Nina George, Jens J. Kramer - Das verrückte Orakel (Die magische Bibliothek der Buks 1)

  • Die Buks, das sind Buchschutzgeister, die versteckt in einer alten Villa leben. Ihre Aufgabe ist es, die Bücher ihrer Bibliothek zu bewahren, die es in der normalen Welt nicht mehr gibt. Allerdings sind die verbliebenen Bücher in großer Gefahr, sie sind von einer scheinbar unheilbaren Krankheit befallen. Als das Verrückte Orakel prophezeit, dass Menschenkinder die Rettung bringen werden, staunen die Buks nicht schlecht. Und tatsächlich tauchen Finn, Nola, Mira und Thommy in der magischen Bibliothek auf und bringen das geordnete Leben der Buks ordentlich durcheinander.


    Die mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin, Übersetzerin und Moderatorin Nina George, geboren 1973, schreibt seit 1992 Romane, Essays, Reportagen, Kurzgeschichten und Kolumnen. Sie schreibt auch mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller und ehemaligen Vorsitzenden des Syndikats, Jens J. Kramer, auch unter dem Pseudonym Jean Bagnol.


    Meine Meinung


    Wenn ich lese, was Nina George und Jens J. Kramer literaturmäßig bisher leisteten, frage ich mich, warum mir der 1. Band von "Die magische Bibliothek der Buks": Das verrückte Orakel nicht gut gefiel und er für mich literarisch nicht viel bot. Allerdings stehe ich wohl mit dieser Meinung ziemlich alleine da, aber es ist nun einmal so.


    Die Idee, die Kinder bzw. Menschen allgemein wieder zum Lesen zu bringen, um die Fantasie anzuregen, die Protagonisten Freunde werden zu lassen und gedanklich in Welten einzutauchen, finde ich toll und kann das natürlich gut nachvollziehen.

    Es ist eine starre, unflexible Menschenwelt, in der es (wohl noch nicht allzulange) keine Bücher mehr gibt. Für die Regierenden zählen nur Wahrheit + Fakten, Richtig + Falsch. Eigene Gedanken und Fantasien sind unerwünscht, sogar Träume. Kinder werden laufend überwacht, Regelverletzungen bestraft. Leider wurde diese Welt völlig unzureichend beschrieben, denn sie war immer nur auf die 4 Kinder-Hauptprotagonisten bezogen.


    Die Umsetzung des Ganzen war für mich eher mäßig und ich suchte vergeblich wenigsten ein wenig Spannung. Aber kaum kam die mal im Ansatz auf, ging es danach eher gemächlich weiter. Es gab zu wenig "show" und zu viel "tell".


    Die Buks waren für mich anfangs interessant, aber sie sind vollkommen starr (bis auf Ausnahmen) in ihrem Charakter und ihrer Lebensweise, die sich sicherlich durch ihre Herkunft und Abgeschiedenheit begründen. Was taten die eigentlich den ganzen Tag, außer mit riesigen runden und leuchtenden Augen in Regalen zu sitzen? Denn offensichtlich hatten sie ja alle Bücher dort bereits gelesen. Gut, eine Buk hat sich um Buchreparaturen gekümmert.

    Charakterliche Tiefe war zu wenig vorhanden bzw. sie wird nicht dargestellt oder sie ist gar nicht vorhanden. Das fand ich so schade, da mir die Idee mit den Buchgeistern und ihrer Gabe gut gefiel.


    Außer den 4 bzw. 5 Kindern lernt man niemanden von den Menschen weiter groß kennen. sie sind eher Randfiguren, auch Thommys Großeltern.

    Die Haupt-Protas werden zwar ein wenig beschrieben, aber charakterliche Tiefe sucht man auch hier vergebens, weil eher über sie erzählt wurde, als dass sie gut beschrieben wurden.


    Ich musste mich ab ca. der Hälfte echt zum Weiterlesen zwingen, weil es zum Abbrechen nun auch wieder nicht schlecht genug war. Ich habe eher von außen zugeschaut, als dass ich so drin war, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich mochte den Schreibstil auch nicht.


    Die Illustrationen waren für mich das beste.


    Es ist ist für mich zwar nicht so schlecht wie "Die goldene Schreibmaschine", aber an meine geliebte Unkrautlandreihe reicht es nicht heran.


    Von mir gibt es 2 1/2 - 3 Sterne.



    ASIN/ISBN: 352250822X

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)