'Hey guten Morgen, wie geht es dir?' - Seiten 001 - 080

  • Ich habe gestern mir dem Buch angefangen. Ich habe jetzt ungefähr 30 Seiten gelesen und wollte meine ersten Eindrücke loswerden.

    Die allerersten Seiten mit den Tattoos fand ich gewöhnungsbedürftig. Auch den Namen der Protagonistin, Juno, sagen wir mal... ungewöhnlich.

    Super gut gefällt mir die Sprache, in der das Buch geschrieben ist bzw. in der Juno ihre Textnachrichten verfasst.


    Auch Junos Einsamkeit kommt sehr eindrücklich rüber. Sie pflegt ja ihren Mann, da bleibt wenig Platz für eigene Bedürfnisse. Juno gehört die Nacht, die sie schlaflos verbringt mit Social Media.


    Ich bin gespannt, ob sie doch noch in irgendeiner Weise auf einen Lovescammer reinfällt. Im Moment dreht sie ja den Spieß um und veräppelt die Herren ganz schön.

    Auch bin ich gespannt, wie sich die Beziehung zu Benu entwickelt.


    Jetzt lese ich erstmal weiter.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Die ersten Seiten mit den Tattoos fand ich auch sehr schräg, in der Stadtbücherei hätte dieser erste Eindruck schon grade gereicht, um das Buch wieder zurück ins Regal zu stellen.

    Aber in der "richtigen Geschichte" wird es dann ja ganz anders.


    Ich bin auch sehr gespannt, wie sich die Beziehung zu Benu entwickelt und frage mich was es über meine eigene Naivität aussagt, dass ich glaube, dass er ehrlich an dem austausch mit Juno interessiert ist und keine Betrügereien (mehr) im Sinn hat.

  • Ich konnte heute mit dem Buch beginnen, auch wenn ich noch nicht weit gekommen bin (Trailer und "Null"). Die Kapitelnamen am Anfang fand ich schon mal Klasse :-].

    Super gut gefällt mir die Sprache, in der das Buch geschrieben ist bzw. in der Juno ihre Textnachrichten verfasst.

    Auch das kann ich nur :write. Sprachlich wirklich gelungen, sehr knapp und auf dem Punkt. Bis jetzt mag ich das sehr. Allerdings ist die Atmosphäre momentan sehr bedrückend, ich hoffe, das ändert sich! Die beiden angesprochenen Filme enden ja beide sehr dramatisch :wow.

    „Wer nur Menschen um sich herum haben will, die einem in allen gleichen, lebt bald schon in einer verdammt kleinen Welt.“ Nicole Wellemin, Das Echo der Moore, Piper 2025

  • Gar nicht so einfach, etwas über das bisher gelesene zu schreiben. Ich bin mal gespannt, wohin die Geschichte führt.


    Juno macht Kleinkunsttheater, hat einen kranken Mann zu Hause (MS?), der aber noch einigermaßen selbst zurechtkommt. Ich weiß auch nicht, ob sie ihn pflegen würde, wenn es nötig werden sollte. Ich finde es schade, dass ihr Leben offenbar neben seinem her läuft, wirklich miteinander sind sie nicht. Das finde ich vor allem schade für ihn. Ich kenne die Situation ganz gut, ich selbst bin schwerbehindert, habe aber auch meinen Mann bis zu seinem Tod im Dezember gepflegt. Darin muss ich beim Lesen öfter denken.


    Juno schreibt mit Lovescammern, ist dabei aber so absurd, dass diese bald nicht mehr antworten. Nun hat sie aber Benu aus Nigeria, der weiß, dass sie weiß, was er ist, aber trotzdem weiterhin gerne mit ihr schreibt, mittlerweile sogar per Videocall. Ich frage mich warum. Sie scheint damit ihre Langeweile überwinden zu wollen, aber er? Interessant finde ich, dass sie Interesse aufbaut, über Nigeria googelt, Bücher kauft.


    Interessant fand ich auch, dass ihr Mann, Jupiter (die Namen!) Autor ist und einen Literaturpreis gewinnt. Immerhin hat Martina Hefter mit diesem Roman auch einen gewonnen.


    Vieles darf man nicht ganz ernst nehmen, zum Beispiel, dass sie nicht mehr schläft. Wie und ob überhaupt ich das interpretieren soll, ist mir nicht ganz klar. Irgendwie lese ich den Roman nicht ungern und bin schon gespannt, was noch passieren wird.

  • Sie pflegt ja ihren Mann, da bleibt wenig Platz für eigene Bedürfnisse.

    Ich habe nicht den Eindruck, dass sie ihn pflegt, er macht alles alleine, außer, er schafft es mal nicht, wie die Schuhe anziehen, bevor sie zum Literaturwettbewerb fahren, das scheint aber eher selten zu sein. Platz für ihre eigenen Bedürfnisse wären also genug da, und sie tut ja auch einiges für sich, das Theaterstück, sie joggt ...



    Habe gerade gelesen, dass Martina Hefters Mann, der Autor Jan Kulhbrodt, tatsächlich MS hat, der Roman könnte also ein Stück autobiografisch sein.

  • Ich werde hier mitlesen.

    Es ist schon ein Weilchen her, dass ich das Buch gelesen habe - aber ich habe es in guter Erinnerung, mir hat es wirklich gefallen.

    Bin sehr auf eure Eindrücke gespannt.

    Hier wird ein wenig auf die Namensgebung eingegangen:

    Rezension - Martina Hefter - "Hey guten Morgen, wie geht es dir?" (Buch) - booknerds.de


    Das finde ich auch interessant:

    "Hey guten Morgen, wie geht es dir?": Ein Roman wie eine Tanzperformance | NDR.de - Kultur - Buch - Tipps


    Kann man auch später erst lesen, wenn man am Ende angekommen ist.

  • Die ersten Seiten mit den Tattoos fand ich auch sehr schräg, in der Stadtbücherei hätte dieser erste Eindruck schon grade gereicht, um das Buch wieder zurück ins Regal zu stellen.

    Aber in der "richtigen Geschichte" wird es dann ja ganz anders.


    Ich bin auch sehr gespannt, wie sich die Beziehung zu Benu entwickelt und frage mich was es über meine eigene Naivität aussagt, dass ich glaube, dass er ehrlich an dem austausch mit Juno interessiert ist und keine Betrügereien (mehr) im Sinn hat.

    Da schließe ich mich deiner Naivität an. :grin Ich habe auch das Gefühl, dass er wirklich an Juno interessiert ist. Immerhin reden sie offen, dass er ein Scammer ist, also braucht er gar nicht erst versuchen, ihr Geld abzuknöpfen. Mittlerweile wissen wir ja auch, dass Geld aufgrund der Währungsreform in Nigeria gar nichts bringen würde. Doch, sein Interesse kommt echt rüber.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich konnte heute mit dem Buch beginnen, auch wenn ich noch nicht weit gekommen bin (Trailer und "Null"). Die Kapitelnamen am Anfang fand ich schon mal Klasse :-].

    Auch das kann ich nur :write. Sprachlich wirklich gelungen, sehr knapp und auf dem Punkt. Bis jetzt mag ich das sehr. Allerdings ist die Atmosphäre momentan sehr bedrückend, ich hoffe, das ändert sich! Die beiden angesprochenen Filme enden ja beide sehr dramatisch :wow.

    Ich habe den Abschnitt jetzt zu Ende gelesen. Ich finde, die Stimmung wechselt immer. So wie es im richtigen Leben ja meistens ist. Das gefällt mir. Ich werde von der euphorisch tanzenden Juno mitgerissen und leide mit Juno und Jupiter, wenn sie ihren Alltag mit einem Rollstuhl bewältigen müssen. Übrigens ist mir auch schon oft ihn Bahnhöfen, U-Bahnhöfen usw. aufgefallen, dass kaum beeinträchtigte Menschen zu sehen sind. Bis ich dann die vielen kaputten Aufzüge bemerkte. Ich bin öfter in Frankfurt unterwegs. Das ist echt eine Katastrophe.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Juno schreibt mit Lovescammern, ist dabei aber so absurd, dass diese bald nicht mehr antworten. Nun hat sie aber Benu aus Nigeria, der weiß, dass sie weiß, was er ist, aber trotzdem weiterhin gerne mit ihr schreibt, mittlerweile sogar per Videocall. Ich frage mich warum. Sie scheint damit ihre Langeweile überwinden zu wollen, aber er? Interessant finde ich, dass sie Interesse aufbaut, über Nigeria googelt, Bücher kauft.

    Benu schreibt ihr, weil er ihre Antworten mochte und diese sich von der Masse abhoben. So habe ich das verstanden.

    Sie hat ihn ja mit ihren "lyrischen" Antworten provoziert und erwartet, dass er sie blockiert, wenn er merkt, dass bei ihr nichts zu holen ist. Das hat Benu nicht getan. Im Laufe der Zeit ist eine Handyfreundschaft daraus geworden.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Juno macht Kleinkunsttheater, hat einen kranken Mann zu Hause (MS?), der aber noch einigermaßen selbst zurechtkommt. Ich weiß auch nicht, ob sie ihn pflegen würde, wenn es nötig werden sollte. Ich finde es schade, dass ihr Leben offenbar neben seinem her läuft, wirklich miteinander sind sie nicht. Das finde ich vor allem schade für ihn. Ich kenne die Situation ganz gut, ich selbst bin schwerbehindert, habe aber auch meinen Mann bis zu seinem Tod im Dezember gepflegt. Darin muss ich beim Lesen öfter denken.

    Liebe PMelittaM, danke, dass du dich in dieser Leserunde so öffnest. Sicherlich kannst du uns sehr bereichernde Innenansichten schenken.

    Mein aufrichtiges Beileid zum Tod deines Mannes. :knuddel

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich habe nicht den Eindruck, dass sie ihn pflegt, er macht alles alleine, außer, er schafft es mal nicht, wie die Schuhe anziehen, bevor sie zum Literaturwettbewerb fahren, das scheint aber eher selten zu sein. Platz für ihre eigenen Bedürfnisse wären also genug da, und sie tut ja auch einiges für sich, das Theaterstück, sie joggt ...



    Habe gerade gelesen, dass Martina Hefters Mann, der Autor Jan Kulhbrodt, tatsächlich MS hat, der Roman könnte also ein Stück autobiografisch sein.

    Du hast recht. Körperliche Pflege bewältigt Jupiter alleine, da ist Juno nur selten eingebunden. Dennoch steht irgendwo, dass sie der Alltag mit einer pflegebedürftigen Person belastet, weil sie diesen alleine wuppen muss. Mir scheint auch, als habe sich das Paar auseinandergelebt. Am Anfang dachte ich, dass die beiden Geschwister sind, auch aufgrund der Planetennamen.

    Sicherlich möchte Jupiter Juno so wenig wie möglich belasten und so lange wie möglich seine Eigenständigkeit bewahren. Ich stelle mir das unendlich schwer vor als Paar.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich würde auch gerne was dazu schreiben, ich bin mir nur nicht sicher, zu welchem Abschnitt dass dann alles gehört.