'Tod an der Wien' - Seiten 001 - 051

  • Ich hatte in der Zwischenzeit weiter gelesen und im Eifer des Gefechts :grin


    Oh, ich denke schon, dass der Mitschüler, der sich dann aus dem Fenster stürzte, genau erzählt hat ,was da passiert. Aber die Reaktionen auf den Selbstmord sprechen auch für sich. Ich gönne es dem Johanni und bin neugierig, wer die beiden Schüler heute sind. Nach 23 Jahren - falls sie den Krieg überlebt haben, denn alt genug waren sie ja.

  • Und wenn sie es nicht wussten - hätten die Eltern ihren Kindern geglaubt, wenn sie es ihnen erzählt hätten? Das würde ich bezweifeln.

    Für die Kinder und Jugendlichen eine absolut ausweglose Situation.

    Insofern muss man über Johannis Tod schon fast froh sein. Ich habe es übrigens auch so gelesen, dass es ein Unfall war.

    :write

    Ja, die Beschreibung der Situation der Jugendlichen ist wirklich schrecklich. :(

    Es gibt wahrscheinlich nicht viele Chancen, dieser zu entkommen.

    Von daher bin ich über den Tod von Johannis auch nicht traurig.

  • Geneau LeseBär die Eltern hätten ihnen nicht geglaubt. Eher wäre das Gegenteil eingetreten, die Kinder wären noch mehr schikaniert und geplagt worden. Dass sich aber auch immer Sadisten in Schulen hervor tun. Aber sogar in den 1950ern und 60ern war in Englands Internaten und Schulen noch die Prügelstrafe an der Tagesordnung und erlaubt.


    Zitat

    In Finnland wurden Körperstrafen an den Schulen 1914 abgeschafft, in der DDR 1949, in der Bundesrepublik Deutschland 1973.

  • Und wenn sie es nicht wussten - hätten die Eltern ihren Kindern geglaubt, wenn sie es ihnen erzählt hätten? Das würde ich bezweifeln.

    Für die Kinder und Jugendlichen eine absolut ausweglose Situation.

    Insofern muss man über Johannis Tod schon fast froh sein. Ich habe es übrigens auch so gelesen, dass es ein Unfall war.

    Ich habe das auch als "Unfall" gelesen aber in der Art, dass es für einen Beobachter auch anders hätte aussehen können. Daher vermute ich Erpressung durch einen Beobachter :/ (ich darf mich nur nicht wieder festbeissen, wie beim letzten Mal).

  • Findus


    1973 erst? Hui! Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass sie für Schwätzen während des Unterrichts so Dresche mit dem Rohrstock bekommen hat, dass sie mit blutigen Fingern heimkam.


    Zuhause hat sie von ihrer Mutter eine hinter die Löffel bekommen wegen des Schwätzens (laut meiner Mutter war das aber eher Klaps als Ohrfeige ;) ) und dann ist meine Oma wie ein Racheengel in die Schule gezogen und hat die Lehrerin rund gemacht nach dem Motto "wenn hier irgendeiner mein Kind züchtigt, dann bin ich das und niemand sonst". Das war kurz nach dem Krieg, so 1946/1947 rum.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Sie müssten heute so gegen Ende 30 sein. :gruebel


    So um den Dreh, ja.

    Findus


    1973 erst? Hui! Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass sie für Schwätzen während des Unterrichts so Dresche mit dem Rohrstock bekommen hat, dass sie mit blutigen Fingern heimkam.

    In Bayern waren es noch gut 10 ? Jahre später. Hammer, oder? Also ich wurde während meiner Schulzeit, die 1961 begann, zum Glück nicht mehr gezüchtigt. Allerdings hatten wir in der 4. Klasse einen ziemlich alten Lehrer, so um die 60, der gerne Watschen austeilte oder die Jungs an den Ohren hoch zog. Auch nicht sehr fein.

  • Als ich in die Schule kam- 1963- hatten wir einen Lehrer, der geprügelt hat. Jeden Morgen schnitt er frisch einen Zweig von der Trauerweide ab.Mit dem gab es einen Schlag auf die Fingerspitzen für geringere Vergehen. Für Dinge wie eine fünf in Rechnen gab es Fifi, einen kleinen Rohrstock und in der Ecke stand noch ein großer Rohrstock. Als Fifi sich mal an mir austobte ging meine Mutter zum Direktor der Grundschule. Argument war: Der ist nur noch zwei Jahre im Dienst und keiner traut sich an ihn ran, der war als Kommunist im KZ. Da wieder mit Samthandschuhen angefasst. Keine Argumentation von den Interessen der Schüler aus, rein auf den Lehrer bezogen. Was so etwas in Kindern anrichtet- ich habe Schulkameraden daran zerbrechen sehen.

  • Damit hast du sicher Recht, aber es ist ja schon ein Jahr vergangen, seit dem ersten Buch. Dass sich die Beziehung der beiden in der Zwischenzeit nicht weiterentwickelt hat, finde ich schon schade.

    Hat sie doch.

    Mittlerweile ist Ernestine ja ein gern und oft gesehener Gast bei Anton und seiner Tochter.

    Sie versteht sich mit allen dreien - inclusive der lütten Rosa - ja sehr gut, besorgt sogar extra ein Programmheft für sie.


    Mir gefällt es, daß es eher eine langsame, gemächliche Annäherung ist. Das macht es knisternder.



    Die Methoden des Prologs grenzen schon an Körperverletzung - ok, heutzutage wären sie es auch.

    Aber leider war damals ja strenge Erziehung ein "Qualitätsmerkmal".

    (Es gab ja auch die Begebenheit, daß Kaiserin Elisabeth bei ihrem Mann intervenierte, als der ihren Sohn Rudolph zu sehr rigiden Erziehungsmaßnahmen aussetzte)


    Allerdings denke ich, daß selbst für damalige Verhältnisse, der Johanni doch stark über die Strenge schlägt.

    Vermutlich ein Psychopath, wie er im Buch steht, der Freude am Quälen hatte .

    Die nicht anwesende Schwester wird ja so beschrieben, daß sie den kranken Laelius auf die Krankenstation gebracht hätte.



    Hach ja und wieder gibt es leckerste Delikatessen:grin

    Ganz wichtig bei der Reihe.


    Ich muß mal gucken, was ich mir beim weiterlesen gleich gönnen werde.

    Krapfen (vermutlich Berliner) hab ich nun nicht da, mag sie aber auch nicht sonderlich. Aber vieleicht tun es die übriggeblieben Weihnachtskekse auch.

  • Hach ja und wieder gibt es leckerste Delikatessen:grin

    Ganz wichtig bei der Reihe.


    Ich muß mal gucken, was ich mir beim weiterlesen gleich gönnen werde.

    Krapfen (vermutlich Berliner) hab ich nun nicht da, mag sie aber auch nicht sonderlich. Aber vieleicht tun es die übriggeblieben Weihnachtskekse auch.

    jup, Krapfen sind Berliner oder Pfannkuchen….


    Ja, das Essen spielt schon eine wichtige Rolle.. Nicht ganz so wie bei Gryzinski in München, aber schon auch richtig lecker

  • Hat sie doch.

    Mittlerweile ist Ernestine ja ein gern und oft gesehener Gast bei Anton und seiner Tochter.

    Sie versteht sich mit allen dreien - inclusive der lütten Rosa - ja sehr gut, besorgt sogar extra ein Programmheft für sie.


    Mir gefällt es, daß es eher eine langsame, gemächliche Annäherung ist. Das macht es knisternder.

    Im weiteren Verlauf des Buchs kommt die Weiterentwicklung der Beziehung der beiden noch besser raus, finde ich. Am Anfang hatte ich den Eindruck, sie wären noch auf dem selben Stand, wie ein Jahr zuvor. Das erschien mir eher unwahrscheinlich.

  • Mir gefällt es, daß es eher eine langsame, gemächliche Annäherung ist. Das macht es knisternder.

    Das gefällt mir auch sehr gut. Es ist schon süß, wie Anton immer noch errötet und sie beide einfach nur Händchen haltend irgendwo hingehen. Schön ist auch, dass beide sich eingestehen, Schmetterlinge im Bauch zu haben und Gefühle für einander zu hegen. Auch wenn es noch keiner von beiden richtig ausgesprochen hat, die Beziehung hat Potential. Und als "Leih-Oma" wird Ernestine ja von Heide schon mehr oder weniger eingeplant (das kommt zwar erst im nächsten Abschnitt, spoilert aber nichts).

    Aktuelle Lektüre: Die Anomalie - Hervé le Tellier | Tod an der Wien - Beate Maly
    SUB: 102

  • Ich finde schon, dass die beiden vertrauter miteinander umgehen. Man darf ja auch nicht die Zeit vergessen, in der die Reihe spielt und dass die beiden keine jungen Hüpfer mehr sind.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Krapfen mit Marillenmarmelade - bei uns gibt es die mit Hiffenmark. Aber die Marille schmeckt sicher auch sehr lecker. Jetzt hab ich Appetit auf Krapfen. :grin

    Was ist denn Hiffenmark? Also bei uns in Österreich sind die klassischen Krapfen mit Marillenmarmelade.


    Ich kann Antons Lust auf süßes Essen so nachvollziehen, auch bei mir müssen die Kekse versteckt werden, wenn man länger etwas davon haben will :lache

  • Für alle Fälle und für weitere Bücher der Reihe hab ich einen Apfelstrudel in der Truhe. Ist zwar nicht original, die österreichische Haushaltshilfe meiner Eltern, die mir einmal einen der leckersten gebacken hat, ist aus Gründen im Ruhestand.

  • Das ist eine hervorragende Idee. Meine Wahl wären hier allerdings eher Germknödel mit zerlassener Butter oder Marillenknödel mit angebräunten Semmelbröseln. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)