The Favourites - Layne Fargo

  • Blanvalet, 2025

    578 Seiten

    OT: The Favorites

    Übersetzt von Susanne Keller


    Kurzbeschreibung:

    Katarina Shaw weiß eins ganz sicher: Sie ist dazu bestimmt, olympische Eistänzerin zu werden. Als sie Heath Rocha – selbst aus armen Verhältnissen stammend – kennenlernt, findet sie in ihm den Partner, um diesen Traum zu verwirklichen. Aus den Kindheitsfreunden wird ein rebellisches Duo, das sich bis in die obersten Ränge der glitzernden Eissportwelt hochkämpft. Mit den Funken, die zwischen ihnen sprühen, und mit ihrer Achterbahnbeziehung jenseits der Eisfläche faszinieren sie die Fans. Die Welt könnte ihnen zu Füßen liegen – wäre da nicht der schreckliche Skandal, der sie alles kosten wird …


    Über die Autorin:

    Layne Fargo liebt dramatische Geschichten, in denen faszinierende Frauenfiguren mit all ihren Stärken und Fehlern im Mittelpunkt stehen. Sie ist Mitbegründerin des Podcasts »Unlikeable Female Characters«, in dem sie über genau diese Art von Protagonistinnen diskutiert. Auch ihr Roman »The Favourites« handelt von einer Frau, die alles bereit ist zu geben, um ihren Traum zu verwirklichen. Bevor Layne Fargo hauptberuflich Schriftstellerin wurde, arbeitete sie unter anderem als Dramaturgin und Bibliothekarin. Die Autorin lebt mit ihrem Partner und viel zu vielen Büchern in Chicago, USA.


    Über die Übersetzerin:

    Susanne Keller, 1961 in Düsseldorf geboren, übersetzt Sachbücher und Belletristik und widmet sich nach etlichen Jahren als Sekretärin für Unternehmensberater, Anwälte und Anthroposophen nur noch ihrem erlernten Beruf.


    Mein Eindruck:

    Thge favourites wird umworben mit: Das Buch, über das 2025 alle reden werden!

    Das ist dann doch übertrieben, es gibt kaum deutsche Rezensionen.


    Layne Fargo setzt voll auf Drama und der Eiskunstlauf bietet sich wegen früherer Skandale, z.B. Tonya Harding für einen Roman an.

    Die Protagonistin Katarina ist besonders ehrgeizig und der Eislauf steht für sie ganz im Fokus. Wichtig ist ihr aber auch Heath, der ihr Partner im Leben wie im Sport ist.

    Doch während Heath zurückhaltender wirkt, ist Kat von Anfang an am Explosieren. Schon im ersten Kapitel geht sie mit mit dem Messer auf ihren Bruder los, der allerdings auch wirklich mies ist.


    Layxne Fargo gibt voll Stoff, lässt sich dennoch Zeit, das leidenschaftliche Paar über Jahre zu verfolgen und ihre Erfolge und Niederlagen bei Turnieren und auch mehrfach bei Olympia zu zeigen.


    Erwähnen muss man noch den Erzählstil. Zwischen normal geschriebenen Passagen, die aus der Sicht von Kat erzählt werden, gibt es Interviewabschnitte für eine Dokumentation, die Kat und Heath Weg und die Ereignisse immer wieder kommentieren.


    Es ist ein unterhaltsames Buch, manchmal hart an der Grenze zur Schmonzette. Doch insgesamt funktioniert das Buch als Pageturner und dramatischer Sportroman.


    ASIN/ISBN: 376450949X

  • Toxische Figuren & große Gefühle



    -Emily Brontë meets Taylor Jenkins Reid-


    Im Winter gucke ich gerne Eislauf/hockeyfilme/serien wie "Mighty Ducks" oder "Spinning Out". Das Biopic über Tonya Harding ist ebenfalls sehenswert, auch Romane zum Thema mag ich, zuletzt "From Lukov with Love" (die „Lukov“ – Autorin Mariana Zapata ließ sich zweifellos vom 90s - Movie ‘Cutting Edge‘ inspirieren. ) Vom Stil her gefällt mir "The Favourites" aber besser - die Story wird aus der Perspektive der Protagonistin erzählt, es gibt aber auch reportageartige Einsprengsel, der Patchworkstil der Geschichte erinnert stark an Taylor Jenkins Reids „Carrie Soto is back“ – meine Lieblingssportlerromanze. Erzähltechnisch ist Reid jedoch etwas raffinierter als Layne Fargo aufgestellt; ich hätte Fargos Story dennoch gerne noch vor Weihnachten 2024 gelesen.

    Der Liebesroman „The Favourites“ gleicht einer Achterbahnfahrt. Die Geschichte dreht sich um die beiden Protagonisten Katarina Shaw (Katarina Witt, anyone?) und Heath Rocha, deren Leben auf (melo)dramatische Weise miteinander verknüpft sind. In der Erzählung wird (wie eingangs erwähnt) ein Potpourri aus Regieanweisungen und Interviews präsentiert, was dem Ganzen eine fast filmreife Facette & eine dokumentarische Note verleiht – beim Lesen hat man daher das Gefühl, eine Serie zu bingen.

    Katarina Shaws großes Vorbild ist die Eistanzikone Sheila Lin. Eine Goldmedaille ist das Ziel. Da kommt es Katarina sehr gelegen, dass ihr späterer Eistanzpartner Heath Rocha (er wird als PoC &Pflegekind eingeführt, Parallelen zu Brontës Heathcliff sind sicher gewollt) von ihrem Vater adoptiert wird und bei Shaws einzieht, Heath hingegen klammert sich regelrecht an das Mädchen. Ein weiterer Schicksalsschlag macht die Idylle schon früh zunichte; dennoch werden Shaw & Rocha eine symbiotische Liebesbeziehung eingehen. Wird der Leistungsdruck im Profisport dem Paar etwas anhaben können?

    Zu Beginn der Lektüre war ich etwas genervt. Bei der Darstellung der Charaktere und ihrer Probleme trug die Autorin für meinen Geschmack etwas zu dick auf, die Protagonisten sind absolute Underdogs; mit toxischen Figuren erfindet Layne Fargo das Rad allerdings nicht neu. Auch gelingt es ihr nicht, die Leidenschaft wirklich greifbar zu machen. Einige Passagen hätte man definitiv kürzen können , der Roman ist viel zu lang. Intrigen treffen auf Integrität, Konkurrenzkämpfe auf Kameradschaft, Fairness auf Fiesheiten, und es gibt auch den einen oder anderen plot twist. Der Handlungsverlauf ist insgesamt also eingängig und durchaus packend, wenn man sich für das Genre erwärmen kann.


    Fazit: Mit „The Favourites“ präsentiert Layne Fargo eine interessante Sportlerromanze im Patchworkstil.


    ASIN/ISBN: 376450949X

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • ... der Patchworkstil der Geschichte erinnert stark an Taylor Jenkins Reids „Carrie Soto is back“ – meine Lieblingssportlerromanze. Erzähltechnisch ist Reid jedoch etwas raffinierter als Layne Fargo aufgestellt;

    Dem möchte ich mich unbedingt anschließen. Es sind beides gute Bücher, aber Carrie Soto hat mehr Substanz.


    Bei Kat und Heath hat mich vor allen am Schluß sehr gestört, dass sie sich immer in einer Opferrolle zeigen. Ständig werden sie sabotiert oder schlecht behandelt. Das sie selber auch Fehler machen, stellen sie kaum dar.