Die Erbin, Claire Winter

  • Dunkle Familiengeheimnisse

    Die Erbin

    Inhaltsangabe: Quelle Heyne


    Eine Geschichte über Liebe, Macht und einen Mord, der in die dunkle Vergangenheit einer großen deutschen Industriellenfamilie führt.

    Köln, 50er Jahre: Cosima ist Erbin der einflussreichen Industriellenfamilie Liefenstein. Doch mit der Gründung einer Stiftung für bedürftige Frauen und Mütter geht sie ihren eigenen Weg. Da tritt der Journalist Leo Marktgraf in ihr Leben, der Nachforschungen über den Tod eines Freundes anstellt. Die Leiche des Anwalts wurde am Ufer des Rheins gefunden, nur kurz nachdem er öffentlich schwere Anschuldigungen gegen die Liefensteins erhoben hatte. Cosima will Licht in die dunkle Vergangenheit ihrer Familie bringen und muss schon bald erkennen, dass nichts so ist wie es scheint. Aber in der jungen Bundesrepublik, in der niemand mehr an die Zeit des Dritten Reiches erinnert werden will, gibt es ein Netzwerk von Menschen, die noch immer mächtig sind. Sie sind bereit, alles dafür zu tun, dass Cosima und Leo der Wahrheit nicht auf die Spur kommen …


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Claire Winter ist es wieder gelungen mich mit ihrem neusten Werk zu begeistern. Die Geschichte ist sehr berührend, ergreifend und fesselt einem, das man am liebsten nicht möchte aufzuhören zu lesen. Auch wenn er traurige Hintergründe hat, ist er so aktuell wie schon lange nicht mehr. Ich habe gelacht, geweint , gebangt und gelitten mit Clarissa dem Kindermädchen von Cosima, und Leo dem Reporter. Die Figuren wirken sehr Authentisch auch wenn sie nur Angelehnt sind , erinnern sie an die Unternehmer Dynastien und Verwicklungen mit dem NS Regime . Eine Geschichte voller Lug und Betrug, eine Familie die an ihren eigenen Lügen zu zerbrechen droht. Alles ist sehr klar, kraftvoll , Bildhaft und spannend erzählt, von 1929 bis 1957 . Ob Zwangsarbeiter , Arisierung, der Raub Jüdischen Besitzes, KZ und viele Dinge mehr.


    Wir begleiten Cosima auf ihren eigenen Wegen, sie ist eine Junge Frau in den 50er Jahren in Köln, oft sehr eigenwillig und durchsetzungsfähig. Keine leichte Zeit für Frauen damals, zudem sie auch noch eine Erbin eines reichen Familienunternehmens ist. Durch einen kleinen Unfall spät Abends lernt sie den Journalisten Leo Markgraf kennen. Irgendwie kommen sie ins Gespräch, sie ist die Gründerin einer Stiftung die sich besonders um Frauen und Mütter kümmert die auf Hilfe angewiesen sind.

    Ich mochte Cosima von Anfang an, sie besticht durch ihre Gradlinigkeit, an denen es vielen Familienmitglieder fehlt. Auch ihr damaliges Kindermädchen Elisa, trägt die gleichen Charakterzüge. Durch den Journalisten Leo , der neugierig ist über die Stiftung für die Cosima verantwortlich ist, tauchen wir ungewollt in die Familiengeschichte ein, und graben nach und nach alte und schreckliche Familiengeheimnisse aus. Die beiden zum Verhängnis werden können, die Familie ist verstrickt in Lügen die nicht ans Tageslicht dürfen kommen. Ob Zwangsarbeit, die Zusammenarbeit mit den Nazis es kommen grausame Wahrheiten ans Tageslicht, es war unglaublich, ich hoffte nur das Cosima es irgendwie verkraften wird.


    ASIN/ISBN: 3453292588

    Natürlich volle Punkte

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Arietta ()

  • Hier passt alles ... Fakt und Fiktion verwoben zu einer spannenden Geschichte ... absolute Empfehlung!

    Auf das neue Buch einer meiner Lieblingsautorinnen Claire Winter habe ich regelrecht hin gefiebert und was soll ich sagen, ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Sie greift mit der schrecklichen Zwangsarbeit in Deutschland während des Zweiten Weltkrieg mal wieder ein brisantes Thema auf, das noch viel mehr Beachtung finden sollte.

    Der Roman schildert die Geschichte rund um die sehr vermögende Unternehmerfamilie Liefenstein, die an sich zwar fiktiv ist, jedoch genau so hätte passieren können. Cosima Liefenstein, die Tochter einem der Söhne der Familie, hat es sich auf die Fahne geschrieben, durch den Krieg bedürftig gewordene Frauen zu unterstützen. Sie gründet eine Stiftung und kann es kaum glauben, was durch und mit ihrer Arbeit langsam, aber sicher über ihre Familie zu Tage tritt. Immer mehr steigert sie sich in die Aufdeckung der schrecklichen Taten, die in der Fabrik ihres Großvaters aber auch in ihrer eigenen Familie geschahen …

    Immer wieder schafft es die sympathische Autorin Claire Winter mich in eine Art Leserausch zu katapultieren. Die Geschichte, die nicht nur historischen Charakter trägt, sondern auch durchaus Krimielemente aufweist, liest sich so spannend, dass man das Buch schwer aus der Hand legen kann. Geschickt mischt sie Wahrheit und Fiktion und wieder einmal war ich zudem schwer begeistert von der extensiven Recherche, die diesem Roman zugrunde liegt.

    Von mir gibt es hierfür die volle Punktzahl und natürlich eine Leseempfehlung. Zudem wünsche ich dir, liebe Claire, ein Riesenerfolg und dem Buch viel Anerkennung und Wertschätzung. Der Roman an sich aber auch das sprachlos machende Thema haben es verdient!