'Tod an der Wien' - Seiten 052 - 106

  • Wie praktisch für Ernestine, dass ausgerechnet der ermittelnde Beamte ein ehemaliger Schüler ist, der ihr, obwohl es nicht wissend, einiges zu verdanken hat. Das macht sie noch sympathischer. Ich glaube, zwischen Antons Tochter und ihm könnte sich etwas entwickeln. Immer wenn ich in einem Buch das kurz vor Hitler spielt, jüdischen Personen begegne, muss ich an ihr späteres Schicksal denken, das macht mich ganz krank.


    Für Ernestine kommt ein Zufall nach dem Nächsten. Als sie zu ihren Nachhilfeschülern geht, und ganz uneigennützig in der Bäckerei einkauft, weil die Bäckersfrau ein Quell an Informationen ist, begegnet ihr dort ausgerechnet die Ehefrau des Geliebte, bei dem die Egger am Abend ihres Todes war. Ich bin gespannt, ob sie den Jungen unterrichten wird, wie es ihr angeboten wurde.

    Bei Schach muss ich passen, obwohl ich mit meinen beiden amerikanischen Enkeln regelmäßig spiele, sie sehr gut, ich eher passabel, und muss jedes Mal neu lernen, und Anton ist vermutlich in meiner Klasse ;) Aber zumindest erfährt auch er Einiges und kann es Ernestine berichten.


    Ob bei der Obduktion etwas raus kommt das ein fortsetzen der Ermittlungen rechtfertigt? Ich meine, die Fragen die Ernestine dem Inspektor gestellt hat, müssten ihm ja auch zu denken geben. Aber natürlich kann er nicht ohne Weisung von oben handeln. Ich mache mich an den nächsten Abschnitt.

  • Wie praktisch für Ernestine, dass ausgerechnet der ermittelnde Beamte ein ehemaliger Schüler ist, der ihr, obwohl es nicht wissend, einiges zu verdanken hat. Das macht sie noch sympathischer. Ich glaube, zwischen Antons Tochter und ihm könnte sich etwas entwickeln.

    Ich kenne ja schon ein paar spätere Teile der Reihe. ;-)

    Schön, nun die Anfänge zu lesen.

  • Kleiner Nachtrag, ich vermute ja, einer oder beide der beiden Zöglinge sind schwul und verbergen ihre Neigung unter einer "bürgerlichen" Fassade. Ist aber wirklich nur Spekulation.

  • Ich bin heute früh nun auch durch diesen zweiten Abschnitt geflogen. Mir gefällt die Geschichte und auch die Nebenschauplätze (Heide und Felsberg). Lustig fand ich auch die Szene, in der Rosa ganz offen zugibt, die Kipferl vor Anton sicher versteckt zu haben. ^^


    Ernestine dürfte gut daran tun, Broders' Sprößling keinen Nachhilfeunterricht zu geben. Auch wenn sie so sicher einen tieferen Einblick in die Lebensumstände der Broders erhalten dürfte. Die herrische und von ihrem Sohn derart überzeugte Mutter würde aber zu einem Problem werden..

    Kurios fand ich die Bemerkung, dass die Rosenstein-Kinder keine "negativen" Noten mehr haben. Ob hier einfach schlechte Noten gemeint sind? Für mich ist eine negative Zahl ja irgendwas mit Minus.


    Die Unterhaltung in der Bäckerei war jedenfalls für Ernestine sehr aufschlussreich.


    Ebenso wie Antons Besuch im Café Dobner. Seine Schachkünste sind nicht sehr ausgeprägt, aber die Informationen, die er so nebenbei aufschnappt, sind sicher Gold wert. Frau Mitzi empfindet jedenfall viel für Herbert Egger - so richtig scheint er diese Zuneigung aber nicht zu erwidern. Vielleicht hat sie sich das auch nur gewünscht, dass er sich von seiner Frau hat scheiden lassen wollen.


    Hermine Eggers Verhalten ist undurchsichtig. Sie, die eigentlich kaum bis gar nicht Alkohol trinkt, stürzt betrunken den Aufzugschacht hinunter. Seltsam, dass sie Alkohol getrunken hat. Irgendwer muss sie dazu gebracht und sie dann den Aufzugschacht runtergeschubst haben. Und vielleicht hat dann jemand in der Garderobe das kleine rote Notizbuch gesucht. Der aufgeräumte Schreibtisch passt nicht so recht zur Egger. Die Schulz profitiert sehr von Eggers Tod, aber genau deshalb glaube ich nicht, dass sie etwas damit zu tun hat.


    Ich tappe immer noch im Dunkeln und kann noch keine Zusammenhänge sehen.

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  • Wie praktisch für Ernestine, dass ausgerechnet der ermittelnde Beamte ein ehemaliger Schüler ist

    Vor allen Dingen sehr praktisch, dass er als ermittelnder Kriminaler sicher auch in weiteren Bänden die Mordfälle untersuchen wird, in denen ihm Ernestine dann hilfreich zur Seite stehen kann. :grin Ein guter Kniff für den weiteren Verlauf der Reihe (so stelle ich mir das zumindest vor, ich kenne die Folgebände ja noch nicht).


    Immer wenn ich in einem Buch das kurz vor Hitler spielt, jüdischen Personen begegne, muss ich an ihr späteres Schicksal denken, das macht mich ganz krank

    Wobei dies auch einem bestimmten Schema folgt, das typisch für Romane ist, die in den 1920er Jahren spielen - eine der Hauptfiguren muss jüdisch sein.

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  • Der Kniff mit dem ehemaligen Schüler Ernestines ist wirklich geschickt gemacht. Und Interesse war ja zwischen Felsberg und Heide zu spüren. Ich fände es schön, wenn die beiden ein wenig Glück miteinander finden würden.


    Anton entwickelt sich zum Lauscher beim Schach und kann damit bei Ernestine trumpfen. Und die wiederum bei Felsberg :-)


    Ich bin mir sicher, dass Ernestine den Job bei Broders allein aus purer Neugierde annimmt. Dann kann sie sicher nicht aus ihrer Haut.


    Dass Hermine Eggers den ganzen Alkohol getrunken haben soll, würde mich wundern.... sie kann ja auch einfach mit dem Alkohol übergossen worden sein. Solange man keinen Bluttest macht bleibt das ja alles Spekulation.

  • Ich bin mir sicher, dass Ernestine den Job bei Broders allein aus purer Neugierde annimmt. Dann kann sie sicher nicht aus ihrer Haut.

    Da bin ich ganz bei dir. Es wäre nicht Ernestine, wenn sie sich diese Chance, sich bei Broders umzuschauen, entgehen lassen würde.

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  • Wobei dies auch einem bestimmten Schema folgt, das typisch für Romane ist, die in den 1920er Jahren spielen - eine der Hauptfiguren muss jüdisch sein.

    Ich denke, dass es damals einfach noch viele Juden gab, die völlig integriert lebten ohne dass jemand etwas dabei dachte. Nur uns fällt es heute eben auf mit dem Wissen um die Historie. Das muss mit einem bewussten Schema gar nichts zu tun haben.

  • Frau Egger soll ja mit allen möglichen Männern bereits Affären gehabt haben: Dem Theaterdirektor Krüger, dem Schauspieler Sattler.....ihr Ehemann wollte sie schon einmal verlassen.


    Adelheid Schulz soll ein Alkoholproblem haben. Eine Weinflasche und das Notizbuch fehlen in der Garderobe. Nur Herr Krüger und das Ehepaar Voda haben Schlüssel zum Theater, wobei Herr Voda seinen Schlüssel am Vortrag gesucht hat.


    Sicherlich wird Ernestine bei Broders als Hauslehrerin aufschlagen. Eine bessere Gelegenheit gibt es nicht.


    Ich habe keinerlei Plan über die Zusammenhänge, muss aber sagen, dass ich mit den Personen dieses Mal besser zurechtkomme zwecks "Einordnung". Insbesondere das Cafe Dobner als "Künstlertreff" ist da schon hilfreich.


    Und das mit dem Felsberg ist wirklich praktisch. So kann er auch künftig Insiderwissen bei den Fällen weitergeben.

  • Die Geschichte nimmt an Fahrt auf: Hermine Egger hat sich in der Nacht das Genick gebrochen. Sie ist noch einmal ins Theater zurückgefahren und dort – in ihrem Bühnenkostüm – in den offenen Schacht eines Bühnenaufzugs gestürzt.


    Als Ernestine am Morgen ihren Fächer (mit Erfolg!) zurückholen geht, erfährt sie dies. Und sie hat auch noch Glück: Der ermittelnde Polizist ist ihr einstiger Schüler Erich Felsberg, durch den sie Dinge erfährt, die sie ansonsten nicht so einfach erfahren hätte. Felsberg scheint eine Schwäche für Antons Tochter Heide zu entwickeln, da bin ich schon mal gespannt, ob und wie das weitergeht. Es wäre auf jeden Fall eine gute Idee, um so jemand einzuführen, der Ernestine vertraut und sie ab und an mit Informationen versorgt.


    Die Szene mit dem Schachspiel im Kaffeehaus Dobner hat mir gut gefallen, als Ernestine souverän kontert. Hier ist es sicher später noch interessant, wer hier wann anwesend war, es waren ja sowohl Hermines Ehemann (ab 11) und der Theaterdirektor Sattler (um kurz nach 12) zugegen.


    Ich finde hier verschiedene Punkte interessant:

    Frau Mitzi, Besitzerin des Kaffehauses Dobner, scheint ein Interesse am Mann der Toten zu haben, das über pure Freundschaft hinausgeht.


    Warum ist Hermines Schminktisch aufgeräumt und eine halbleere Flasche Wein steht dort? Warum kehrt sie betrunken ins Theater zurück, wo sie angeblich nie etwas trinkt?


    Wo ist ihr rotes Notizbuch und was steht darin? Es scheint mir eine Rolle zu spielen.


    Dann ist da noch die Frage, wie sie ins Theater kam? Wobei ich hier vermute, sie hat irgendwie den (fehlenden) Schlüssel des Hausmeisters an sich gebracht. Und dann ist noch die Frage: Warum schickt sie den Fahrer weg, wenn sie doch angeblich nur ihre Tasche holen wollte? Das passt nicht zusammen.


    Angeblich ist die Egger ja nach dem Theater zu ihrem Liebhaber gefahren, bei dem es sich angeblich um den verheirateten Hannes Broder handelt.

    Wie es der Zufall will, wohnen die Broders in der Strasse, in der auch Rosensteins wohnen und auch noch direkt gegenüber der Bäckerei Feiger, in der Ernestine gerne Leckereien holt. Dabei begegnet sie auch noch Frau Broder – die recht unsympathisch wirkt – die weiß, wer Ernestine ist und Interesse an Nachhilfe für ihren Sohn bekundet.


    Ich bin mir sicher, Ernestine wird einwilligen, da sie damit direkt vor Ort herumspionieren kann. Frau Broder streitet ab, das Opfer zu kennen bzw. dass es bei ihnen war. Doch Frau Feiger hatte eine schlaflose Nacht und die Egger sowohl kommen als auch nach einer Stunde wieder gehen sehen.


    Im Haus wohnt ansonsten nur noch eine Generalswitwe Schweiger und ein Ehepaar Reiter, sie ist aber hochschwanger in Böhmen bei ihrer Mutter. Im Moment eher unvorstellbar, dass Hermine Eiger jemand von denen nachts besuchen wollte.


    Interessant wäre es natürlich noch zu wissen, was die Putzfrau Maria Klein und die Hausmeisterin Voda noch für sich behalten. Aber aktuell vermute ich noch, dass das Informationen sind, die für den Fall eher nebensächlich sind.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hermine Eggers Verhalten ist undurchsichtig. Sie, die eigentlich kaum bis gar nicht Alkohol trinkt, stürzt betrunken den Aufzugschacht hinunter. Seltsam, dass sie Alkohol getrunken hat. Irgendwer muss sie dazu gebracht und sie dann den Aufzugschacht runtergeschubst haben. Und vielleicht hat dann jemand in der Garderobe das kleine rote Notizbuch gesucht. Der aufgeräumte Schreibtisch passt nicht so recht zur Egger. Die Schulz profitiert sehr von Eggers Tod, aber genau deshalb glaube ich nicht, dass sie etwas damit zu tun hat.

    Das Notizbuch spielt vermutlich noch ein Rolle. Vielleicht hat es jemand verschwinden lassen, weil etwas für ihn Unangenehmes darin stand. Oder jemand hat es an sich genommen, um an eine darin befindliche Information zu kommen.

    Dass Hermine Eggers den ganzen Alkohol getrunken haben soll, würde mich wundern.... sie kann ja auch einfach mit dem Alkohol übergossen worden sein. Solange man keinen Bluttest macht bleibt das ja alles Spekulation.

    Die Idee hatte ich auch.

  • Dass Hermine Eggers den ganzen Alkohol getrunken haben soll, würde mich wundern.... sie kann ja auch einfach mit dem Alkohol übergossen worden sein. Solange man keinen Bluttest macht bleibt das ja alles Spekulation.

    Ernestine wird es Felsenberg schon noch beibringen. Ich meine, sie hätte es ihm irgendwann gesagt. :gruebel

  • Ernestine dürfte gut daran tun, Broders' Sprößling keinen Nachhilfeunterricht zu geben. Auch wenn sie so sicher einen tieferen Einblick in die Lebensumstände der Broders erhalten dürfte. Die herrische und von ihrem Sohn derart überzeugte Mutter würde aber zu einem Problem werden..

    Wenn sie geschickt ist, sagt sie unter Vorbehalt zu und macht erst einmal 1-2 Probestunden aus.

    So kann sie jederzeit wieder verschwinden.


    Immer wenn ich in einem Buch das kurz vor Hitler spielt, jüdischen Personen begegne, muss ich an ihr späteres Schicksal denken, das macht mich ganz krank.


    Das geht mir ähnlich. Ebenso bei Susanne Gogas Leo oder auch Anne Sterns Hulda Gold.


    Ich hoffe dann immer, die Autoren schreiben so weiter, wenn es an 1933 herankommt, daß die Protagonisten die Chance haben, woaanders weiterzuermitteln, also flüchten können.

    Hier haben sie ja theoretisch 5 Jahre mehr Zeit, da Österreich ja "erst" 1938 angeschlossen wurde.




    Daß mit dem Alkohol klingt ein büschen nach dem unsichtbaren Dritten von Hitchcok. Da wurde der Protagonist ja auch zwangsweise mit Alkohol abgefüllt und in ein Auto gesetzt, damit er die Berg hinab einen Unfall baut.


    Wer weiß, ob nicht jemand die betrunken gemachte Hermine dann ins Theater geschleppt hat und den Schacht hinuntergestoßen hat.

    ads wäre sp meine Vermutung.



    Hach ja und die Szene bei Anton, als Felsenberg vorbeikommt und Heide so schmachtend ansieht hat mir richtig gut gefallen. :grin