Beate Maly - Mord auf der Donau (Band 3 - Ernestine Kirsch und Anton Böck)

  • 272 Seiten


    Über die Autorin

    Beate Maly wurde 1970 in Wien geboren, wo sie bis heute mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt. Zum Schreiben kam sie vor rund 20 Jahren. Zuerst verfasste sie Kinderbücher und pädagogische Fachbücher. Seit rund zehn Jahren widmet sie sich dem historischen Roman und seit »Tod am Semmering« auch dem Kriminalroman.


    Kurzbeschreibung

    Ein feinsinnig-unterhaltsamer Kriminalroman im Stil von Agatha Christie. ENTLANG DER DONAU, 1923: Auf einem Luxusdampfschiff, das von Wien nach Budapest fährt, stirbt ein Gast. Zuerst sieht es aus, als wäre ihm die Szegediner Fischsuppe nicht bekommen, doch die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch und ihr Freund Anton Böck haben ihre Zweifel: Einige der Schiffspassagiere scheinen ein Motiv für einen Mord zu haben. Gemeinsam gehen sie der Sache auf den Grund – und damit dem Mörder fast in die Falle ...


    Meine Rezension

    Im dritten Band der Krimireihe um Ernestine Kirsch und Anton Böck begleiten wir das Paar auf einer Flußkreuzfahrt von Wien nach Budapest. Und wieder einmal haben die beiden ihr zweifelhaftes Glück den Rosensteins zu verdanken, die ein Event wegen anderer Verpflichtungen nicht antreten können.


    Doch die beiden können die luxuriöse Reise nicht unbeschwert genießen: einer der Gäste stirbt. Zunächst sieht es nach einer Fischvergiftung aus, denn es hatten mehrere der Gäste eine schlimme Nacht mit Beschwerden. Doch ist das nicht ein bißchen zu einfach?


    Schließlich gibt es durchaus mehrere Anwesende, die vom Tod des Opfers profitieren oder einen Grund gehabt haben könnten, Rache an ihm zu üben.


    Ganz klar, dass Ernestine – zum Leidwesen Antons – wieder ihre Ohren spitzt und die Augen offen hält. Gut gefallen hat mir allerdings, dass auch Anton ganz langsam in Ernestines Fahrwasser gerät und in einigen Situationen auch schon von sich aus besonders aufmerksam hingeschaut und -gehört hat.


    Auch dieser Krimi der Reihe hat mir wieder gut gefallen, allerdings fand ich hier, dass man als Leser nicht unbedingt auf die Auflösung hätte kommen können. Zu sehr waren die Protagonisten miteinander verstrickt und offen gesagt hatten auch zuviele ein Motiv, sich des Opfers zu entledigen. Allerdings hat das meiner Lesefreude keinen Abbruch getan.


    Dennoch fand ich die Auflösung schlüssig und nicht völlig aus dem Nichts daher geholt. Sehr schön fand ich auch, dass sich die privaten Beziehungen von Anton und Ernestine ebenso wie die seiner Tochter zu Erich Felsberg langsam weiter entwickeln. Das und auch die immer wieder eingestreuten kulinarischen Genüsse runden für mich das Lesevergnügen ab.


    Ernestine steckt natürlich auch diesmal wieder ihre Nase überall hin, aber auch hier wieder in einem für mich angenehmen Ausmass.


    Ich freue mich daher schon darauf, bald auch den 4. Band der Reihe gemeinsam lesen zu können.

    ASIN/ISBN: 3740804564

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Anton Böck und Ernestine Kirsch finden sich einmal mehr unverhofft in einem mörderischen Abenteuer wieder. Diesmal haben sie vom Ehepaar Rosenstein Karten für eine dreitägige Flusskreuzfahrt über die Donau übernommen. Doch die entspannte und mit allerlei kulinarischen Köstlichkeiten aufwartende Schiffsreise wird von einem Todesfall überschattet, der natürlich dank Ernestines unnachahmlichen Gespür aufgeklärt werden muss.


    Anton und Ernestine sind einem als Zweiergespann inzwischen so vertraut, dass es eine Freude ist, sie in jedem Band wiederzutreffen. Wie immer ergänzen sie sich einmalig – auf der einen Seite Ernestine mit ihrer neugierigen und eher vorwitzigen Art und auf der anderen Seite Anton, der wie immer bedächtig und wohlüberlegt agiert.


    In diesem Roman steht der Mordfall nicht so ganz im Mittelpunkt. Es ist klar, dass jemand zu Schaden kommen wird (das passiert dann auch erst sehr spät im Verlauf der Geschichte) und ebenso klar ist, dass dieser Vorfall irgendwie mit dem Prolog in Zusammenhang stehen muss. Aber klassische Ermittlungsarbeit oder auch laienhaftes Schnüffeln, wie man es von Ernestine ja zuweilen schon gewohnt war, findet kaum statt. Der Fokus liegt vielmehr auf den einzelnen Personen, den zwischenmenschlichen Beziehungen, den Schicksalen, die dahinterstecken. Ein bunter Gesellschaftsmix, in dem auch ernste Töne angeschlagen werden.


    Die Zusammenstellung der handelnden Figuren ist wieder einmal speziell und es hat Spaß gemacht, die Scharmützel untereinander zu verfolgen und verborgene Verknüpfungen aufzudecken. Wieder einmal ein gelungener Krimi der Reihe – verdiente 8 Eulenpunkte.

  • Ein Krimi der Extraklasse ist das sicherlich nicht. Aber sehr gute, flotte Unterhaltung in einem Setting der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Kriegstraumata, besonders von den Schlachten am Isonzo spielen eine gewichtige Rolle - die Republik ist zwar gegründet, aber so ganz angefreundet hat man sich mit dem ja aus einer Niederlage resultierenden Zustand noch nicht. Auch die Freiheiten, die sich Frauen jetzt herausnehmen. Degoutant. Aber genau darum geht es um Verhalten von alten reichen Männern gegenüber Frauen, die sie nicht wie Servicepersonal behandeln, sondern wie zur persönlichen Verfügung stehendes Frischfleisch. Das macht schon der Prolog deutlich und entwickelt sich zu einem Tatmotiv, das mehreren Figuren zuzuordnen wäre. Die Lösung kommt dann auch eher final überraschend daher, zum Mitraten war dieser Krimi ungeeignet. Aber mitzuerleben wie die Protagonisten sich der Lösung nähern, wie sie zunächst darum kämpfen müssen, dass die Morde als solche erkannt und behandelt werden, die Beschreibungen der Stadt und des Ambientes bieten vollstes Lesevergnügen.