Hier kann zu den Seiten 001 – 080 (Kapitel 1-6) geschrieben werden.
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'Fernwehland' - Seiten 001 - 080
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Für die Einstimmung möchte ich euch gern einen Blick in meine Recherchebücher zeigen. Die Recherchen liegen natürlich immer vor dem eigentlichen Schreiben eines Romans mit historischem Bezug. Die Herausforderung bei dieser Art von Büchern ist, dass sie von einer Zeit erzählen, deren Zeugen noch leben. Das bedeutet, ich muss besonders sorgfältig arbeiten, um niemanden zu verletzen und ich möchte natürlich, dass möglichst viele Menschen ihre eigenen Erinnerungen darin wiederfinden.
Die Recherche zu diesem Roman war meine bisher aufwändigste. Ich habe zwei Handlungsorte, Rostock(Warnemünde/Reutershagen und Kötzschenbroda/Radebeul, und erzähle Teile deren Ortsgeschichte. Ich habe zwei Schiffe als Handlunsgorte, mit deren Decksplänen, Aufbauten/Umbauten und Technik ich mich befasst habe. Außerdem gibt es auf einem Schiff unglaublich viele Berufe. Die Seeleute und Besatzungsmitglieder, die ich befragen wollte, lebten im ganzen Land verstreut. Deshalb brauchte ich diesmal also 3 volle Recherchebücher.
Auf den Bildern seht ihr ein paar Impressionen von der Uferstraße in Kötzschenbroda, die Restauration Dampfschiff (Dort habe ich auf der Terrasse bei Rhabarberkuchen die Eingangsszene geschrieben) und die Dampferanlegestelle, an der ich direkt einige Szenen geschrieben habe.
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Deinen Beitrag lese ich gleich, freue mich darauf, wie ich mich auch sehr auf die Leserunde gefreut habe. Das wird dann gleich mein pers. Bonbon.
Ich hatte einen sehr guten Start in die Geschichte und habe ganz viel farbiges Kopfkino. Der lebendige Schreibstil gefällt mir sehr. Nun meine Gedanken zum ersten Leseabschnitt:
Wie passend, die abwechselnd erzählten Geschichten enden im Leseabschnitt mit dem Kennenlernen von Frida. Die Personen vom Klappentext treffen aufeinander.
Das Schicksal der Titanic ist bekannt, durch die Cameron-Verfilmung eindrucksvoll im Kopf. Als ich im Dezember Titus Müller traf, sprachen wir auch darüber, denn sein Roman "Tanz unter Sternen" spielt an Bord der Titanic. Er sagte, für die Verfilmung wäre sehr detailliert recherchiert worden und es wäre sehr passend. Vor ein paar Wochen hatte ich den großformatigen Titanicbildband in den Händen und hab dort auch einige Bildvergleiche gefunden zw. Fotos vom Wrack und Filmumsetzung.
Andrea Doria war für mich bis vor einigen Tagen, nicht mehr als Udo Lindenbergs "Alles klar auf der Andrea Doria", das Schicksal mir unbekannt oder auch verdrängt.
Die "Stockholm" war ein bedeutsames, imposantes und beeindruckendes Schiff. Ein richtiges Kreuzfahrtschiff. Ich wusste vorher nicht, dass die DDR eines hatte.
Das liebe ich, durch Lesen mich mit unbekannten und neuen Themen zu beschäftigen.
Ich habe beim Lesen ein wenig auch Kati Naumanns Stimme im Ohr, besonders bei "Kötzschenbroda" schmunzele ich nun. Die Elbe ab Dresden mit dem Schiff zum Schloss Pillnitz habe ich erlebt, auch dadurch Bilder vor Augen und dank www. vom Schiff 2018 einen Eindruck.
Ich freue mich aufs Weiterlesen der interessanten Geschichte. -
Zunächst
bei den Büchereulen und
, dass Du die Leserunde begleitest. (Deinen Eröffnungsbeitrag habe ich mir immer noch aufgehoben.)
Jetzt kann ich meine Fragen stellen
, die mir letzte Woche durch den Kopf gingen:
Wird ein Schiff auch bei Namenswechseln getauft?
Ich denke nicht mit dem großen Prunk und Flasche zerschellen lassen. Wobei ich mir doch wieder gut vorstellen kann und möglicherweise kommt es später im Buch, dass die DDR einen besonderen Akt veranstaltet hat, als sie das Schiff "Völkerfreundschaft" ihren Bürgern und der Welt präsentiert haben. Das Volk hat für diese Investition, so hat man sie glauben lassen, gearbeitet und ein Kreuzfahrtschiff war ein Ziel für großen Stolz.
Ob wohl das Schiff seit fünf Jahren mit Möbeln/ Geschirr/ Besteck/ Bett- und Tischwäsche etc. in Rotterdam steht?
Lebensmittel wird man wohl entfernt haben. Weißt Du da etwas? So gut, wie Du alles recherchiert hast, wirst Du es bestimmt auch wissen. -
Kati Naumanns Antwort auf meine Fragen, die ich im Anmeldethread bereits stellte und hier nun, der Übersichtlichkeit zuliebe, wiederholte, hat sich überschnitten. Daher füge ich ihre Antwort hier ein:
Das Schiff lag zum Zeitpunkt meiner Recherche im Walhafen von Rotterdam. Jetzt liegt es irgendwo vor Helgoland. Und ja, es ist alles noch dort. Hier sind ein paar Leute eingestiegen und haben sich dabei gefilmt, da könnt ihr alles sehen:
Beim Namenswechsel gibt es dann eine Umbenennungszeremonie. Die Schiffstaufe ist schon durch den damit zusammenhängenden Stapellauf für jedes Schiff einmalig.
Vielen Dank für die schnelle Antwort und die Verlinkung. Ich sehe schon, es gibt sehr viel zu entdecken. Dass das Schiff nun vor Helgoland liegt, dies hatte ich noch nicht im Netz entdeckt.
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Dank des schönen Schreibstil kann man direkt in die Geschichte eintauchen.
Schön, wie sich Simone und Henri mit Frida verstehen, als sie merken, dass auch diese keine "normale Passagierin" ist. Ich stelle es mir für die beiden wirklich schwierig vor, als Rentner unter Rentnern und dabei doch eigentlich am früheren Arbeitsplatz und keiner weiß davon.
Auch der Erzählstrang von Henris Vater Erwin und den Begebenheiten während des Krieges finde ich toll erzählt. Man kann sich richtig vorstellen wie schwierig es damals war und wie die Kinder trotzdem eine einigermaßen glückliche Kindheit hatten.
Interessant, dass zum Ende des 6. Kapitels nun auch Frida eine Rolle für damals bekommt. Ich denke auch sie werden wir über die Jahre noch öfter treffen, oder?
Kati Naumann , war es schwierig die Zeitzeugen von damals ausfindig zu machen und sie für ein Interview zu gewinnen?
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Ich habe gleich einen guten Einstieg ins Buch gefunden. Der Roman spielt ja auf mehreren Zeitebenen und ich finde es immer wunderbar, wenn die jeweiligen Abschnitte mit Zeit und Ort gekennzeichnet sind, so dass man immer auch gleich weiß, wo man sich befindet.
Ich hatte auch schon Romane, bei denen es nicht so war und bei manchen Abschnitten hat es erst eine Weile gedauert, bis eindeutig war, wann das Kapitel gespielt hat.
Im Moment passiert ja noch nicht so viel: Henri und Simone, die sich vor 46 Jahren auf der Völkerfreundschaft kennengelernt haben, machen 2019 eine Kreuzfahrt mit der Astoria. Ihre Beweggründe dafür lernen wir sicher noch kennen. Auf jeden Fall fühlen sie sich in der Rolle der Touristen unwohl, haben doch beide als Matrose und Stewardess auf dem Schiff gearbeitet und kennen es daher "von der anderen Seite her". Auch Frida, die der Schiffstaufe 1946 als sehr junges Mädchen beiwohnte, hat sicher einen Grund für diese Reise. Ich bin schon sehr gespannt darauf, die Gründe zu erfahren.
In der 2. Zeitebene lernen wir Henris Vater Erwin kennen, der Seemann war
, aber leider schon sehr jung ertrunken ist.Auch hier bin ich gespannt darauf, wie der Bogen von Erwin zu Henri geschlagen wird.Edit: Ertrunken ist nicht Erwin, sondern Erwins Vater, das ist mir hier irgendwie falsch reingerutscht.
Was die Geschichte der Andrea Doria angeht, wußte ich natürlich, dass sie spektakulär gesunken ist, zum Glück aber mit weit weniger Opfern als die Titanic. Dass „unsere“ Astoria allerdings der „Gegenspieler“ der Andrea Doria war, habe ich jetzt erst nachgelesen. Überhaupt finde ich die Geschichte des Schiffes sehr spannend. So alltäglich scheint es dann doch nicht zu sein, dass ein Schiff im Laufe der Jahre 12 verschiedene Namen trägt.
Ich bin jetzt schon wieder fleissig dabei, die Orte und die Geschichte des Schiffs zu googeln und ich liebe es...
Zu Deiner Frage mit den Lebensmitteln: Beim Rundgang über das Schiff kann man sehen, dass in den Vorratslagern durchaus noch Nudeln, Tomatendosen etc. lagern. Auch in der Bordklinik sah man noch Imodium etc. Aber ich gehe mal davon aus, dass Du Dir die Aufzeichnung auch noch angucken wirst.
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Warum soll man denn seine Kleider ordnen, bevor man das Schiff verlässt.
Das finde ich lustig.
Auch ich bin gut angekommen im Buch und die zwei Zeitebenen kann man gut verarbeiten. Es ist nicht nur ein wechselhaftes Schiffsleben, sondern auch eine Familiengeschichte. Das mag ich.
Andrea Doria war für mich bis vor einigen Tagen, nicht mehr als Udo Lindenbergs "Alles klar auf der Andrea Doria", das Schicksal mir unbekannt oder auch verdrängt.
Hihi, das ist bei mir ähnlich. Ich hab ja auch noch nie eine Kreuzfahrt gemacht und mich deshalb nicht expliziert mit so was beschäftigt. Tatsächlich kenne ich nur die Geschichten der großen Schiffe, die untergegangen sind.
Titanik, Lusitania, Wilhelm Gustloff und die Eastland.
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Zu Deiner Frage mit den Lebensmitteln: Beim Rundgang über das Schiff kann man sehen, dass in den Vorratslagern durchaus noch Nudeln, Tomatendosen etc. lagern. Auch in der Bordklinik sah man noch Imodium etc. Aber ich gehe mal davon aus, dass Du Dir die Aufzeichnung auch noch angucken wirst.
Hätte doch nie damit gerechnet, dass es einen Schiffsrundgang als Video gibt. Großartig!
Ich freue mich darauf, dieses noch anzuschauen. Danke schon einmal fürs Neugierigmachen. -
Beim 1. Abschnitt ist mir auch aufgefallen, dass Henris Seefahrerlaufbahn geendet hat, als sein Seefahrtbuch eingezogen wurde. Hier habe ich natürlich sofort nachgelesen, was das eigentlich ist.
Außerdem habe ich nachgelesen, aus welchen Gründen das Seefahrtbuch eingezogen werden konnte.
Hier wurde vor allem erwähnt, dass zu Zeiten der DDR das Seefahrtbuch oft und gerne eingezogen wurde, wenn Verdacht auf Republikflucht bestand.
Gut gefallen haben mir auch so alte Begriffe wie der "Filztoque" und der Holländer. Von ersterem hatte ich noch nie gehört, bei zweiterem hatte ich zumindest noch gewußt, dass das eine alte Art Fahrzeug ist, hatte aber keine weitere Vorstellung davon und habe das natürlich auch prompt nachgelesen.
Natürlich ist mir auch das "Löwenmesser" aufgefallen, das Henri begleitet und das einst seinem Vater Erwin von der Mutter als Andenken an dessen Vater geschenkt wurde. Bestimmt kommt dem Messer noch eine weitere Bedeutung zu, da es sowohl in der Gegenwart 2019 als auch in der Vergangenheit 1939 erwähnt wird.
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Warum soll man denn seine Kleider ordnen, bevor man das Schiff verlässt.
Das finde ich lustig.
Ich weiß jetzt nicht an welcher Stelle es steht, ich verstehe es in dem Zusammenhang so, dass man an sich herunterschaut, ob man ordentlich ausssieht: das Hosenbein nicht im Socken steckt, der Kragen nicht hochsteht, alle Bänder geschlossen sind, der Mantel korrekt zugeknöpft u.ä.
Keinesfalls ist mit der Floskel "Kleider ordnen" gemeint, die Kleidung in der Kabine. Dies hat bestimmt für die Passagiere damals ohnehin das Kabinenmädchen übernommen, die Kleidung ordentlich aufzuhängen und ggfs. aufzudämpfen.
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Ich weiß jetzt nicht an welcher Stelle es steht,
Ich glaube hollyhollunder berzieht sich auf das Bild, dass Kati Naumann oben eingestellt hat.
Das fand ich auch witzig.
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Ich glaube hollyhollunder bezieht sich auf das Bild, dass Kati Naumann oben eingestellt hat.
Das fand ich auch witzig.
Stimmt, das Emailleschild, ist Klasse. Habe jetzt dann doch gleich mal den Eröffnungsbeitrag gelesen und es auch erblickt.
Die Recherchebücher und Fotos sind tolle Zeitzeugen. -
Über das Schild habe ich mich auch amüsiert. Ich hatte es für mich so interpretiert, dass es sich an die Besatzung richtet, die Kleider zu ordnen, bevor man Passagierdecks betritt, um bei den zahlenden Gästen stets einen guten und gepflegten Eindruck zu hinterlassen.
Wie die Passagiere aussehen, ist doch wurscht. Die zahlen für ihre Passage und gut ist. Denen muss man nicht sagen, dass sie ordentlich aussehen sollen.
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Kati Naumanns Antwort auf meine Fragen, die ich im Anmeldethread bereits stellte und hier nun, der Übersichtlichkeit zuliebe, wiederholte, hat sich überschnitten. Daher füge ich ihre Antwort hier ein:
Vielen Dank für die schnelle Antwort und die Verlinkung. Ich sehe schon, es gibt sehr viel zu entdecken. Dass das Schiff nun vor Helgoland liegt, dies hatte ich noch nicht im Netz entdeckt.
Es gibt ein Schiffsradar, dort kann man die Postion jedes Schiffes ansehen:
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Über das Schild habe ich mich auch amüsiert. Ich hatte es für mich so interpretiert, dass es sich an die Besatzung richtet, die Kleider zu ordnen, bevor man Passagierdecks betritt, um bei den zahlenden Gästen stets einen guten und gepflegten Eindruck zu hinterlassen.
Wie die Passagiere aussehen, ist doch wurscht. Die zahlen für ihre Passage und gut ist. Denen muss man nicht sagen, dass sie ordentlich aussehen sollen.
Das Schild für die Kleiderordnung gilt für die Besatzung bei der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrt. Dort herrschte Zucht und Ordnung und bevor ein Maschinist den Maschinenraum verließ und Passagieren begegnete, musste er seine Uniform überprüfen, ob da auch alles absolut korrekt saß.
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Das Schild für die Kleiderordnung gilt für die Besatzung bei der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrt. Dort herrschte Zucht und Ordnung und bevor ein Maschinist den Maschinenraum verließ und Passagieren begegnete, musste er seine Uniform überprüfen, ob da auch alles absolut korrekt saß.
Voll schräg. Man könnte es ja auch auf die Passagiere anwenden, dass sie ihre Kabinen sittsam bekleidet verlassen sollten.
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Es gibt ein Schiffsradar, dort kann man die Postion jedes Schiffes ansehen:
Ich hab oft mal beruflich wissen müssen, wo sich Containerschiffe mit "meinen" Sendungen befinden und habe immer den Vesselfinder genutzt.
Ich fand das auch immer spannend, wie viel auf See los ist und auf diesen Seiten kann man ja auch Größe, Alter und oft auch frühere Havarien einsehen.
P.S. Besonders interessant war es zu beobachten, was auf dem Suezkanal los war, als vor ein paar Jahren die Ever Given dort feststaß. Heidewitzka, innerhalb kürzester Zeit war da ein immenser Rückstau zu erkennen...
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Dank des schönen Schreibstil kann man direkt in die Geschichte eintauchen.
Schön, wie sich Simone und Henri mit Frida verstehen, als sie merken, dass auch diese keine "normale Passagierin" ist. Ich stelle es mir für die beiden wirklich schwierig vor, als Rentner unter Rentnern und dabei doch eigentlich am früheren Arbeitsplatz und keiner weiß davon.
Auch der Erzählstrang von Henris Vater Erwin und den Begebenheiten während des Krieges finde ich toll erzählt. Man kann sich richtig vorstellen wie schwierig es damals war und wie die Kinder trotzdem eine einigermaßen glückliche Kindheit hatten.
Interessant, dass zum Ende des 6. Kapitels nun auch Frida eine Rolle für damals bekommt. Ich denke auch sie werden wir über die Jahre noch öfter treffen, oder?
Kati Naumann , war es schwierig die Zeitzeugen von damals ausfindig zu machen und sie für ein Interview zu gewinnen?
Für die Dampfschifffahrt habe ich bei der Recherchefahrt auf einem historischen Dampfer einen der letzten Dampfmaschinisten kennengelernt, dessen Großvater schon bei der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrt gearbeitet hatte. Er hat mir ganz viele Bilder zur Verfügung gestellt und wusste unzählige Episoden und Erinnerungen. Für die Stockholm habe ich Kontakt zu schwedischen Archiven und Museen aufgenommen, da es keine Filmaufnahmen oder Fotos von der Schiffstaufe gibt. Alles, was man dazu im Internet und in Bildarchiven findet, sind Aufnahmen der Vorgängerschiffe mit selbem Namen. Ich hatte dann riesiges Glück... Nach ewiger Suche habe ich vom schwedischen Reichsarchiv eine Kopie des Protokolls der Schiffstaufe zugeschickt bekommen. Vom Bau der Stockholm gibt es nur ein einziges Bild. Ich habe es einem Werftarbeiter und einem Matrosen gezeigt und die haben anhand der Hintergründe herausgefunden, dass das Schiff im Trockendock gebaut worden sein musste. Damit wusste ich, wie der Stapellauf abgelaufen war. Die Zeitzeugen habe ich kleckerweise gefunden. Ich bin direkt in Kötzschenbroda ins Heimatmuseum gegangen, habe nach Alteingesessenen gefragt, und dann überall gestreut, dass ich Werftarbeiter der Warnow-Werft und ehemalige Besatzungsmitglieder und Passagiere der "Völkerfreundschaft" suche und bin dann kreuz und quer durchs Land gefahren, um die Leute zu treffen. Und manchmal hatte ich Glück, denn die einen wiederum kannten dann andere...
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Für die Dampfschifffahrt habe ich bei der Recherchefahrt auf einem historischen Dampfer einen der letzten Dampfmaschinisten kennengelernt, dessen Großvater schon bei der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrt gearbeitet hatte. Er hat mir ganz viele Bilder zur Verfügung gestellt und wusste unzählige Episoden und Erinnerungen. Für die Stockholm habe ich Kontakt zu schwedischen Archiven und Museen aufgenommen, da es keine Filmaufnahmen oder Fotos von der Schiffstaufe gibt. Alles, was man dazu im Internet und in Bildarchiven findet, sind Aufnahmen der Vorgängerschiffe mit selbem Namen. Ich hatte dann riesiges Glück... Nach ewiger Suche habe ich vom schwedischen Reichsarchiv eine Kopie des Protokolls der Schiffstaufe zugeschickt bekommen. Vom Bau der Stockholm gibt es nur ein einziges Bild. Ich habe es einem Werftarbeiter und einem Matrosen gezeigt und die haben anhand der Hintergründe herausgefunden, dass das Schiff im Trockendock gebaut worden sein musste. Damit wusste ich, wie der Stapellauf abgelaufen war. Die Zeitzeugen habe ich kleckerweise gefunden. Ich bin direkt in Kötzschenbroda ins Heimatmuseum gegangen, habe nach Alteingesessenen gefragt, und dann überall gestreut, dass ich Werftarbeiter der Warnow-Werft und ehemalige Besatzungsmitglieder und Passagiere der "Völkerfreundschaft" suche und bin dann kreuz und quer durchs Land gefahren, um die Leute zu treffen. Und manchmal hatte ich Glück, denn die einen wiederum kannten dann andere...
Danke für die ausführliche Antwort. Das klingt wie eine Art Puzzle und braucht bestimmt auch Geduld. Wenn man unbedingt was besonderes wissen will und man partout noch keinen gefunden hat, der genau das weiss.