The Surf House - Lucy Clarke

  • über die Autorin: Lucy Clarke studierte Englische Literatur, bevor sie sich ihrer Karriere als Schriftstellerin widmete. Ihre Psychothriller "One of the Girls" und "The Hike" sind große internationale Erfolge und standen wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Lucy ist leidenschaftliche Wellenreiterin und lebt mit ihrem Mann, einem Profi-Windsurfer, und den zwei Kindern an der englischen Südküste. Für die Recherchen zu ihrem neuen Thriller reiste sie ins Surferparadies Imsouane im Westen Marokkos.


    Klappentext: Mit einer Auszeit in Marokko will Bea ihr Leben neu sortieren. Aber nach einer gefährlichen Begegnung in den engen Gassen Marrakeschs steht sie ohne Reisepass und Wertsachen da. Dass sie trotzdem einen Job ergattert, scheint wie ein Wink des Schicksals: Die Belegschaft eines Surfhotels an den endlosen goldenen Sandstränden des Landes, nimmt sie mit offenen Arm auf.

    Doch es dauert nicht lange, bis die Idylle Risse zeigt. Bea kommen Gerüchte über eine spurlos verschwundene Urlauberin zu Ohren. Dann spült die Brandung die Leiche eines Gastes an. Und Bea beginnt sich zu fragen, wem sie noch trauen kann …


    Meine Meinung:


    Ich finde, dass das Cover den Inhalt nicht trägt. Es beginnt in der flirrenden Hitze von Marrakesch, wo es zu einer gefährlichen Begegnung kommt und ab diesem Moment nimmt das Buch Fahrt auf und ich habe versucht das Rätsel zu entschlüsseln. In groben Zügen lag ich richtig, aber genau genommen lag ich auch ziemlich falsch. Ich würde definitiv sagen, dass es ein spannender Thriller ist, aber es ist keine dauerhafte und nervenaufreibende Psycho-Story. Man hat auch immer bildhafte Auszeiten auf dem Surfboard, am Strand von Marokko wo es paradiesische Wellen für Surfer gibt. Außerdem tappst durch das Buch ein Vierbeiner namens Salty. Auch wenn mir manche Protagonisten an manchen Stellen echt naiv vorkamen hat es größtenteils funktioniert, weil ich die losen Enden wissen wollte. Das Ende fand ich okay, aber es war nicht das was mir im Kopf herumschwirrte. Das klingt zwar etwas negativ, aber letztlich sind es mehrere Kleinigkeiten die mich eher gestört haben.


    Zitate:


    Fazit: ⭐️⭐️⭐️⭐️🌜 (4,5 Sterne)


    Note
    : 1 -

    :lesend: Kopfgefickt – Im nächsten Leben (Miro Lippoldt) 148 / 410 Seiten

    :lesend: Die Tote in der Bibliothek (Agatha Christie) 56 / 248 Seiten

    :lesend: Das Kind in dir muss Heimat finden (Stefanie Stahl) 39 / 248 Seiten

  • Meine Rezension:


    Marokko


    Bea trifft eine folgenschwere Entscheidung, als sie Hals über Kopf ihren einträglichen Job als Model hinschmeißt und kurz darauf in den Tiefen der Medina Marrakeschs überfallen wird. Ohne Pass und Geld fährt sie mit Marnie mit an den Strand, wo die freundliche Frau eine kleine Unterkunft, das Surf House, betreibt. Was als kurze Auszeit in der Idylle beginnt, endet in einem Alptraum, als ein anderer Urlauber tot am Strand liegt.


    Lucy Clarke zeichnet auf den ersten Seiten ein Urlaubsparadies schlechthin, pures und unbeschwertes Glück – ein Haufen Freunde, Wellen und Sonnenschein (kindle, Pos. 36), bevor sie Beas Probleme mit dem Modeljob näher beleuchtet. Sofort fühlt man sich als Leser mitten im Geschehen, spürt schillernde Farben und Hochgefühl einerseits, graue Tristesse und Aussichtslosigkeit andererseits. Durch den bildhaften Erzählstil bauen sich aufregende Bilder vor meinem geistigen Auge auf und ich fühle mich, als ob ich selbst am Strand sitzen und über die heranbrausenden Wellen blicken würde. Ich schmecke das Salz in der Luft und fühle mit Bea, die den Spiegel mit einem Tuch verhängt, um nicht in die eigenen leeren Augen schauen zu müssen, die nicht weiß, was sie von ihrem Leben erwartet, was sie wirklich will. Während sie sich darüber klar werden möchte und Marnie im Surf House hilft, passieren unerwartete Dinge.


    Fesselnd liest sich dieser Thriller und hält so manche Überraschung bereit, welche nicht nur einige Figuren im Buch, sondern auch den Leser in Staunen versetzt. Lucy Clarke beschwört eine ganz besondere Stimmung im Fischerdorf Mallah herauf, vermischt geschickt Wahrheit und Lüge und führt damit alle hinters Licht. Wer packende Lesestunden sucht, sollte sich The Surf House nicht entgehen lassen.



    Titel The Surf House

    Autor Lucy Clarke

    ASIN B0DKSTRT3D

    Sprache Deutsch

    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (432 Seiten) und Hörbuch

    Erscheinungsdatum 28. März 2025

    Verlag dtv

    Übersetzer Urban Hofstetter


    ASIN/ISBN: B0DKSTRT3D


  • Surfer-Paradies mit Schatten

    Die Romane von Lucy Clarke sind eine Mischung aus psychologischer Spannung, meist wunderschönen Schauplätzen und der Dynamik von Frauenfreundschaften - bis dann eben das scheinbare Paradies durch Tod und/oder Gewalt erschüttert wird und sich hinter mancher Fassade eine unangenehme Wahrheit offenbart. Das ist in ihrem neuen Buch "The Surf House" über eine Surfer Community an der marokkanischen Küste nicht anders:

    Model Bea bricht ein Foto-Shooting in Marrakesch ab und beschließt spontan, abzureisen. Sie will dieses Leben nicht mehr - was sie eigentlich will, weiß sie allerdings auch nicht. Als sie Opfer eines Raubüberfalls wird, kommt ihr Marnie zu Hilfe, die mit ihrem Freund ein Surfer-Hostel an der Küste betreibt. Der Zwischenfall endet mit einem in Notwehr getöteten Räuber, Bea hat weder Geld noch ihren Pass. Marnies Hostel ist zunächst Fluchtpunkt für ein paar Nächte, wird aber bei längerer Zeit zu dem Ort, an dem sich Bea neu orientiert, für Kost und Logis arbeitet, auf dem Surfbrett erstmals die Arbeit auf den Wellen kennenlernt.

    Doch es wäre kein Lucy Clarke-Thriller, wenn die Idylle aus schöner Landschaft und gechillten braungebrannten attraktiven Menschen nicht plötzlich Risse bekommt: Bea und Marnie werden wegen des toten Räubers in Marrakesch erpresst, ein Amerikaner taucht auf, der nach dem Verbleib seiner vor einem Jahr verschwundenen Schwester forscht. Ihr letzter bekannter Aufenthalt war das Surf House. Hinzu kommen die immer größeren Spannungen zwischen Marnie und ihrem Freund, der Bea irgendwie unheimlich ist. Sie versucht, immer mehr über die verschwundene Samantha herauszubekommen, die sie für eine Geistesverwandte hält - wollte sie einfach nur die Brücken zu ihrer Vergangenheit kappen, oder ist ihr etwas zugestoßen?

    Auch wenn Clarke auf eine bewährte Mischung setzt, fällt "The Surf House" meiner Meinung nach hinter ihren anderen Büchern zurück. Die Figuren sind oberflächlicher, die inneren Konflikte weniger nachvollziehbar und die Handlung kommt erst spät in Gang. Statt einer starken Frauengruppe geht es mehr um Paar-Dynamiken, die aber eher abgedroschen wirken. Das kann die Autorin, wie ihre anderen Bücher zeigen, sehr viel besser. So ist es leider nur Durchschnittskost geworden.

  • Bea hat schon lange genug von ihrem Model-Job. In Marokko schmeißt sie unverhofft ihren Job hin und lässt sich durch die Gassen von Marrakesch treiben. Dass ist nicht ungefährlich, wie sie bald merkt. Geld und Papiere sind weg, aber Marnie, die ihr zu Hilfe geeilt ist, hat einen Job in ihrem Surfhotel für sie. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt, das spürt Bea auch hier schon bald. Sie hört von einer verschwundenen Urlauberin und dann wird eine Leiche angespült.


    Dies ist nicht mein erstes Buch der Autorin Lucy Clarke. Ihr Schreibstil liest sich angenehm flüssig und die Atmosphäre in Marokko ist gut dargestellt. Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und bringt auch die Gedanken der Protagonisten zum Ausdruck.


    Die Charaktere sind fast alle etwas undurchsichtig, so dass man nie sicher sein kann, wer welche Absichten verfolgt. Bea ist zwar sympathisch, aber anfangs auch etwas naiv. Doch im Laufe der Zeit entwickelt sie sich weiter. Seth taucht auf, weil er auf der Suche nach seiner verschwundenen Schwester Savannah ist. Bea unterstützt ihn bei der Suche. Aber auch die anderen Personen sind interessant dargestellt.


    Auch wenn es einige Wendungen gab, so hatte ich schon frühzeitig jemanden im Visier und wurde daher am Ende nicht mehr überrascht. Auch den Showdown am Ende fand ich übertrieben, da sich die Spannung zwischendurch in Grenzen hielt, da es immer wieder auch Längen gab.


    Ein unterhaltsamer, aber mäßig spannender Thriller.


    6/10