Margery Allingham - Campion Tödliches Erbe

  • Wer sagt denn, dass nur druckfrische Krimis spannend sind? Margery Allinghams Buch, erstmals 1931 erschienen, ist genauso spannend. Ein junger Mann merkt, dass er entführt wird, verliert aber nicht den Kopf, sondern befreit sich geschwind und originell aus seiner misslichen Lage. Dabei folgt er geheimnisvollen Hinweisen, die ihn zu Albert Campion führen, einem berühmten Privatdetektiv.

    Margery Allingham, gehört mit Agatha Christie mit zu den Queens of British Crime des 20. Jahrhunderts. Und sie macht ihrem Titel alle Ehre. Mit Albert Campion hat sie einen intelligenten Ermittler geschaffen, der mittels logischen Denkens und Kombinieren die kniffligsten Fälle lösen kann. In diesem Fall handelt es sich um einen über 1000 Jahre alten Kelch im Besitz der Familie Gyrth und den nun Diebe in ihren Besitz bringen wollen. Familie Gyrth hat etwas dagegen und natürlich auch Albert Campion. Der Plot ist gut aufgebaut, mit überraschenden Wendungen und Theaterschlägen. Der Spannungsbogen wird von der ersten Seite an gehalten, bis zum Finale. Der manchmal humorvolle Stil, das Verhältnis Campions zu seinem Faktotum, Assistenten und Diener Lugg ist immer ein Lesegenuss.

    Wie in jedem respektablen Krimi kommen auch hier Menschen zu Tode, aber nicht so blutrünstig wie in zeitgenössischer Kriminalliteratur.

    Ein Must-Read für Fans klassischer britischer Kriminalliteratur aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts


    ASIN/ISBN:
    9783608966756

  • Ein durchaus spannendes Zeitdokument


    Buchmeinung zu Margery Louise Allingham – »Campion. Tödliches Erbe«


    »Campion. Tödliches Erbe« ist ein Kriminalroman von Margery Louise Allingham, der 2025 bei Klett-Cotta in der Übersetzung von Edith Walter erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »Look To The Lady« und ist 1931 erschienen.


    Zum Autor:

    Margery Louise Allingham (1904-1966) war eine englische Schriftstellerin. Sie wird neben Agatha Christie, Dorothy L. Sayers und Ngaio Marsh zu den »Queens of Crime«, den wichtigsten vier Autorinnen von Detektivromanen des goldenen Zeitalters, gezählt.


    Zum Inhalt:

    Eine Verbrecherbande möchte den mystischen Kelch aus dem Besitz der Familie Gyrth rauben. Der Detektiv Albert Campion will dies verhindern und die Familie Gyrth schützen.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch war meine erste Begegnung mit dem sympathischen Detektiv, der eher unauffällig auftritt. Er ist meist sehr gut informiert, verfügt über eine Reihe von Unterstützern mit ungewöhnlichen Fähigkeiten und versucht möglichst ohne Gewalt zu agieren. Er ist ein Denker, der aber auch physisch weit mehr zu bieten hat als auf den ersten Blick erkennbar. Die Figuren sind relativ einfach gezeichnet und weisen kaum Grautöne auf. Seine Gegner werden als sehr mächtig und skrupellos beschrieben. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, aber meist folgen wird dem Detektiv oder seinen Klienten. Der Schreibstil ist atmosphärisch und durchaus emotional. Der Kelch bringt eine mystische Komponente ins Spiel. Da es kaum Nebenhandlungen gibt, bleibt der Fokus auf dem Kriminalfall. Nach einem furiosen Auftakt geht es einige Zeit eher ruhig zu, bis die Geschichte wieder Fahrt aufnimmt. Mehrfach scheint Campion geschlagen zu sein, aber dann zaubert er wieder ein As aus dem Ärmel. Am Ende hat Albert Campion den Fall nachvollziehbar gelöst und Familie und Kelch geschützt. Man sollte sich halt nicht mit Albert Campion anlegen.


    Fazit:

    Ein atmosphärischer Krimi mit einem unauffälligen, aber bärenstarken Detektiv, der ein Meister im harmlos Wirken ist. Figurenzeichnung und Tempo passen zur Entstehungszeit und haben den Zeitgeist getroffen. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B0DMP7SQF3

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