Seven Ways to Tell a Lie - Colin Hadler [ab 13 J.]

  • Seven Ways to Tell a Lie

    Autor: Colin Hadler
    Verlag: Planet!

    Erschienen: 21.02.2025

    Seitenzahl: 368
    ISBN-10: 3522507207
    ISBN-13: 978-3522507202

    Preis Taschenbuch: 16,- €
    Empfohlenes Lesealter: ab 13 Jahren


    Über den Autor (Quelle: Planet! Verlag)

    Colin Hadler wurde 2001 in Graz geboren. Schon ab dem Alter von 12 Jahren spielte er in Schauspielhäusern Theater – manchmal durfte er sogar mehr als nur einen Baum verkörpern. Hadler schreibt Drehbücher, Gedichte und Romane. Noch in seiner eigenen Schulzeit tourte er durch andere Gemeinden und Bundesländer, um Jugendliche wieder zum Lesen zu bringen. Hadler lebt momentan in Wien und studiert Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.


    Zum Inhalt Jonah und seine besten Freundinnen und Freunde sind eine eingeschworene Clique. Als das Schicksal zuschlägt, werden die Freundschaften und das Vertrauen stark in Mitleidenschaft gezogen und die Gruppe bricht auseinander. Nichts ist mehr, wie es vorher war. Und als ein erschreckendes Video veröffentlicht wird, vertieft sich das Misstrauen untereinander weiter. Denn das Video ist ein Deepfake und es soll nicht das einzige bleiben. Weitere Videos bringen immer mehr dunkle Geheimnisse ans Tageslicht. Doch was ist real und was Deepfake? Bevor die Situation eskaliert, müssen sich die ehemaligen Freunde zusammenraufen. Denn anscheinend können sie nur gemeinsam die Wahrheit rausfinden.


    Meine Gedanken zum Buch

    Alles, was mit KI und Deepfake zu tun hat, bereitet mir tatsächlich ein wenig Unbehagen. Fast nichts scheint unmöglich… Umso neugieriger war ich darauf, wie Colin Hadler das Thema umgesetzt hat. Er hat bereits mit „Exilium“ eine Geschichte in der digitalen Welt erzählt, die mich gefesselt hat. Und auch mit „Seven Ways to Tell a Lie“ hat der Autor mich bereits mit den ersten Seiten abgeholt. Seine jugendliche, unverschnörkelte Sprache klingt ab und an etwas salopp, passt aber perfekt zu den jugendlichen Figuren.


    Mit jedem Video, das veröffentlicht wird, wird auch der Spannungsbogen angezogen, so dass auch ein Lesesog nicht ausbleibt. Allerdings wurde meine Begeisterung ab einem gewissen Punkt etwas abgeschwächt, denn die Geschichte wurde heftiger und für meinen Geschmack waren einige Begebenheiten etwas „drüber“. In Anbetracht des jugendlichen Alters der Protagonisten, empfand ich so manche Verhaltensweise als nicht lebensnah. Vor allem die Auflösung, die durchaus spannend und in sich schlüssig erzählt wird, war nach meinem Empfinden eine Spur zu konstruiert. Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte unbedingt ein spektakuläres Ende erzählen. Und ja, es war ein hollywoodreifes Ende und trotz des erwähnten Dämpfers, hat mich das Buch gut unterhalten und vor allem zum Schluss hin, konnte ich nicht mehr mit Lesen aufhören.


    Mir persönlich hätte es etwas subtiler besser gefallen und mein Lieblingsbuch von Colin Hadler bleibt immer noch „Ancora“. Wer aber effektvolle Geschichten mag und auch vor eschreckenden Szenen nicht zurückscheut, wird hier auf seinen Geschmack kommen.


    ASIN/ISBN: 3522508459

  • Stell dir vor, du würdest ein Video sehen, in dem du stirbst. Das passiert Jonah, dem Ich-Erzähler dieses Romans, und nicht nur ihm, sondern allen Mitgliedern seiner ehemaligen Clique, denn auf dem Video rasen sie gemeinsam in einem Bus in den Tod. Natürlich lässt Josh das nicht auf sich sitzen und macht sich auf die Suche nach dem Urheber des Videos.


    Ich selbst will mir gar nicht vorstellen, wie das sein muss. Für einen Roman ist das aber natürlich ein prima Ausgangsmaterial, und ich konnte mir gut vorstellen, wie spannend dieser sein müsste. War er übrigens tatsächlich, und ich konnte die ganze Zeit prima mitraten, hatte mehr als eine Idee, manche davon ziemlich absurd, aber gerade das hat Spaß gemacht. Mir gefällt gut, dass Jonah selbst erzählt, wir wissen dadurch nie mehr als er selbst, was hier gut passt.


    Warum die Clique ehemalig ist, erfahren wir natürlich auch, genauso wie manches andere, das man nicht immer so erwartet hat. Auch die Cliquenmitglieder lernt man nach und nach besser kennen, immer aus Jonahs Sicht natürlich, aber man hat größtenteils schon das Gefühl, dass man ihm vertrauen kann, obwohl auch er ein Geheimnis zu haben scheint. Jonah und die anderen sind Jugendliche, um die 17 Jahre alt, und auch der Autor ist noch recht jung, dennoch konnte ich mich gut in die Charaktere hineinversetzen. Erwachsene spielen hier eine eher untergeordnete, wenn auch nicht immer unwichtige Rolle. Auch das passt für einen Jugendthriller gut.


    Nicht nur die Auflösung, auch der Weg dahin, bietet einige Überraschungen. Für mich waren sie alle okay, ich konnte sie jeweils nachvollziehen. Inwieweit die hier auftretende Art von Video auf dem aktuellen Stand der Technik ist, kann ich nicht sagen, aber immerhin könnte der Roman auch in der nahen Zukunft spielen, in dem die Technik schon weiter ist. Daher habe ich das nicht angezweifelt.


    Der Roman ist ein spannender Jugendthriller, der überraschen kann, aber auch die Möglichkeit bietet, mitzuraten. Ich selbst bin schon lange keine Jugendliche mehr, fühlte mich aber trotzdem gut unterhalten.