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176 Seiten
Über die Autorin
Petra Hartlieb wurde 1967 in München geboren und ist in Oberösterreich aufgewachsen. Sie studierte Psychologie und Geschichte und arbeitete danach als Pressefrau und Literaturkritikerin in Wien und Hamburg. Seit 2004 betreibt sie mit ihrem Mann eine Buchhandlung in Wien. Gemeinsam mit Claus-Ulrich Bielefeld ist sie das Autorenduo einer Krimireihe, die im Diogenes-Verlag erscheint. 2014 publizierte sie bei Dumont den Bestseller „Meine wundervolle Buchhandlung“.
Kurzbeschreibung
Eine Buchhandlung, ein berühmter Dichter und ein verschneiter Winter in Wien: Bestsellerautorin Petra Hartlieb ("Meine wundervolle Buchhandlung") entführt uns in die Zeit des Wiener Jugendstils.
Um 1910. Marie arbeitet als Kindermädchen bei einer angesehen Familie im Wiener Cottage-Viertel. Eines Tages wird sie vom Herrn des Hauses zur nahegelegenen Buchhandlung geschickt, um ein Buch abzuholen. Doch sie kommt mit leeren Händen, völlig durchnässt vom Schnee, zurück. Der Band sei noch nicht eingetroffen, Buchhändler Oskar bringe ihn so bald wie möglich persönlich vorbei. Als Oskar am gleichen Nachmittag am Haus in der Sternwartestraße klingelt, hat er gleich zwei Bücher dabei: eines für den Herrn Schnitzler und das andere für Marie, mitsamt einer persönlichen Notiz an das Fräulein. Er möchte sie gerne wiedersehen…
Meine Rezension
Bei „Ein Winter in Wien“ handelt es sich um den Auftaktband einer Tetralogie rund um das Kindermädchen Marie Haidinger, die im Jahr 1910 startet.
Ich habe den Fehler begangen, die Bücher in der völlig falschen Reihenfolge zu lesen – den „Sommer in Wien“ hatte ich geschenkt bekommen und nach dem ich ihn gelesen habe und wußte, dass es sich hierbei um eine Tetralogie handelt, wollte ich auch die anderen Bände haben. Allerdings dachte ich, die Reihe würde mit dem Frühling beginnen und der letzte Band wäre der Winter. Das ist aber falsch: „Ein Winter in Wien“ ist Band 1, der „Herbst in Wien“ Band 4. Meiner Lesefreude hat das dennoch keinen Abbruch getan. Da ich alle vier Bände innerhalb weniger Wochen gelesen habe, fiel es mir auch nicht schwer, die jeweiligen Handlungen zeitlich richtig einzuordnen.
Winter 1910 in Wien. Die junge Marie stammt aus einer Bauernfamilie, in der der Vater ein strenges Regiment führt. So bekamen gerade die Töchter oft mehr harte Worte als Essen. Widerspruch wurde nicht geduldet und hart bestraft. Mit gerade einmal 12 Jahren wird das junge Mädchen in Lohn und Brot zu einem anderen Bauern gegeben, damit zuhause ein unnützer Esser weniger am Tisch sitzt. Doch als ihr dort Mißbrauch droht, nimmt Marie ihren ganzen Mut zusammen und flieht. Nach einigen Zwischenstationen findet sie eine Anstellung als Kindermädchen beim bekannten Schriftsteller Arthur Schnitzler.
Dort gefällt es ihr gut: Sie wird anständig behandelt und die Kinder lieben sie. Eines Tages lernt sie den jungen Buchhändler Oskar kennen, der ebenfalls kein leichtes Leben hinter sich hat. Die beiden freunden sich miteinander an...
Dieser Band ist der Auftakt der Geschichte um die junge Marie und ihren Freund Oskar, der Anfang des letzten Jahrhunderts in Wien spielt. Dabei hat mir die Beschreibung des Lebens in dieser Zeit in Wien sehr gut gefallen. Man spürt ganz stark die enorme Diskrepanz zwischen den „feinen Leuten“ und der hart arbeitenden Unterschicht. Während die einen Dienstbosten beschäftigen, ins Theater und zum Speisen gehen, schuften die anderen oft unter widrigsten Umständen. Viele können sich nicht einmal eine eigene Unterkunft leisten und teilten sich als Schlafgänger ein Bett mit oft fremden Menschen.
Mir hat die Geschichte und auch die Zeit, in der sie spielt, gut gefallen. Klare Leseempfehlung - ich würde auf jeden Fall 8 von 10 Eulenpunkten geben.
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ASIN/ISBN: 3463400863 |