Lessings Nathan war glaube ich mein erstes Drama überhaupt...und es war ein sehr schöner Einstieg!
Und das, obwohl ich eigentlich (wie viele hier anscheinend) keine übertriebenen Happy-Ends mag. Bei Lessing habe ich das Ende allerdings eher auch wie ein Gleichnis gesehen:
Es geht nicht um die konkreten Figuren, die jetzt alle mysteriöserweise verwandt sind, sondern diese Figuren stehen allegorisch für die Menschen allgemein, die ja schon allein dadurch, dass sie zur selben "Art" gehören (also alle Menschen sind), ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl entwickeln sollten/könnten.
Ich habe das Stück zum zweiten Mal als Vorbereitung auf den Theaterbesuch gelesen. Die Umsetzung in unserem Theater hat mir aber überhaupt nicht gefallen. Das ist wohl versucht worden, das Stück zu modernisieren ohne den Bezug zur Tradition zu verlieren und was dabei heraus gekommen ist, war weder Fisch noch Fleisch.
Stellt euch Lessings Originalsprache vor, durchbrochen von gelegentlichen Ausrufen "Scheiße!", "Fuck".... das muss nicht sein....