiges Bild von Paris 1867 zeichnet, dass der Leser sich mittendrin im Geschehen befindet. Auch der moderne Erzählstrang war spannend und interessant. Fleischhauers Sprache liebe ich sowieso. Die französischsprachigen Abschnitte haben mich gar nicht gestört, da sie - wie jmd. schon vor mir sagte - in den darauffolgenden Sätzen umschrieben wurden und dadurch nichts an Handlung fehlte.
Wieder einmal ein Buch, das ich allen, die eine Mischung aus Krimianlroman, historischem Roman und Liebesroman in den Händen halten wollen und Zeit zum Lesen haben (das Buch lässt sich so schnell nicht weglegen!), nur ans Herz legen kann!
Ein historischer Liebesroman :schnellweg. Es gibt kaum etwas, was weniger in mein Beuteschema passen würde.
Keine Ahnung, wie dieses Buch auf meinen SUB gelangen konnte, noch schleierhafter ist mir, welch verschütteter Instinkt mich dazu getrieben hat, es auch noch zu lesen :rolleyes.
Im Nachhinein bin ich dankbar für diese von der Großhirnrinde völlig unbeeinflussten Entscheidung meines limbischen Systems. Lag es an Paris, mit dem mich eine jahrelange Hassliebe verbindet, oder an der Gründerzeit, mit deren technischen Abgründen ich gezwungenermaßen seit geraumer Zeit täglich konfrontiert werde?
Sei's drum, ich wurde mit einem großartigen Roman belohnt, lehrreich, spannend und ungemein fesselnd.
Paris 1867: prächtige Boulevards, rauschende Feste und ingenieurtechnische Meisterleistungen. Doch die Pracht trügt: die Mehrheit der Menschen vegetiert am Rande der Stadt, stets bedroht vom Expansionsdrang des reichen Paris, rechtlos und offenbar zu jeder Schandtat bereit (was erschreckend an das öffentliche Bild der Banlieus erinnert, die es mit dem Kärcher zu reinigen gilt. Aber das nur am Rande). Fleischhauer fängt diese Gegensätze, ja, fast poetisch ein. Und nicht die manchmal ein klein wenig lehrmeisterlich daherkommenden Exkursionen in die französiche Geschichte, sondern die Schilderungen des alltäglichen gründerzetilichen Wahnsinns, der technikgläubigen Hybris der Oberen Zehntausend und des himmelsschreienden Elends der Unterschicht, lassen diese Zeit lebendig werden. Ich war selten so gefesselt.
Aber auch der "moderne" Erzählstrang, eine Liebesgeschichte, die sogar mich mitgenommen hat: einfach hinreißend erzählt.
Da schien es mir fast zweitrangig, dass Fleischhauer auch noch eine geniale Geschichte erzählt, unvorstellbar und dennoch realistisch, glaubwürdig bis ins Detail, spannend bis zum Schluß, fintenreich und sehr, sehr originell.
Mit diesem Buch ist Fleischhauer bei mir zu einem "Must-Have-Autor" avanciert.
Ein wundervolles Buch, das mich von Anfang an fesseln konnte und mir am Ende vor Trauer und Entsetzen die Tränen in die Augen getrieben hat.
Selbst die Ausführungen über die franzäsische Geschichte, die ich in der Schule so hasse, haben mich in diesem Buch kein Stück gestört, sie vervollständigen eher die Geschichte mit interessanten Informationen Frankreichs rund um das Jahr 1867.
Ein Buch, das ich einfach nur empfehlen kann und aus dem man meiner Meinung nach viel lernen kann...
Dem schliesse ich mich an!
Wolfram Fleischhauers Buecher sind alle mehr als lesenswert (finde ich) - aber dieses ist fuer mich sein bisher schoenstes. Der Punkt, an dem die Erzaehlstraenge sich treffen, hat m.E. wirklich das Wort "atemberaubend" verdient. Es ruettelt einen durch.
Fleischhauer ist ein Geschichtenerzaehler durch und durch - ich hoffe, es gibt bald wieder ein Buch von ihm.
Alles Liebe von Charlie
ZitatOriginal von Charlie
Fleischhauer ist ein Geschichtenerzaehler durch und durch - ich hoffe, es gibt bald wieder ein Buch von ihm.
Alles Liebe von Charlie
Gibt es ...
DANKE, SEESTERN!
Bitte, bitte.
Ich warte auch schon sehnsüchtig!
Ich habe dieses wunderbare Buch gerade ausgelesen, ich bin begeistert. Wolfram Fleischhauer ist ab jetzt ein Autor von dem ich alles lese was er schreibt.
Das war bei mir ganz genauso. "Frau mit den Regenhaenden" ausgelesen, "Die Purpurlinie" und "Drei Minuten mit der Wirklichkeit" bestellt, suechtig geworden und geblieben.
Wolfram Fleischhauer hat mal gesagt, er moechte mit seinem Schreiben, seinem Geschichtenerzaehlen den Figuren "ihr Geheimnis wiedergeben". Das hat mich so beeindruckt, beeindruckt mich noch und troestet mich ueber viele Buchseiten hinweg, in denen ich das Gefuehl habe, dass die Figuren keine Wuerde haben, weil sie keinen Zauber haben, nichts Geheimnisvolles. Dann denk' ich: Los, steh auf, hol dir einen Fleischhauer aus dem Regal.
Wolfram Fleischhauer kann etwas, das in Deutschland nicht viele koennen und - vielleicht - auch nicht viele koennen wollen: Kluge, vielschichtige, nicht im Handumdrehen auszulotende Buecher schreiben. Und dabei lebendige, spannende Geschichten erzaehlen.
Viel Freude an seinen anderen Buechern. ("Schule der Luegen" ist auch zum Nicht-mehr-aus-der-Hand-legen. Und zum Immer-wieder-aufschlagen.)
Alles Liebe von Charlie
ZitatOriginal von Charlie
Wolfram Fleischhauer kann etwas, das in Deutschland nicht viele koennen und - vielleicht - auch nicht viele koennen wollen: Kluge, vielschichtige, nicht im Handumdrehen auszulotende Buecher schreiben. Und dabei lebendige, spannende Geschichten erzaehlen.
Sehr schön ausgedrückt
Ich vergöttere Fleischhauer auch, habe alles von ihm gelesen, außer diesem Fantasybuch und bin damals tagelang wie auf Wolken gegangen, als ich eine Mail von ihm bekommen habe ...
Mit etwas Glück liest er diesen Herbst/Winter bei uns
Ich habe von ihm "Drei Minuten mit der Wirklichkeit" gelesen, doch auch, wenn ich seine Art zu schreiben mag, fand ich zuviel Tango in dem Buch und wusste irgendwie recht schnell die Auflösung.
Dieses Buch kenne ich noch nicht, aber ich werde es sicherlich bald auf meinem SUB liegen haben, denn die Geschichte klingt spannend.