Noch jemand zugestiegen? - Petra Reinfelder (Hrsg.)

  • 30 Zugbekanntschaften


    Piper, 1998

    254 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Sie sitzen im Zug, und plötzlich werden Sie mit einem dramatischen Lebenslauf konfrontiert. Oder es stellt Ihnen jemand die harmlose Frage: Ist hier noch ein Platz frei? Und der Mann oder die Frau ihrer Träume tritt ins Abteil.

    Vielleicht sind sie auch plötzlich in einen Mordfall verwickelt. ..


    Über die Herausgeberin:

    Petra Reinfelder, geboren 1957 in München, studierte Ethnologie und Psychologie. Sie lebt in München und arbeitet als freie Journalistin, Herausgeberin und Fernsehredakteurin.


    Mein Eindruck:

    Diese Anthologie über Begegnungen in Zügen enthält 5 Abschnitte.

    Ich dachte mir mal, ich stelle jeweils nur einen Text aus diesen Abschnitten vor. Sonst wird es zu viel.


    1. Nervensägen im Abteil


    Hier wähle ich den Buchopener aus: Ring Lardner Reisebekanntschaft

    Ein Mann lernt zwei junge Frauen auf einer Reise durch die USA kennen. Eine lebhafte, eine Stille. Und da merkt er, das er die eine Interessanter als die andere findet.


    Die Story kommt mir sehr amerikanisch und etwas altmodisch vor. Und tatsächlich ist Ring Lardner schon 1933 gestorben.


    2. Ego-Trips


    Hier ist ein kurzer Text von Axel Hacke dabei, die aus dem SZ-Magazin stammt und betont ironisch gehalten ist. Also so, wie man Axel Hacke gewohnt ist.


    3. Deutsche Szenen im Zug


    In diesem Abschnitt ist Martin Walser mit einem Text enthalten, den ich bisher noch nicht kannte: Deutsche Szene im Zug

    Ein typischer Walsercharakter beobachtet 3 Leute im Zug und zieht Schlüsse, die mit deutscher Vergangenheitsbewältigung zu tun haben. Doch stimmen seine Annahmen?


    4. Zugbekanntschaften der unglaublichen Art


    Hier erwähne ich jetzt doch ausnahmsweise mal 2 Texte, das es sich um jeweils nur 1 Seite umfassende Gedichte handelt:

    Erich Fried – Altes Eisenbahnerlebnis und Robert Gernhardt Erinnerung an eine Begegnung in Duderstadt.

    Beide sind sie so ironisch wie bitterböse gehalten. Erstaunlich, dass zwei unterschiedliche Dichter sich hier ähneln.


    5. Reise-Lust

    Hier ist die Story „Menschenfresser“ von Marlen Haushofer bemerkenswert. Messerscharf, fast hart und intensiv.


    Die Anthologie ist thematisch eingeengt, aber als vielfach Zugreisender findet man doch einiges, was man wiedererkennt.


    ASIN/ISBN: 3492225683