Schnee von gestern, Schnee von Morgen – Peter Handke

  • Suhrkamp, 2025

    74 Seiten, Paperback, 20€


    Kurzbeschreibung:

    Ein Stück für die Bühne, ein Drama ohne Rednerwechsel, ein Lied ohne Kehrvers


    Im Gehen trägt er zusammen, was ihm begegnet, Tag für Tag, Schritt für Schritt: zwei Raben zu seinen Füßen, ein angebissener Apfel am Wegrand, der Fliegenschwarm, »der auf der Stelle fliegt«. Dazwischen Gedanken an den durch Weltgeschehen und -geschichte irrenden Odysseus, Erinnerungen an die Schlange am Kindswaldrand, der Klang der Regentropfen im Laub, das Bild der Wolkenschatten. Dann das »Lachen von Kindern am Horizont«, ihr ausgelassenes Spiel, das den Krach am Straßenrand übertönt. Dort findet er den Frieden, den es nicht gibt, »im Mundschwung des Kindes, dort herrscht er«. Bis der eine, der da unentwegt spricht, aufbricht und ein anderer kommentiert: »Angeblich soll er vor einiger Zeit noch gesehen worden sein, als letzter Fahrgast hinten zusammengekauert im allerletzten Nachtbus.«


    Über den Autor:

    Peter Handke, geboren 1942 in Griffen (Kärnten), lebt in Chaville bei Paris.

    Literaturnobelpreis 2019.


    Mein Eindruck:

    Das neue Buch von Peter Handke ist speziell. Es spricht vielleicht Freunde des modernen Theaters an, und Leser die Handkes Sprache lieben. In diesem Buch ist er auf jedem Fall in einem Flow.


    Es fällt das Cover auf, dass eine rätselhafte Zeichnung des Autors enthält. Das Buch ist Peter Weiß gewidmet und hat am Anfang ein Tschechow-Zitat. Das vermittelt auch schon ein Stück weit, was Handke in diesem Buch macht.

    Es ist ein Gehen und Beobachten sowie Wahrnehmen, aber auch ein Meer aus Gedanken und Überlegungen. Das ist spielerisch gestaltet, mit Wortspielen und Wortassoziationen. Eine direkte Handlung darf man aber nicht erwarten. Es ist mehr ein Selbstgespräch und entbehrt einer gewissen Poetik nicht!


    ASIN/ISBN: 3518432257

  • Ich bewundere sehr, wie treu du ein Handke-Leser bist und bleibst. Auch nach mehreren Versuchen werde ich mit seinen Büchern einfach nicht warm. :respekt

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin