Ja, die „SAHM“ (stay at home moms) bzw. Tradwifes. Ganz, ganz gruselig. Auch wenn ich jetzt wie der Spiesser schlechthin klinge – aber ich frage mich, wie diese Frauen ihre Altersvorsorge geregelt kriegen. Sich drauf zu verlassen, alleinig von der Rente des Partners leben zu können, ist heutzutage bei den Scheidungszahlen überaus naiv.
Meine einst sehr konservativen Eltern hatten mir als Teenie schon immer gepredigt, dass man als Frau immer so unabhängig sein muss, dass man jederzeit aus einer Beziehung gehen kann, egal ob mit Kind oder ohne. Nur so ist gesichert, dass man nicht in einem unzumutbaren Zustand verharren muss, weil man nicht selbst für sich aufkommen kann.
Letztlich muss aber jede*r für sich entscheiden, wie man leben möchte. Allerdings sollte man auch akzeptieren, wenn andere anders leben. Das heißt für mich: wenn jemand SAHM sein möchte, muss man sich als Paar aber auch überlegen, wie man die Frau für den Fall einer Trennung und im Hinblick aufs Alter vernünftig absichert. Alles andere wäre unfair und kurzsichtig gedacht.
SAHM und Tradwifes sind durchaus keine gleichwertigen Begriffe.. SAHM sagt ja erst einmal nur aus, dass die Mutter zuhause bleibt, während die Kinder klein sind. Und das wertfrei, im Gegensatz zu den Tradwifes, die ihr Lebenskonzept als das bessere darstellen (genau wie viele berufstätige Mütter es in Hinblick auf SAHMs auch tun).
Ich bin über einige Jahre SAHM gewesen, dann haben wir aus den Familienfinanzen mein Fernstudium und die Prüfung bezahlt, damit ich in die Freiberuflichkeit wechseln kann. Es war immer geklärt, wie ich aus der Beziehung gehen könnte (wahrscheinlich besser, als bei den Müttern, die einen Minijob hatten und damit als Berufstätige meinten, auf mich herabschauen zu dürfen).
Tradwife war ich übrigens nie, die finde ich auch gruselig.