Herausgeber: KBV (20. September 2023)
Taschenbuch: 392
ISBN-10: 3954416638
Kurzbeschreibung
Der erste Fall für den Eifeler Dorfschmied 1946 – Die Kriegsheimkehrer finden in der rauen Abgeschiedenheit der Eifelhügel traumatisierte Menschen und beschädigte Dörfer vor. Einer von ihnen ist Karl Bermes, der Schmied des Örtchens Disselbach in der Nähe von Bitburg. Er ist noch nicht lange aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, als sein bester Freund Werner bei der Detonation einer Mine am Rande des Dorfes getötet wird. Karl ist sehr schnell klar, dass es sich nicht um einen Unfall handelt, sondern um einen gezielten Anschlag. Unweit der Unglücksstelle wurde mitten im Wald ein ehemaliges Lager des Arbeitsdienstes von der französischen Besatzung zum Flüchtlingslager umfunktioniert, das eine Menge undurchsichtiger Fremder ins Dorf bringt. Karl beginnt nachzuforschen. Eine der Neuankömmlinge ist Pauline, die Tochter des Lagervorstehers, die für Karl in jeder Hinsicht wichtiger wird, als er sich das hätte vorstellen können. Nach und nach offenbart sich ein schreckliches Geheimnis, und Karl gerät in einen Strudel gefährlicher Ereignisse. Eine hochspannende Nachkriegsgeschichte – der fulminante Auftakt zu einer neuen Romanreihe!
Autor
Ralf Lano, geb. 1965 in Kyllburg, ausgebildeter Werkzeugmacher, staatlich geprüfter Maschinenbautechniker, arbeitete einige Jahre als Designer und Konstrukteur von Kachelöfen. Seit 22 Jahren ist er als Maschinenbaukonstrukteur bei einem größeren Automobilzulieferer beschäftigt. Bisher sind eine Kurzgeschichtensammlung sowie ca. 30 Kurzgeschichten in regionalen Publikationen (z. B. Eifeljahrbuch) erschienen. 2022 war er unter den sechs Nominierten des deutschen Kurzkrimi-Preises. Sein Beitrag »Die Kuh Elsa« ist in »Tatort Eifel 8« des KBV erschienen. »Ein Echo aus stählerner Zeit« ist sein erster Roman und der Auftakt einer mehrbändigen historischen Eifelkrimi-Reihe.
Rezension
Ich mag es, wenn Krimis mehr sind als reine Unterhaltung – wenn sie neben Spannung auch historische Tiefe bieten und gesellschaftliche Fragen stellen. Genau das gelingt Ralf Lano mit seinem Buch „Ein Echo aus stählerner Zeit“. In diesem Kriminalroman versetzt uns der Autor in die bedrückende Nachkriegszeit des Jahres 1946 in der Eifel. Als ein vermeintlicher Minenunfall passiert, vermutet der junge Schmied Karl Bermes einen Mord. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stößt auf Geheimnisse, die tief in die Vergangenheit reichen.
Der Roman überzeugt besonders durch seine beklemmende Atmosphäre und ein authentisches Nachkriegsszenario. Die Eifel wird eindringlich dargestellt: Hunger, Not und das Misstrauen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen prägen den Alltag. Der Autor nutzt diesen Hintergrund perfekt für seine Geschichte und erschafft Figuren, deren Ängste und Hoffnungen glaubwürdig wirken. Karl Bermes ist dabei kein typischer Ermittler, sondern ein Mensch, der einfach nur Antworten sucht. Gerade diese Perspektive macht die Geschichte spannend und realistisch.
Die Stärke liegt auch in den gut ausgearbeiteten Nebenfiguren, die mit ihren Zweifeln und Ängsten die damalige Zeit eindringlich widerspiegeln. Dabei entwickelt sich ein Krimi, der sich vor allem um Schuld, Verantwortung und die Folgen von Kriegstraumata dreht.
Ralf Lano ist mit „Ein Echo aus stählerner Zeit“ ein intensiver Krimi gelungen, der mit einem ungewöhnlichen Protagonisten und eindrucksvoller historischer Atmosphäre punktet. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und gleichzeitig spannend erzählt ist. Eine klare Empfehlung für alle, die Krimis mit Tiefgang lieben.
Fazit: Für Fans von historischen Krimis, aber auch für Leser:innen, die nach einem etwas anderen Ermittler suchen, ist dieses Buch eine Empfehlung. Der Schreibstil ist eingängig, die Atmosphäre dicht, der Fall spannend.
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ASIN/ISBN: 3954416638 |