Knigge....



  • Danke schön, wieder was gelernt! :-)



  • Doch, Oryx, das stimmt leider wirklich! Für VERGLEICHBARE Tätigkeiten verdienen Frauen in Deutschland West nach einer seriösen Studie, deren Ergebnis in den Nachrichten vorgetragen wurde, 30 % weniger Gehalt! (In Deutschland Ost waren es nur 5 oder 10 %...). Das berechnet sich selbstverständlich nach Vollzeitgehältern und entspricht übrigens auch meinen Erfahrungswerten.


    Zu deinem anderen Thema:


    Ich bin Mutter, und ich kann sehr gut verstehen, dass ich nicht mehr Vollzeit arbeiten möchte. Drei Tage die Woche markieren meine persönliche Schmerzgrenze - und ich habe das Gefühl, auch die von meinem Kind.

  • Zitat

    Original von Waldfee
    Doch, Oryx, das stimmt leider wirklich! Für VERGLEICHBARE Tätigkeiten verdienen Frauen in Deutschland West nach einer seriösen Studie, deren Ergebnis in den Nachrichten vorgetragen wurde, 30 % weniger Gehalt! (In Deutschland Ost waren es nur 5 oder 10 %...). Das berechnet sich selbstverständlich nach Vollzeitgehältern und entspricht übrigens auch meinen Erfahrungswerten.


    Das ist leider in Österreich auch so.


    Steinigt mich, Mädels, aber ich kann auch nichts dafür. :-(


    Das wäre aber doch für die Gewerkschaften mal ein Ding. Aber die IG Metall, in deren Zuständigkeitsbereich ich in meiner deutschen Zeit gefallen wäre, hat eben einen hohen Klientel männlicher Mitglieder. Bei der IG Metall haben Frauen trotz werbewirksamer Floskeln eben auf Grund der traditionellen Mitgliederstruktur Pech. Das Pech, eine Frau zu sein.


    Schade.


    Alle, auch ich, schimpfen, wie antiquiert die Kirche gesellschaftstechnisch ist. Ist sie in meinen Augen auch. Passt aber zum Thema, weil die Kirche, insbesonders die katholische Kirche auch nicht eben frauenfreundlich ist.


    Wer tut was für Rechte oder Gleichtellung der Frauen? Ich will mich hier nicht als männliche Alice Schwarzer darstellen. Aber ich darf doch sagen, dass in Deutschland und Österreich Frauen au Grund ihres Geschlechtes benachteiligt sind?


    Übrigens bin ich Anno Tobak aus der mir zur Taufe zugeteilten katholischen Kirche ausgetreten. Nicht, weil man hierzulande schon als Säugling in eine *ooops* staatlich subventionierte Sekte eingepfercht wird. Sondern, weil der seinerzeit in Deutschland einflussreichste Bischof Dyba (Erzbischof???) aus Fulda, sich eben - Bezug zum Thema - frauenfeindlich geäußert hat.


    Für ihn, den Mutter Natur meines Wissens heimgeholt hat, war kirchentechnisch die Rolle der Frau die Rolle der küchenbedienenden Gebärmaschine.


    Auch wenn Dyba nichts mehr von sich geben kann: Ich bereue es nicht, dass ich ausgetreten bin und etwas mehr Geld als bis dazumals per Monat an Plan International schicke, da habe ich seit dem Kirchenaustritt zwei Patenkinder. Denn ich bin ja nicht aus finanziellen Gründen ausgetreten.

  • Waldfee : Das ist unglaublich!
    Wenn ich sehe, wieviele Frauen hier in der Chefetage von technischen oder wissenschaftlichen Betrieben arbeiten und dann in Europa bin, dann wundere ich mich oft, wieso ich vielleicht eine Frau im Meeting treffe und die dann auch noch den Kaffee serviert.


    In der Firma, für die ich zur Zeit zuarbeite, sind 60% der Direktoren Frauen und im Mittleren Management etwa 70% und die Mädels haben hauptsächlich mit Inspektionen und Audits sowie Laborservice zu tun.
    3 Direktorinnen (von denen ich es weiss) haben Kinder. Die niedrigsten Arbeiten werden durchweg von Männern ausgeführt. Und das in einem Land, welches für seinen Machismo berühmt ist.


    (BTW, apropos halbtags: Meine Mutter hat immer Vollzeit gearbeitet (ihr Job wäre halbtags niemals möglich gewesen und in vielen Ländern gibt es diese Möglichkeit auch nicht) und die Mütter meiner Töchter arbeiten auch in verantwortungsvollen Posten.)

  • Tja... wo es ein anständiges Netz an Kinderbetreuungsmöglichkeiten gibt, ist das ja möglich. Aber hier ist das leider nicht an allen Orten so.


    Wenn ich Kinder hätte, würde ich sie z.B. dann auch nicht ständig von den Großeltern betreuen lassen wollen - die haben schließlich auch ein Recht auf ihr eigenes Leben.


    Es ist alles nicht so einfach. Und gerade, wenn eine Frau "nur" einen "kleinen" Job hat und nicht in leitender Funktion tätig ist, kann es schon gut vorkommen, daß die Kosten für eine ordentliche Kinderbetreuung (vor allem, wenn sie mehr als ein Kind hat...) schon bald ans Nettogehalt rankommen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Die Betreuung ist die eine Seite der Medallie: Tagesmütter können sich nur die Besserverdienenden leisten, Kinderhorte gibt es nicht überall, sind oft ausgebucht und manchmal auch einfach nicht die Stätten, an denen man sein Kind den ganzen Tag wissen möchte... Die Großeltern wohnen in einer anderen Stadt oder leben selbst ein ausgefülltes Leben.


    Hast du eine Kinderbetreuung und möchtest lieber Teilzeit arbeiten, weil du gern auch etwas Zeit mit deinem Kind verbringst, stehst du vor dem nächsten Problem: Die meisten Arbeitgeber weigern sich einfach strikt, Halbtagsjobs zu vergeben. Sie bieten den arbeitswilligen Müttern 35-Stunden-Stellen oder Aufhebungsverträge an.


    Hast du wie ich Glück und darfst in Teilzeit an deinen Arbeitsplatz zurück kehren, musst du damit rechnen, dass du fortan zweite Wahl bist. Als Mutter von kleinen Kindern wird deine Kompetenz ständig in Frage gestellt. Lieber wirfst du dich vor ein Auto, als dich wegen Krankheit deines Kindes abzumelden. Machst du Feierabend, gehst ins Wochenende oder in den Urlaub heißt es gleich: Ja klar, du musst dich ja um deine Familie kümmern...


    (Nicht-Eltern machen offenbar aus verständlicheren Gründen Feierabend. Sie wollen mit der Freundin ausgehen, die Wohnung putzen, in der Stadt ein paar Sachen besorgen oder eine Kneipentour machen. Alles nicht so schlimm wie nach Hause zu gehen, um deinem Kind etwas zu Essen zu machen und es ins Bett zu bringen...)


    Dieses Thema wäre wirklich einen eigenen Thread wert. :-(

    Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

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  • Zitat

    Original von Oryx
    Waldfee : Das ist unglaublich!
    Wenn ich sehe, wieviele Frauen hier in der Chefetage von technischen oder wissenschaftlichen Betrieben arbeiten und dann in Europa bin, dann wundere ich mich oft, wieso ich vielleicht eine Frau im Meeting treffe und die dann auch noch den Kaffee serviert.


    Deutschland erscheint emanzipierter, als es ist. Allerdings bin ich ehrlich überrascht, dass in Mexiko so viele Frauen in Führungspositionen sitzen. Hätte ich nicht erwartet!