Ray van Black - Teach me greed, Mr. Davis
Kurzbeschreibung von Amazon:
Ein abgelegenes Ferienhaus in den Bergen, umgeben von endlosen Wäldern und einem stillen, in der Sonne glitzernden See – der perfekte Rückzugsort für Ex-Marine Joseph. Nach Jahren voll gefährlicher Einsätze sehnt er sich nach Ruhe, Natur und Zeit mit seiner Familie.
Doch die Idylle bekommt Risse, als sein Sohn Henry seinen besten Kumpel Liam mitbringt: 17 Jahre jung, gutaussehend, frech und unverschämt selbstbewusst. Von Anfang an testet er seine Grenzen aus: mit Worten, mit Blicken, mit einem Lächeln, das zu lange im Gedächtnis bleibt. Was zunächst wie jugendlicher Übermut wirkt, wird schnell zu einem stillen Kräftemessen. Je mehr Jo versucht, die Kontrolle zu behalten, desto stärker wird der Hunger, der leise in ihm wächst, das Flüstern in seinem Kopf, die Hitze unter der Haut. Liam spielt ein gefährliches Spiel, und Jo weiß, dass er derjenige sein muss, der es beendet. Doch was, wenn er nicht kann? Was, wenn ein Teil von ihm längst verloren ist?
Mein Eindruck:
Das war mein zweites und ehrlicherweise auch letztes Buch von Ray van Black.
Dies liegt daran, dass im Grunde derselbe lineare Aufbau wie im letzten Buch auch hier vorgenommen wurde und die Ähnlichkeiten vom älteren gesetzten Mann, der plötzlich dem Drang des Verbotenen erliegt (= Missbrauch eines Teenagers, so nennt er das; bzw. das Bekommen, was man tief verborgen in sich will und das realisieren, so nennt es der Teenager)...
Erstmal ist das bereits ein wackliger Aufbau für mich, weil der Erwachsene, der dauernd betont, doch der Erwachsene zu sein, der dem Verlangen nicht erliegen darf, dann im wahrsten Sinne vögelt wie ein Tier.
Diesmal war ich auch wieder deutlich mehr fixiert auf den Erwachsenen, Jo(seph), der mit Frau, Tochter und Sohn und eben dem jeweils besten Freund / der besten Freundin der Kinder eigentlich einen Urlaub macht, um sein Trauma nicht mehr für den Einsatz bei den Marines tauglich zu sein, zu verdauen. Ruhe bekommt er da natürlich nicht, Liam ist - wie auch im letzten Buch - Kyle ein Teeenager, der seine Grenzen testet und schlichtweg provoziert. Er hat seine Gründe dafür zu sein wie er ist...
Aus Sicht von Jo: trotzdem zeigt die Geschichte immer direkte Hilflosigkeit im Erziehen für mich - und bei einem Vater, der zwei wirklich tolle Kinder groß gezogen hat, war nicht wirklich klar für mich, wie Kleinigkeiten dann so zu Explosionen führen können. Die Dramaturgie brauchte es aber, das kann ich nachvollziehen.
Aus Sicht von Liam: alles mit einer schlimmen "Kindheit" zu "rechtfertigen" ist für mich auch etwas knapp, ich fand das, was er sich am Ende herausnimmt für mehr als nur seine kleine Fehde schädlich, weil es mehrere Leute nachhaltig jahrelang in den Abgrund gestürzt hat.
Da das Buch im Grunde weder schlechter noch besser, sondern einfach vergleichbar zum letzten Buch, nur leicht anders war, ist meine Punktwertung jetzt der Fairness halber auch gleich, wenn sie mir auch nun rückwirkend mit zu hoch erscheint: 8 Punkte.
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ASIN/ISBN: B0DSC812C6 |