Tom Hillenbrand – Thanatopia

    • ASIN ‏ : ‎ B00HJ4TW4U
    • Herausgeber ‏ : ‎ KiWi-Paperback; 1. Edition (13. März 2025)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 384 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3462008722
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3462008722

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    Über den Autor:

    Tom Hillenbrand, studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war Redakteur bei SPIEGEL ONLINE. Seine Bücher erscheinen in vielen Sprachen, wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.



    Inhaltsangabe:

    Ein aufregender Thriller, der uns bis ins Mark trifft: Wenn Menschen dank künstlicher Intelligenz ewig leben können – werden sie es auch wollen?

    Wien, 2095. Eine Leiche in der Donau ist für Kommissar Landauer eigentlich nichts Ungewöhnliches. Doch diesmal sind es gleich zwei, und was schlimmer ist: Die beiden toten Frauen gleichen einander bis aufs letzte Haar. Wieso gibt es die Tote zweimal?

    Bei seinen Recherchen stößt Landauer auf einen bizarren Hightech-Todeskult: Junge Menschen, die Klone ihrer selbst ermorden, wieder und wieder. Sind diese sogenannten Deather schlichtweg verrückt? Oder hat ihr Wahnsinn Methode? Mit der Zeit verdichten sich die Hinweise, dass die Verstorbenen einem großen Geheimnis auf der Spur waren.

    Tom Hillenbrands faszinierender Roman führt von Wien nach London, nach Griechenland und einmal um die Welt. Auf verschiedene Weisen werden darin Menschen überall mit der existenziellsten aller Fragen konfrontiert: der nach dem Tod und dem Leben danach. Kühn und unterhaltsam: Thanatopia ist ein philosophischer, cleverer, hochspannender Thriller über das, was unser Leben ausmacht.



    Meine Kritik:

    Im Wien des Jahres 2095 stellt der Tod mehrerer praktisch gleich aussehenden Personen die Polizei vor ein Rätsel. Während seiner Ermittlungen stößt Kommissar Wenzel auf eine Gruppe um eine Frau namens Stasja, die sich selbst als Deather bezeichnen, und in fremden Wirtskörpern das Leben nach dem Tod erforschen wollen. Parallel dazu erhält die angesehene Professorin Sahana Chandra Kapoor eine mysteriöse Einladung nach London. Und ein globaler Ermittler namens Carpentras versucht mehr über einen gesuchten Terroristen herauszufinden. All diese Geschichten werden abwechselnd aus den vier bzw. fünf verschiedenen Perspektiven erzählt. Zunächst gibt es dabei kaum Überschneidungen, sodass kapitelweise völlig verschiedene Handlungsstränge verfolgt werden. Die Textteile sind nicht immer spannend, dafür aber meist ziemlich lang. Üblicherweise wird ein Kapitel auch immer dann gestoppt, wenn es gerademal interessant wird. Erst im letzten Drittel werden die einzelnen Stränge zusammengeführt und die Spannung legt zu – dann aber so richtig.

    Die Geschichtenhandlung war (auch aufgrund der vielen agierenden Personen und Fachbegriffe) stellenweise recht verwirrend. Mehr als einmal hatte ich keinen Plan, worum und wohin es überhaupt geht. Der rote Faden war nicht immer erkennbar. Das wirkt sich leider auch auf die Spannung aus. Am besten gefiel mir der Erzählstrang über Carpentras, insbesondere als es um Galahad Singh und Fran Bittner ging, die ich bereits aus „Hologrammatica“ und „Qube“ kannte und deren Geschichte hier fortgesetzt wird.

    Alles in allem fand den dritten Band nicht so packend, wie die zwei davor. Die Geschichte steht zwar für sich allein, baut aber massiv auf die Ereignisse der zwei vorherigen Bände auf. Für das Verständnis ist es daher unbedingt ratsam, sie vorab gelesen zu haben. Hilfreich ist, dass es am Ende ein Glossar mit Erklärungen der vielen Fachbegriffe und Abkürzungen gibt.

  • Danke für die Rezi und die Info über das neue Buch von Hillenbrand! Habe nicht mitbekommen, dass eine Fortsetzung zu Hologrammatica und Qube erscheint. Da ich beide Bücher sehr gerne gelesen habe, freue ich mich jetzt umso mehr, auch wenn deine Rezi etwas verhalten ist. :grin

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021