Wo endet Jugendschutz - wo beginnt Zensur?

  • Zitat

    Original von Heaven
    Jugendschutz, tja, das ist zwar ein Gesetz, aber es wird immer wieder gebrochen, gebogen, gezogen. Ob von Eltern oder denen, die dieses in besonderer Auflage haben.


    Ein Verstoß gegen ein Gesetz kann nur dann geahndet werden, wenn dieser Verstoß den zuständigen Stellen bekannt geworden ist. Und natürlich zieht auch ein Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz die entsprechenden Sanktionen nach sich.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Du meinst, den zuständigen Stellen ist das nie bekannt? Es gibt im TV oder Presse immer wieder Tests, die zeigen, dass es doch oft Gang und Gäbe ist.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Heaven
    Du meinst, den zuständigen Stellen ist das nie bekannt? Es gibt im TV oder Presse immer wieder Tests, die zeigen, dass es doch oft Gang und Gäbe ist.



    Leider werden sehr, sehr viele Verstösse gegen das Jugendschutzgesetz nicht amtlicherseits bekannt. Das liegt zum einen auch an der Gleichgültigkeit von Verwandten und Nachbarn.
    Und man darf nicht vergessen, dass die in der Presse und im TV gezeigten Beispielsfälle oftmals nur aufgebauscht sind und einen Meter an der Realität vorbeigehen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Mmh.


    Beide Begriffe sind unangebracht. Jugendschutz ist, wie Voltaire ausgeführt hat, die gesetzliche Verankerung vor allem jener Dinge, die Jugendlichen in der Öffentlichkeit (deshalb heißt es auch "Gesetz zum ... in der Öffentlichkeit", wie man in jeder ordentlichen Dönerbude nachlesen kann) verwehrt bleiben sollen. Zensur ist der staatliche Eingriff in die Pressefreiheit. Beides hat nur marginal mit dem eigentlichen Thema zu tun: Erziehung.


    Ich staune immer wieder über Eltern, die von "partnerschaftlichen Beziehungen" mit ihren Kindern reden, die davon sprechen, ihre Kinder "Erfahrungen machen zu lassen". Oder davon, Dinge zwar "zu thematisieren", aber "nicht einzugreifen". Und selbstverständlich alles ohne jede Strafoption.


    Ich halte das für eine sehr, sehr gefährliche Vernachlässigung der Fürsorgepflicht, für Auslassungssünden, für eine Bankrotterklärung als Erziehungsberechtigte und -verpflichtete. Manchmal habe ich das Gefühl, Leute, die so sprechen (und auch noch handeln), erinnern sich nicht an die eigene Kindheit. Vielleicht sind sie auch einfach nur überfordert.


    Daß die Medien sich einen Dreck darum scheren, welche Altersgruppen vor der Glotze sitzen, während hirntoter Menschenabfall von seinen sexuellen Vorlieben schwafelt, daß auf jedem zweiten Schulhof gedealt wird, daß sowieso alle Kids rauchen, daß der erste Sex mit elf stattzufinden hat, weil alles andere uncool ist, daß man - auch das ist ein Aspekt dieser Sache - gefälligst Markenklamotten zu tragen hat, daß iPod und Hänndie nicht nur vorhanden sein müssen, sondern selbstverständlich im Unterricht zu nutzen sind - all das mögen Erscheinungen unserer Zeit sein, gegen die schwer anzukommen ist. Aber es geht, verdammtnocheins, um Kinder. Um kleine Menschen, die irgendwann mal auf ein Wertesystem zurückgreifen wollen, wenn sie erwachsen sind. Um Minileute, die einfach noch keine Kompensatoren für Sex, Gewalt und Drogen haben. Es kann doch nicht angehen, daß man argumentiert, sie würden sowieso mit derlei Kontakt bekommen, dagegen könne man nichts machen. Natürlich kann man. Klar, es ist aufwendig, mühevoll, manchmal ein Kampf gegen Windmühlen. Aber eine Kapitulation in diesem Bereich hat so dramatische Konsequenzen, daß es dann besser wäre, einfach keine Scheißbären in die Welt zu setzen.


    :fetch

  • Zitat

    Original von Tom


    Ich staune immer wieder über Eltern, die von "partnerschaftlichen Beziehungen" mit ihren Kindern reden, die davon sprechen, ihre Kinder "Erfahrungen machen zu lassen". Oder davon, Dinge zwar "zu thematisieren", aber "nicht einzugreifen". Und selbstverständlich alles ohne jede Strafoption.


    Ich halte das für eine sehr, sehr gefährliche Vernachlässigung der Fürsorgepflicht, für Auslassungssünden, für eine Bankrotterklärung als Erziehungsberechtigte und -verpflichtete. Manchmal habe ich das Gefühl, Leute, die so sprechen (und auch noch handeln), erinnern sich nicht an die eigene Kindheit. Vielleicht sind sie auch einfach nur überfordert.


    Ich habe zu meinem Sohn auch eine partnerschaftliche Beziehung, allerdings mit der Prämisse, dass ich der Oberpartner bin. Es gibt natürlich auch Dinge die verboten sind und wo die Verbote auch akzeptiert werden. Aber nur Verbote auszusprechen, sie vielleicht noch nicht einmal zu erläutern, das halte ich für falsch. Ich vertraue meinem Sohn - ganz einfach ohne Hintergedanken und ohne Einschränkungen. Wir reden offen über alles und für mich ist es jedesmal ein großartiges Gefühl, wenn er mit seinem Alten über seine Sorgen, Probleme und Gefühle redet. Er weiß, dass ich ihm offen meine Meinung sage, dass aber in vielen Dingen die Entscheidung allein bei ihm liegt.
    Das bedeutet nicht, dass ich meinen elterlichen Verpflichtungen nicht nachkomme. Viele Sachen muss ich halt für ihn entscheiden, aber auch da binde ich ihn mit ein. Es geht um ihn - insofern hat er in meinen Augen auch ein Recht auf Beteiligung.


    Markenklamotten, Drogen sind bei uns kein Thema.


    Gerade auch im Hinblick auf die eigene Kindheit - ich bin so ziemlich elternlos aufgewachsen - habe ich bei dem Weg, den ich mit meinem Sohn gehe, ein sehr gutes Gefühl.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.


  • :anbet :anbet :anbet


    Gruß
    Ikarus


    P.S.: ... ich gehe doch mal ssssstark davon aus, dass das jetzt nicht ironisch gemeint war, sondern Deine wirkliche Überzeugung! :-)

  • Zitat

    Original von Tom
    Es war nicht ironisch gemeint. Definitv nicht. :wave


    Gut so - weil du auch verdammt recht hast. Ich persönlich tippe ja auch die tatsächliche Überforderung dieser "Familien" - irgendwo hier im Forum hatten wir mal ein ganz ähnliches Thema, bei dem dann, soweit ich mich erinnere, rauskam, das ein Mitgrund für dieses Desaster ein Auseinanderdriften von "Familienbanden" ist.


    Und die Ansprüche an das "Normkind" wachsen ins Bodenlose, wobei die Zeit, die wir für Kinder haben immer weniger wird. Schrecklich :-(

  • Tom


    Ich denke mal, du beziehst dich in deinem Text auf die Allgemeinheit und nicht auf die User hier im Thread.


    Ganz klar, Kinder brauch und WOLLEN Grenzen. Wenn sie nämlich an keine stoßen werden sie so lange weiter gehen bis sie an Grenzen kommen. Und das könnte bei grenzenloser Erziehung fatal werden.


    Aber Erziehung besteht nicht aus Vorschriften. Grenzen müssen Eckpfeiler sein an denen sie sich orientieren können. Zwischen den Eckpfeilern muss man ihnen immer wieder Vertrauen entgegen bringen, ihnen das Gefühl geben sich von selbst richtig entschieden zu haben. Ihnen helfen den richtigen Weg zu finden, und zwar durch diplomatische Unterstützung. ;-)



    [quote]Original von Tom
    Es kann doch nicht angehen, daß man argumentiert, sie würden sowieso mit derlei Kontakt bekommen, dagegen könne man nichts machen. Natürlich kann man. Klar, es ist aufwendig, mühevoll, manchmal ein Kampf gegen Windmühlen. Aber eine Kapitulation in diesem Bereich hat so dramatische Konsequenzen, daß es dann besser wäre, einfach keine Scheißbären in die Welt zu setzen.
    [/quote ]


    Stell dir vor du hast einen 10-12jährigen Sprössling. Der weiß was zu Hause gefragt oder erlaubt ist. Aber der hat auch Freunde, unter ihnen einer der zu Hause keine Grenzen bekommt. Der machen darf was er will. Das klingt für den Zwerg wie ein Abenteuer, verlockend und cool. :grin
    Und wenn die am Nachmittag so miteinander unterwegs sind, dann gibts auch nen Abstecher zu besagtem Freund. Der haut natürlich vor den anderen mächtig auf den Putz und präsentiert den neuesten Schocker aus Papas DVD-Sammlung. Das Abenteuer für die anderen beginnt. Da kann doch keiner von den Freunden sagen: "Nein, ich gucke das nicht, meine Eltern sagen, das ist noch nicht für unser Alter." ;-) Kannst du dich hineinversetzen? :grin Also wird gemacht was geplant ist.
    Wie willst du das verhindern???? Wenn Junior zu Hause ehrlich gesteht oder du es sonstwie mitbekommst, den Umgang mit besagtem Früchtchen verbieten???? Nee, ne. Denn dann wird dieser nämlich zu etwas noch besonderem und Junior machts heimlich.


    Also doch lieber mit den Kids kontrolliert sehen? Drüber vernünftig reden, erklären? Ihnen Vertrauen entgegenbringen?

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Zitat

    Original von Heaven


    Stell dir vor du hast einen 10-12jährigen Sprössling. Der weiß was zu Hause gefragt oder erlaubt ist. Aber der hat auch Freunde, unter ihnen einer der zu Hause keine Grenzen bekommt. Der machen darf was er will. Das klingt für den Zwerg wie ein Abenteuer, verlockend und cool. :grin
    Und wenn die am Nachmittag so miteinander unterwegs sind, dann gibts auch nen Abstecher zu besagtem Freund. Der haut natürlich vor den anderen mächtig auf den Putz und präsentiert den neuesten Schocker aus Papas DVD-Sammlung. Das Abenteuer für die anderen beginnt. Da kann doch keiner von den Freunden sagen: "Nein, ich gucke das nicht, meine Eltern sagen, das ist noch nicht für unser Alter." ;-) Kannst du dich hineinversetzen? :grin Also wird gemacht was geplant ist.
    Wie willst du das verhindern???? Wenn Junior zu Hause ehrlich gesteht oder du es sonstwie mitbekommst, den Umgang mit besagtem Früchtchen verbieten???? Nee, ne. Denn dann wird dieser nämlich zu etwas noch besonderem und Junior machts heimlich.


    Also doch lieber mit den Kids kontrolliert sehen? Drüber vernünftig reden, erklären? Ihnen Vertrauen entgegenbringen?



    Genauso ist es - und nicht anders! :bruell

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hallo, Heaven.


    Zitat

    Ich denke mal, du beziehst dich in deinem Text auf die Allgemeinheit und nicht auf die User hier im Thread.


    Bringst mich zum Grübeln. Heißt das, daß die User hier im Thread nicht der Allgemeinheit angehören? :grin


    Zu Deinem Beispiel: Wenn mich nicht alles täuscht, war ich auch mal jung. Oder jemand/etwas hat mir Erinnerungen implantiert. Jedenfalls. Du hast mich ein bißchen falsch verstanden. Es geht nicht um die Kontrolle und das Beschützen der Kids um jeden Preis, denn sie müssen natürlich "ihre" Erfahrungen machen. Sondern um Werte und ein Bewußtsein um solche. Wenn der Scheißbär beim Kumpel den bösenbösen Horrorschocker sieht und weiß, daß er das eigentlich nicht dürfte - weil Du es ihm verboten hast -, dann hat die ganze Nummer einen völlig anderen Stellenwert als in dem Fall, wo Du zu ihm gesagt hast: "Pornos? Horror? Splatter? Immer machen." Es geht mir darum, daß sich die Eltern nicht darum drücken sollten, ihren Kids klarzumachen, was gut und richtig ist und was nicht. Und es auch explizit zu verbieten, verdammich. Damit zurück zu meinen Implantaten. Natürlich haben wir auch in verklebten Pornos geblättert, die irgendein Kumpel seinem Vater geklaut hatte. Wir waren geschockt und verstört, und faszinierend war es natürlich auch. Aber gerade das Bewußtsein, etwas Verbotenes zu tun, etwas wirklich Verbotenes, hat das Erlebnis relativiert, weil wir das Gefühl hatten, auch etwas Verbotenes zu sehen, das Erlebte also nicht unseren Alltag prägte. Verstehst Du, was ich meine?


    Klar kann man die Scheißbären nicht davon abhalten, ganz genau diejenigen Sachen auszuprobieren, die man ihnen verbietet. Aber das ist etwas Anderes als diese Dinge - Porno, Gewalt usw. - zu einem Bestandteil ihrer Realität und Sozialisation zu machen.

  • Hi Tom! :wave
    Da bin aber froh dich nur falsch verstanden zu haben. Es kam in der Tat anders rüber.


    Allerdings sind mir noch nie Eltern begegnet die den Kindern wirklich derartige Dinge erlaubt oder, so wie du meinst, angeboten haben. Im schlimmsten Fall waren die inkosequent und haben, um Stress zu vermeiden, gelegentlich ein oder zwei Augen zu gemacht. Was natürlich nix bringt.


    Wenn du dich mit der Aussage auf Alexs Post beziehst, da hast DU sie wohl eher missverstanden. ;-)

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Heaven : Doch, ich habe sie schon richtig verstanden - ich habe auf Dich geantwortet. Und ich habe es nur beispielhaft an den Exponenten - Porno und Gewalt - festgemacht. Unser Leben wird mehr und mehr durchsetzt von Dingen, die für Kinder einfach nicht geeignet sind. Was so im Unterschichtfernsehen gezeigt wird, gehört zu > 99% dazu. Die meisten Computerspiele tun es. Undsoweiter. Unverantwortlich, wenn Eltern ihre Kinder derlei sehen oder nutzen lassen.

  • @Tom...Du erlaubst nochmals?


    :anbet


    Hinzufügen möchte ich nur erstmal noch:


    Es wird oft gesagt, dass man ab einem bestimmten Alter ja eh keinen Einfluß mehr auf die Kids habe, denn dann seien sie ja den bösen, bösen Einflüssen der Umwelt ausgesetzt.


    Bei solchen Aussagen wird mir immer etwas...***** (zensiert), denn wer seine Kinder liebt und nicht nur abends mal kurz an ihnen vorbeirennt, zuhört, auf sie eingeht usw. usf., ihnen von Anfang an die Kraft und das Selbstbewußtsein mitgibt, dass ihnen das nötige Selbstbewußtsein gibt, um im richtigen Moment zu sagen: "Nein, ich klaue nicht (will keine Drogen, dieses Schaufenster/Auto nicht kaputtmachen), weil...", der hat in meinen Augen alles getan, was erforderlich ist...


    ...was die Kids daraus machen, wenn sie Erwachsen sind, steht auf einem ganz anderen Blatt...und müssen sie dann vor sich selbst rechtfertigen.


    :wave
    Ikarus

  • Zitat

    Original von Tom
    Heaven : Doch, ich habe sie schon richtig verstanden - ich habe auf Dich geantwortet. Und ich habe es nur beispielhaft an den Exponenten - Porno und Gewalt - festgemacht. Unser Leben wird mehr und mehr durchsetzt von Dingen, die für Kinder einfach nicht geeignet sind. Was so im Unterschichtfernsehen gezeigt wird, gehört zu > 99% dazu. Die meisten Computerspiele tun es. Undsoweiter. Unverantwortlich, wenn Eltern ihre Kinder derlei sehen oder nutzen lassen.


    Wo habe ich sowas befürwortet? :gruebel

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  • Zitat

    Original von Tom


    Wo habe ich das behauptet? :wow


    Ich habe das Gefühl ich sollte einen großen Schritt zur Seite machen und vom Schlauch runter kommen. :grin
    Ok. ;-)

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  • Moment, wie soll ich denn das jetzt verstehen? :wow
    Man verbietet den kids aus gutem Grund bestimmte Dinge, in diesem Beispiel halt Schockerfilme, und das Blag tut genau das Gegenteil bei der sich nächstbietenden Gelegenheit bei einem Kumpel. Un nun? Eltern sind fein raus, weil sie haben ja ihrem Erziehungsauftrag schon dadurch Genüge getan, dass sie das ihrem Sprößling ja vorher verboten haben und der sich dessen auch genau bewusst war und so den Kitzel noch ein wenig erhöht hat? Hallo?
    Mein Sohn hat sowas bereits hinter sich und das anschließende Gespräch mit mir auch. Es endete nicht damit, dass ich ihm verständnisvoll erklärt habe, was er falsch gemacht hat und gut war´s. So nach dem Motto, ich kann ihn ja eh nicht vor allem schützen?
    Nee, der Knirps hatte keine Lizenz und auch keine Möglichkeit mehr, in der folgenden Woche irgendwo einen Film, oder sonstwas zu gucken.
    Meine Einbeziehung seiner Person in die Sache sah erst mal so aus, dass ich ihn gefragt habe, was ich jetzt wohl mit ihm machen soll, nachdem er meine Verbote ignoriert und ob er kapiert hat, warum ich nicht wollte, dass er solche Filme sieht. Nachdem wir die verschiedenen Varianten: "Soll ich dich jetzt verprügeln?" und "Möchtest du auf dein Taschengeld verzichten?" als wenig sinnvoll erachtet und damit abgehakt hatten, kam von ihm (echt, kein Witz) der Vorschlag: "Geht auch Hausarrest?"
    Den hat er bekommen! Es geht mir darum, nicht einfach nur Verbote aufzustellen, im sicheren Wissen darum, dass die doch nicht (immer) beachtet werden, aber schulterzuckend zu kapitulieren. Wenn die sich nicht daran halten und ich kriege das mit, sind Konsequenzen fällig und zwar solche, die sie möglicherweise davon abhalten, die gleichen Fehler immer neu zu wiederholen.


    Klar kriege ich nicht alles mit und immer funktioniert das auch nicht, aber der Hausarrest und die beiden Alpträume danach haben ihn wenigstens dieses Mal zum Nachdenken angeregt.

  • Du hast doch dann mit ihm drüber gesprochen, mit ihm drüber diskutiert. Hätte ich auch so gemacht. Das so ein Fehltritt keinerlei Folgen haben würde hat ja niemand gesagt.
    Aber Kinder sind verschieden. Mit dem einen gehts leichter, bei anderen muss man es mit mehr Fingespitzengfühl tun. Was nicht heißt, dass er völlig ohne Folgen davon kommen darf. ;-)

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    Grüßle, Heaven


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  • Nee, ich hatte bei einigen postings das Gefühl, dass leichte Kapitulation ob der Aussichtslosigkeit, sowas zu verhindern, rüber kam. Und die "gut, dass wir drüber gesprochen haben"-Methode reicht bei mir bei meinen kids eben nicht aus. Klar versuche ich abzuwägen, ob und wieweit meine Konsequenzen gehen und nicht immer liege ich richtig.


    Ich hab zumindest dich aber jetzt richtig verstanden. ;-)