'Tödliches Carcassonne' - Seiten 246 - 301

  • Wäre da nicht Fait votré yeux angebrachter gewesen als nichts geht mehr? Schließlich sind sie wieder im Spiel und nicht am Ende.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend Das Dritte Licht Claire Keegan :lesend Kirk A. Denton The Columbia Companion to modern Chinese Literature

  • Diese nachbarschaftliche Exkursion ist ja nett. Vor allem erfährt man auch ein wenig von Alains Frau, nicht nur, dass sie gestorben ist.

    Serge wird von Leroux angerufen, ist die Frage, ob Jean wirklich ein Drogenhändler ist oder nur seine Portion von Serge bezieht. Wobei Alain ja nach dem Besuch des Clubs und dem Gespräch mit Serge zusammen geschlagen wurde und Jean hat den Besuch erst ermöglicht.

    Auch der Schleusenwärter wurde aktiv und mit seiner Hilfe kann nun das Boot gefunden werden.

  • Wäre da nicht Fait votré yeux angebrachter gewesen als nichts geht mehr? Schließlich sind sie wieder im Spiel und nicht am Ende.

    Nun ja, wenn die Kugel rollt geht nichts mehr. Das Spiel muss man vorher machen. Von daher finde ich, dass es schon passend ist.



    Einen Moment dachte ich ja, Alain geht auf Armand Lerouxs Angebot ein. Aber natürlich lässt er nicht locker. Es gibt ja noch andere Möglichkeiten und Julie ist zwar vom Fall abgezogen, versorgt aber Alain mit Informationen, damit er weiter kommt.


    Rührend die Szene zwischen Émil und Alain. Man spürt sehr gut die Dankbarkeit, dass Alain Chloés Tod trotz der Drohung aufklären will. Aber auch die Trauer, die langsam wirklich wird.

  • Nun ja, wenn die Kugel rollt geht nichts mehr. Das Spiel muss man vorher machen. Von daher finde ich, dass es schon passend

    Ich war nun nicht so häufig im Casino, aber ich habe Roulette immer so erlebt, dass der Croupier die Kugel einsetzt und diese erst unter dem Kesselrand rouliert und in dem Moment in dem die Kugel sich von dort löst kommt die Ansage nichts geht mehr. Soll heißen bis dahin wird fleißig gesetzt und soll heißen der Moment des Einsetzens der Kugel ist für mich der Moment jetzt geht’s los.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend Das Dritte Licht Claire Keegan :lesend Kirk A. Denton The Columbia Companion to modern Chinese Literature

  • Ich war nun nicht so häufig im Casino, aber ich habe Roulette immer so erlebt, dass der Croupier die Kugel einsetzt und diese erst unter dem Kesselrand rouliert und in dem Moment in dem die Kugel sich von dort löst kommt die Ansage nichts geht mehr. Soll heißen bis dahin wird fleißig gesetzt und soll heißen der Moment des Einsetzens der Kugel ist für mich der Moment jetzt geht’s los.

    Genau sehe ich das und meine es auch so. Mit "Rien ne vas plus" geht das Spiel los, es endet erst, wenn die Kugel nicht mehr rollt.

  • Ich war nun nicht so häufig im Casino, aber ich habe Roulette immer so erlebt, dass der Croupier die Kugel einsetzt und diese erst unter dem Kesselrand rouliert und in dem Moment in dem die Kugel sich von dort löst kommt die Ansage nichts geht mehr. Soll heißen bis dahin wird fleißig gesetzt und soll heißen der Moment des Einsetzens der Kugel ist für mich der Moment jetzt geht’s los.

    Aber Alain hat ja bereits sein Spiel begonnen, die Figuren oder Aktionen manipuliert, jetzt wartet er auf das Ergebnis, er kann vorerst nichts mehr machen, muss auf die Reaktionen der anderen warten. Für ihn geht erstmal nichts mehr.

  • Hier geht es ja wieder rasant zu:


    Während Alain mit Julie isst, kommt Michelle zum Restaurant, fährt aber wieder. Ihren Vorwand, sie wollte nur niemand neuen kennenlernen, glaubt sie vermutlich selbst nicht einmal. Sie ist eifersüchtig, auch wenn sie es vielleicht noch nicht wahrhaben will.


    Ich bin mir fast sicher, dass Julie nach ihrer Abfahrt verfolgt wird und dass dies möglicherweise mit ihrer Abberufung vom Fall zu tun hat bzw. dazu führt. Der Auftritt mit dem Divisional Commissioner Henri Laurent ist ja ziemlich mies und entweder von Benoit eingefädelt, der sich ja sichtlich darüber freut oder möglicherweise sogar von Armand Leroux.


    Der will Alain ja per Beratervertrag kaufen. Ich denke nicht, dass er in Straftaten involviert ist – aber er will mit aller Macht und Geld seinen Sohn und Firmennachfolger schützen. Vermutlich musste er schon das eine oder andere Mal hinter seinem Filius aufräumen.


    Ich gehe mal davon aus, dass Julie nach ihrem Abzug vom Fall die Informationen des Schleusenwärters nicht an die nun zuständige Abteilung gegeben hat – sonst würde sie sich ja auch nicht mit Alain treffen...


    Rührend die Szene zwischen Émil und Alain. Man spürt sehr gut die Dankbarkeit, dass Alain Chloés Tod trotz der Drohung aufklären will. Aber auch die Trauer, die langsam wirklich wird.


    Ja, die Szene fand ich auch berührend.

    Ich fand aber auch die Szene - eher zu Beginn des Abschnitts - mit Alain und seinen Nachbarn sehr schön. Wie sich Isabelle Valentine gegenüber öffnet, als es um ihre Krankheit und deren weiteren Verlauf geht. :(

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich mag ja sowohl Alain als auch Julies Ehrgeiz, diese jetzt-erst-recht-Mentalität. Irgendwie stinkt das ja alles zum Himmel. Warum schaltet sich der oberste Chef von Julie ein? Weil Benoît sich eingeschaltet hat? Oder weil Leroux ihn kontaktiert hat?


    Die Szenen mit den Nachbarn fand ich schön und auch als Emil und Alain sich in den Armen liegen und gemeinsam trauern. Ich glaube ohne solche Szenen wäre mir Alain zu sehr James Bond, zu glatt.

  • Einen Moment dachte ich ja, Alain geht auf Armand Lerouxs Angebot ein. Aber natürlich lässt er nicht locker. Es gibt ja noch andere Möglichkeiten und Julie ist zwar vom Fall abgezogen, versorgt aber Alain mit Informationen, damit er weiter kommt.

    Ich hab da keinen Moment dran gezweifelt, dass Alain sich von Leroux nicht einschüchtern lässt - dafür ist er zu sehr Profi. Er wägt ihn aber in sicherer Position. Mal sehen, ob ihm das am Ende was nützt.


    Dass Julie von dem Fall abgezogen wird, ist einfach nur blöd. Benoit wusste vor Julie davon. Ob Leroux auch hier hinter steckt? Wahrscheinlich hat er Kontakt zum Oberboss - oder vielleicht auch zu Benoit, der als Kriminalkommissar geschmiert ist, damit er im Zweifelsfall Ermittlungen gegen Jean abwenden kann? Was in diesem Fall ja gelungen ist. Zumindest offiziell. :grin Ich bin mir sicher, Julie und Alain werden nun besser zusammenarbeiten und Julie wird am Ende doch noch die nötige Anerkennung von ihrem Team bekommen. Und Benoit sein Fett weg kriegen.


    Ich gehe mal davon aus, dass Julie nach ihrem Abzug vom Fall die Informationen des Schleusenwärters nicht an die nun zuständige Abteilung gegeben hat – sonst würde sie sich ja auch nicht mit Alain treffen...

    Davon gehe ich auch aus. Zumal der Schleusenwärter ja gar nicht bis in die oberen Räumlichkeiten der Behörde vorgelassen wurde, sondern im Eingangsbereich von Julie in Empfang genommen wurde. Aber schon geschickt, wie sie ihn von ihrem Kollegen fernhält (auch wenn dieser wohl kaum ein Interesse zeigen würde).


    Ich glaube ohne solche Szenen wäre mir Alain zu sehr James Bond, zu glatt.

    Also für James Bond-Vergleiche hat Alain definitiv zu wenig Frauengeschichten am Laufen. ;)


    Aber du hast natürlich recht - zu perfekt ist auch nichts, man muss auch die menschliche Seite sehen/im Roman zeigen. Und mir hat die Szene mit Émil auch gut gefallen. Zwei wahre Freunde, die auch miteinander weinen können.


    Gut hat mir übrigens auch die Erläuterung gefallen, wie die Stadt Carcassonne zu ihrem Namen kam. Mir gefallen solche Hintergrundinformationen ja, auch wenn sie mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun haben.

  • Zum Thema James Bond :grin: also, da hat mir schon gut gefallen, dass Alain ganz zu Beginn bei der Prügelei nicht der strahlende Held war, der drei Schläger fix auf links zieht, sondern eben merkt: ich bin nicht mehr aktiv, ich bin keine 20 und die sind zu dritt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zum Thema James Bond :grin: also, da hat mir schon gut gefallen, dass Alain ganz zu Beginn bei der Prügelei nicht der strahlende Held war, der drei Schläger fix auf links zieht, sondern eben merkt: ich bin nicht mehr aktiv, ich bin keine 20 und die sind zu dritt.

    Alles andere wäre total unrealistisch.

    Ein Freund von mir war bei der GSG-9 und ist jetzt Rentner. Er sagte mir, dass wenn man sowas mal gelernt hat, man zumindest weiß, wie man sich verhält, um möglichst heil aus der Sache rauszukommen. Aber eine Garantie dafür gibt es nicht. Wie es in Filmen manchmal dargestellt wird, ist das meist völlig unrealistisch.

    Wenn man unterlegen ist, sollte man versuchen, dem anderen schwere Verletzungen an den Beinen (Knie) zuzufügen, damit sie nicht mehr aufstehen oder nicht mehr rennen können. Aber bei drei Personen ist das sehr schwierig. Darum habe ich mich für die Flucht entschieden, damit die Gegner entzerrt werden und er sie vielleicht der Reihe nach besiegen kann.

    Am Ende rettet ihn der Trick mit dem kaputten Außenspiegel.

  • Die Hintergründe zu Carcassonne fand ich auch toll. Und das mit den drei Gegnern hatte ich zuvor ja auch schon geschrieben. Bei James Bond wäre in der Szene nicht mal die Krawatte verrutscht.


    Für was ist in Frankreich denn die Police national zuständig? In Deutschland würde doch jeder Mordfall durch die Mordkommission übernommen. Und Drogenfahnder suchen nun einen Mörder?


    Es war zwar Zufall, aber das Abschnittsende ist hier perfekt. Die offiziellen Ermittlungen wurden unterbunden und es geht nun undercover weiter.

  • Auch der Schleusenwärter wurde aktiv und mit seiner Hilfe kann nun das Boot gefunden werden.

    Ja,der war fast schon niedlich in seinem Übereifer.

    Aber - wer weiß - vermutlich trägt er dazu bei, daß wieder Fahrt in den Fall kommt und es möglich wird, ihn zu lösen.



    Ich bin mir fast sicher, dass Julie nach ihrer Abfahrt verfolgt wird und dass dies möglicherweise mit ihrer Abberufung vom Fall zu tun hat bzw. dazu führt. Der Auftritt mit dem Divisional Commissioner Henri Laurent ist ja ziemlich mies und entweder von Benoit eingefädelt, der sich ja sichtlich darüber freut oder möglicherweise sogar von Armand Leroux.


    Ja, das war schon auffällig.

    Irgendwem ist schon dort nicht genehm, daß sie Nachforschungen anstellt.


    Ich kann mir vorstellen, daß Benoit vielleicht seine Hände im Spiel hat?

    Wenn er nicht sogar korrupt ist und vielleicht mehr Einblick in den Fall hat, als er sollte?

    Dann wäre es verständlich, daß er den Fall abgeben will.


    Die Szene, als Julie von dem Fall abgezogen werden soll, fand ich auch sehr unfair und demütigend.

    Irgendwer zieht im Hintergrund die Strippen.


    Ich hasse es, wenn mächtige reiche Leute meinen, sie können sich alles erlauben und stehen über dem Gesetz. Dem Leroux würde es da doch mal sehr gut tun zu sehen, daß auch er nur ein normaler Mensch ist.

    Beiden - Vater & Sohn.


    Gut hat mir übrigens auch die Erläuterung gefallen, wie die Stadt Carcassonne zu ihrem Namen kam. Mir gefallen solche Hintergrundinformationen ja, auch wenn sie mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun haben.


    Oh ja, das fand ich auch hochinteressant.

    Als Geschichtsfan hat mir das richtig gut gefallen.

  • Für mich klingt "Faites vos jeux" auch stimmiger. Ja, die Kugel rollt, aber nun muss auch erst der Einsatz erbracht werden. Dies fehlt an der Stelle bei Alain und Julie irgendwie noch, auch wenn behauptet wurde, dass ein neuer Jeton auf dem Tisch läge. Vielleicht, wenn sie bereits gemeinsam auf dem Boot waren und irgendwas initiiert haben? :/


    Es gibt schon komische Leser, oder? :lache