'Fernwehland' - Seiten 081 – 162

  • Um die Fahrten der Stockholm beschreiben zu können, habe ich nach alten Werbeprospekten, Menüplänen, Cocktailkarten und ähnlichem in Auktionshäusern gesucht. Die sind dort zum Glück immer gut abgebildet. sodass ich nicht alles kaufen musste! Aber einen alten originalen Decksplan musste ich unbedingt haben, das ist so inspirierend! Die Speisen, Getränke und die Vergnügungen auf dem Schiff habe ich alten Menükarten und Programmheften entnommen.

    Den Greta-Garbo-Cocktail hat mein Verlag übrigens bei der Vorstellung des Romans für die norddeutschen Buchhändler gemixt und ich kann euch sagen, es wurde eine sehr lustige Veranstaltung, denn das Zeug ist stark.

    Hier könnt ihr die alten Filmaufnahmen vom Untergang der Andrea Doria ansehen und dort seht ihr auch Aufnahmen der stark beschädigten Stockholm.

    https://www.youtube.com/watch?v=DYjfSwRIqNQ

  • Man merkt beim Lesen: Kati Naumann hat viel recherchiert, nachgelesen, mit Zeitzeugen gesprochen. Sie bringt so viele Informationen, Zeitgeschehen unter, hat viele Ereignisse berücksichtigt und auch das tägliche Leben mit seinen Eigenheiten integriert.


    Die Detailliertheit zeigt auch das Wort Petticoatsessel (so könnte er auch ausgesehen haben) und auf S. 137 steckt ein Croissant in Fridas Handtasche, dazu passend haben wir auf S. 132 Fridas Erinnerung gelesen: Croissant ins Bett krümeln mit Per.

    Im Netz gesucht habe ich auch Saure Flecken


    Frida wirkt auf mich ein wenig wie die alte Dame in der Gegenwart des Titanicfilms, die immer mal Bröckchen aus der Vergangenheit erzählt, aber alles mitverfolgt und ein enormes Wissen hat. Dieses häppchenweise Erzählen ist auch richtig und es ist schön, dass sie auf Simone und Henri trifft, deren Geschichte auch mit dem Schiff so stark verbunden ist.


    Eine wunderschöne Geschichte ist, dass Frida nicht nur bei der Schiffstaufe dabei war, auch bei der Jungfernfahrt und wissbegierig herumstromert, dort Per trifft und dass sie in Erinnerung an diese ersten Reisen die Getränke weiter so trinkt und dort bestellt, wie damals.

    Auch ist es schön, von der Verbundenheit zu Schiffen und ihrer Technik, von Kindesbeinen an bei Simone und Henri, sowie seinem Vater Erwin, zu lesen.


    Welch ein Drama, beim Nachlesen im Netz hatte ich gelesen, dass ein Passagier der Stockholm ums Leben gekommen ist. Ausgerechnet Per, frisch verheiratet mit der lieben Frida, menno. Stimmt es, dass das Opfer damals tatsächlich in den Flitterwochen war? ist das überliefert?


    Zu der Szene: Ich lese wie Per seine Frida liebevoll zudeckt, er geht zum Rauchen ans Deck, lese "Per hört Orchesterklänge über dem Meer", ich ahne auch in dem Moment nicht das Unglück, dass Frida es miterlebt haben könnte. Obwohl ich gerade erst den wiki Eintrag gelesen hatte, habe ich nicht in Verbindung gebracht, dass der Zusammenstoß in Fridas Flitterwochen passiert sein könnte. Gut gemacht, Kati!


    Elli ist mir etwas suspekt. Der Abschnitt endet so dass ich skeptisch geworden bin.



    Wie war die Schreibarbeit? Hast Du abwechselnd die Handlungsstränge geschrieben oder erst mehrere Kapitel der Vergangenheit und dann die Gegenwart drumherum?

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Man merkt beim Lesen: Kati Naumann hat viel recherchiert, nachgelesen, mit Zeitzeugen gesprochen. Sie bringt so viele Informationen, Zeitgeschehen unter, hat viele Ereignisse berücksichtigt und auch das tägliche Leben mit seinen Eigenheiten integriert.


    Die Detailliertheit zeigt auch das Wort Petticoatsessel (so könnte er auch ausgesehen haben) und auf S. 137 steckt ein Croissant in Fridas Handtasche, dazu passend haben wir auf S. 132 Fridas Erinnerung gelesen: Croissant ins Bett krümeln mit Per

    Das kann ich so unterschreiben. Die Details und wie gekonnt sie eingebracht werden finde ich wunderbar. Und der Petticoatsessel, von dem hab ich gestern Abend gelesen, finde ich sehr interessant

    Danke Gucci fürs recherchieren, das wollte ich auch machen heute, kann ich mir nun sparen :bluemchen


    Auch wie Henri die Ankerkette inspiziert, er kann aus seiner Haut nicht raus.


    Freue mich aufs weiterlesen heute Nachmittag.

  • Simone erscheint mir viel lebensfroher zu sein als Henri. Auch hat er größere Probleme als Simone, die Rolle des Passagiers einzunehmen statt die der Bordcrew. :gruebel


    Ich frage mich, warum sie sich beim Captains Dinner nicht als Deutsche zu erkennen gegeben haben. Besonders Henri hadert mit seiner Herkunft. Das dachte ich mir auch, als er gegen Ende des Abschnitts mürrisch ist, weil der neue Passagier Elli sie einfach auf deutsch anspricht.


    Die ungeplante Schwangerschaft seiner Mutter Marion setzt den Seefahrerträumen seines Vaters Erwin ja erst mal ein Ende. Dennoch scheinen Henris Eltern nicht unglücklich miteinander zu sein.


    Spannend finde ich hier Fridas Lebensgeschichte: auf der 1. Fahrt Per kennengelernt und den Kontakt nicht abreißen lassen. Später dann Flitterwochen auf der Stockholm, auf der Rückfahrt kommt es zum Zusammenstoß mit der Andrea Doria, auf der er sein Leben verliert, was besonders tragisch ist, da es ja auf der Stockholm nur eine Handvoll Opfer gab.


    Hier fand ich es schön, wie sie während der Flitterwochen lauter Dinge tut, sie sie vorher noch nie machte... und diese Rituale bei jeder weiteren Reise ohne ihren Mann fortführt. Berührend auch ihre Sorge, nie mehr mit dem Schiff fahren zu können, wenn es an die DDR verkauft wird.


    Und irgendwie auch verständlich – vor allem ja auch, weil sie von der Katastrophe nichts mitbekommen hatten – wie sehr ich Erwin und Henri über den Kauf des Schiffes freuen.


    Von der Steckenpferd-Initiative hatte ich vorher noch nie gehört, hier habe ich bereits nachgelesen. Dass die Glocke der Stockholm sehr viel später geborgen werden konnte, wußte ich hingegen bereits.


    Auf S. 109 fragte ich mich, was irgendwann passiert sein muss, weil Simone so in Panik ist, als sie aus dem Kaufhaus kommt und Henri weg zu sein scheint. Dabei haben sie ja Handys dabei. Ich bin gespannt, ob es hierzu noch eine Geschichte gibt.


    Mit Elli betritt nun ein neuer Gast die Runde. Die junge Frau kennt das Schiff von GNTM. Ich frage mich, was sie meint, als sie am Ende des Abschnitts „Es hat geklappt“ an ihre Freundin schreibt. Nun, wir werden es sicher noch erfahren!


    Gucci

    Ich habe Titanic ja nie gesehen, aber der Vergleich hat mir gefallen.


    Ich bin ja auch erst blauäugig in diesem Kapitel unterwegs gewesen. Doch als Per noch mal zum Rauchen an Deck geschlichen ist und die Musik hört, fiel es mir ein, in welchem Jahr die Hochzeitsreise ist... und dann war mir auch klar, dass Frida ihren Mann bereits in den Flitterwochen verlieren wird. Was natürlich noch mal besonders tragisch auf mich wirkte, nachdem er sich kurz vorher noch innerlich beglückwünschte, was er doch für ein Glückspilz ist.


    Kati Naumann Dieses ganze Szenario fand ich wirklich superklasse.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Die Detailliertheit zeigt auch das Wort Petticoatsessel (so könnte er auch ausgesehen haben) und auf S. 137 steckt ein Croissant in Fridas Handtasche, dazu passend haben wir auf S. 132 Fridas Erinnerung gelesen: Croissant ins Bett krümeln mit Per.

    Im Netz gesucht habe ich auch Saure Flecken

    Die Petticoatsessel sahen so aus:

    Sie haben diese seitliche Aussparung, in die der Petticoat eingeklemmt werden konnte, sodass er nicht hochklappte.

  • Welch ein Drama, beim Nachlesen im Netz hatte ich gelesen, dass ein Passagier der Stockholm ums Leben gekommen ist. Ausgerechnet Per, frisch verheiratet mit der lieben Frida, menno. Stimmt es, dass das Opfer damals tatsächlich in den Flitterwochen war? ist das überliefert?


    Zu der Szene: Ich lese wie Per seine Frida liebevoll zudeckt, er geht zum Rauchen ans Deck, lese "Per hört Orchesterklänge über dem Meer", ich ahne auch in dem Moment nicht das Unglück, dass Frida es miterlebt haben könnte. Obwohl ich gerade erst den wiki Eintrag gelesen hatte, habe ich nicht in Verbindung gebracht, dass der Zusammenstoß in Fridas Flitterwochen passiert sein könnte. Gut gemacht, Kati!

    In Wahrheit sind auf der Stockholm ausschließlich Besatzungsmitglieder und kein Passagier ums Leben gekommen. Es waren fünf Besatzungsmitglieder, die ihre Kabinen ganz vorn im Heck hatten, das komplett zerstört wurde. Da in dieser Nacht viele vom Service zusätzlichen Dienst hatten, gab es glücklicherweise nur wenige, die sich in den vorderen Kabinen aufgehalten hatten. Diese historischen Fakten findet ihr auch ganz hinten im Anhang.

  • Wie war die Schreibarbeit? Hast Du abwechselnd die Handlungsstränge geschrieben oder erst mehrere Kapitel der Vergangenheit und dann die Gegenwart drumherum?

    Ich schreibe immer als erstes komplett die Vergangenheit, ohne mich um die Gegenwart zu kümmern. Meine Figuren sind ja erst durch die Vergangenheit zu dem geworden, was sie heute sind. Und bevor ich das mit ihnen durchlebt habe, kann ich ihr gegenwärtiges Wesen nicht schreiben. Erst wenn die Vergangenheitsebene komplett mit Kürzungen und Überarbeitungen fertig ist, mache ich mich an die Gegenwartsebene, die vor allem die Aufgabe hat, die Lücken und Sprünge in den Zeiten zu füllen und alles zusammen und bei der Stange zu halten :-)

  • Ich frage mich, warum sie sich beim Captains Dinner nicht als Deutsche zu erkennen gegeben haben. Besonders Henri hadert mit seiner Herkunft. Das dachte ich mir auch, als er gegen Ende des Abschnitts mürrisch ist, weil der neue Passagier Elli sie einfach auf deutsch anspricht.

    DDR-Bürgern ist das "Deutschsein" regelrecht abtrainiert worden. Wir waren DDR-Bürger, keine Deutschen. Deutsche, das waren in der offiziellen Staatsversion die kapitalistischen und damit bösen Westdeutschen. Die Deutsche Seereederei der DDR wurde in Deutfracht umbenannt, damit bloß nicht mehr das Wort "deutsch" im Namen vorkam. So mancher spürt das bis heute und es wirkt sich bei den einen so aus, dass sie endlich stolz auf ihr Land sein wollen und bei den anderen, dass sie noch immer damit fremdeln.

  • Ich frage mich, warum sie sich beim Captains Dinner nicht als Deutsche zu erkennen gegeben haben. Besonders Henri hadert mit seiner Herkunft.

    Deinen ersten Satz hatte ich mit meinen Worten so notiert:
    Warum geben sich die Deutschen nicht zu erkennen beim Kapitänsdinner?


    Habe ihn dann nicht im Leseabschnitt gepostet, weil zumindest Henri eine Erklärung im Buch gibt. Als ehem. DDR Bürger fühlt er sich nach 30 Jahren noch nicht als Deutscher angesprochen.

    Meine Notiz bezog sich jedoch auf alle Schiffspassagiere, so hätte ich sie auch doch hier anbringen können. Sind die beiden als einzige Deutsche an Bord oder warum meldet sich keiner?

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich schreibe immer als erstes komplett die Vergangenheit, ohne mich um die Gegenwart zu kümmern. Meine Figuren sind ja erst durch die Vergangenheit zu dem geworden, was sie heute sind. Und bevor ich das mit ihnen durchlebt habe, kann ich ihr gegenwärtiges Wesen nicht schreiben. Erst wenn die Vergangenheitsebene komplett mit Kürzungen und Überarbeitungen fertig ist, mache ich mich an die Gegenwartsebene, die vor allem die Aufgabe hat, die Lücken und Sprünge in den Zeiten zu füllen und alles zusammen und bei der Stange zu halten :-)

    Vielen Dank für die Antwort.:respekt Weil Du auf so viel eingehst, ist Dir dies in diesem Buch (bisher;)) großartig gelungen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • So, hab jetzt am Nachmittag den Abschnitt beendet.


    Was ich von Elli halten soll weiss ich noch nicht. Im Moment ist sie mir noch nicht sympathisch.

    So wie Henri, empfand ich es auch als unverschämt als jüngste und sofort das Du zu fordern. Bin auch noch so erzogen worden, dass das vom Älteren kommen muss.


    Sie scheint ja irgendwen zu suchen und mir kommt es so vor, als ob Henri und Simone sich zwar vor 40 Jahren kennengelernt haben aber nicht seitdem ein Paar sind. Ob es da was in der Vergangenheit gibt, das vielleicht auch mit Elli oder dem schwierigen Verhältnis zu ihren Eltern zu tun hat? Und vielleicht auch mit der Kinderlosigkeit von Henri und Simone?


    Im Moment tun sich da bei mir einige Fragen auf, bin gespannt ob ich da was richtiges Vermute oder die Flöhe husten höre :lache


    Auf jeden Fall ist die Story super und es macht richtig Spaß.

  • In Wahrheit sind auf der Stockholm ausschließlich Besatzungsmitglieder und kein Passagier ums Leben gekommen. Es waren fünf Besatzungsmitglieder, die ihre Kabinen ganz vorn im Heck hatten, das komplett zerstört wurde. Da in dieser Nacht viele vom Service zusätzlichen Dienst hatten, gab es glücklicherweise nur wenige, die sich in den vorderen Kabinen aufgehalten hatten. Diese historischen Fakten findet ihr auch ganz hinten im Anhang.

    Den Anhang spare ich mir ja üblicherweise fürs Ende auf. :lache


    Ich hatte ja bereits nachgelesen, dass es auf der Stockholm zum Glück nur fünf Opfer gab, allerdings stand da nicht dabei (oder ich habe es schlicht und ergreifend überlesen), dass es sich hierbei um Crewmitglieder handelte.


    Ich schreibe immer als erstes komplett die Vergangenheit, ohne mich um die Gegenwart zu kümmern. ...

    Danke für die Einblicke in Deine Arbeitsweise. Das finde ich sehr spannend und toll, dass Du das mit uns teilst!


    DDR-Bürgern ist das "Deutschsein" regelrecht abtrainiert worden. Wir waren DDR-Bürger, keine Deutschen.

    ...

    Das ist natürlich eine logische Erklärung - aber dennoch auch schade, dass sich Henri selbst nach 30 Jahren noch immer "undeutsch" fühlt. Was sicher seine Gründe haben wird.


    Gucci

    Nachdem das Schiff vergleichsweise klein ist, wenn man es mit aktuelleren Kreuzfahrtschiffen vergleicht, mag es durchaus sein, dass kaum Deutsche an Bord sind. Vielleicht waren sie einfach zu dem Zeitpunkt die einzigen Anwesenden. :gruebel

    Sie scheint ja irgendwen zu suchen ...


    Im Moment tun sich da bei mir einige Fragen auf, bin gespannt ob ich da was richtiges Vermute oder die Flöhe husten höre :lache


    Auf jeden Fall ist die Story super und es macht richtig Spaß.

    "Die Jugend von heute" :grin ist da viel unkomplizierter, was das Duzen angeht. Ich bin auch noch so aufgewachsen, dass das Angebot des Duzens vom Älteren/Ranghöheren kommen muss.


    Was Elli angeht, grüble ich ja auch über ihr Anliegen. Ich hatte auch schon eine Vermutung à la "sie sucht an Bord ihren Vater" - aber ob das wiederum Henri sein könnte? Nun, wir werden ja sehen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt und ob jeder an Bord das findet, wonach er sucht... :lache


    Auf jeden Fall hat mir auch der 2. Abschnitt wieder sehr gut gefallen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • "Die Jugend von heute" :grin ist da viel unkomplizierter, was das Duzen angeht. Ich bin auch noch so aufgewachsen, dass das Angebot des Duzens vom Älteren/Ranghöheren kommen muss.

    Bei uns ist vor drei Jahren von der GF eingeführt worden: "Wir duzen uns jetzt alle." Unsere Azubis, dualen Studenten und Volontäre hatten damit kein Problem jetzt jeden mit Vornamen anzusprechen, den GF finden sie "voll süß" und wenn man sie sprechen hört, sind sie "Big Friends". Zum einen bin ich schon lange da, viele in meinem Alter und in meinem direkten Umfeld hatten wir uns ohnehin geduzt, aber Personen, die ich Jahrzehnte gesiezt habe, die GF, da habe ich einige Zeit gebraucht um mich umzustellen.

    Mich stören auch weiterhin geschäftliche E-Mails von neuen Kunden/Agenturen, wenn die mich gleich duzen oder dieses "Euch und Ihr". Ich merke aber auch, dass dieses "beruflich intern jeden duzen" abfärbt und ich mehr duze als zuvor.

    Bei neu dazugekommenen Kollegen lernt man nun nur noch den Vornamen und ist kurz verwirrt, wenn nach einer Person mit Nachnamen xy gefragt wird. Bei den alten Kollegen musste man die Vornamen erst mal lernen. Wenn dann Anrufe kommen "Hier ist Sabine!" - dann muss man jezzt schnell überlegen, wessen Stimme ist das? "Früher" haben alle von der Bürodurchwahl angerufen und der Name stand im Display vom Telefon. Mit der Pandemie tel. viele bei uns nur noch über ihr Handy und die Nummern sind nicht in der Telefonanlage gespeichert. Die meisten Telefonapparate sind auch nicht mehr angeschlossen, Telefonie über Computerheadset... Ich schweife ab.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Auf S. 105, als Marion im Abtritt alle Optionen durchgeht, um Erwin zum Bleiben zu bringen, sie sich an ihren Vater wendet und dieser dann am Bahnhof Erwins Fahrkarte sich geben lässt und konfrontiert mit "in zwei Wochen wird geheiratet...bevor man meiner Tochter etwas ansieht", habe ich gedacht: Marion täuscht eine Schwangerschaft vor und kurze Zeit später, wenn Erwin und sie geheiratet haben, "verliert" sie das Kind. Dann ist aber der Traum von Erwins Seefahrt erst einmal passé.

    Die Schwangerschaft kam zum ungünstigen Zeitpunkt, nur gut, dass Erwin und Marion sich aufrichtig lieben. Für Erwin muss die Szene auf dem Bahnhof ein Schock gewesen sein, vom künftigen Schwiegervater die Schwangerschaft zu erfahren. Schöner wäre gewesen, Marion wäre zum Bahnhof geeilt, statt ins elterliche Wohnzimmer.


    Auf S. 107 erfahren wir, dass Marion und Erwin ihrem Sohn nie gesagt haben, dass die Schwangerschaft mit Henri der Matrosenausbildung "Vaters Traum" in Rostock dazwischengekommen ist.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ganz bin ich noch nicht durch mit diesem Abschnitt, aber nachdem mich der Tod von Per doch mitgenommen hat, musste ich mal eine Pause einlegen. Deswegen habe ich jetzt die Posts, bei denen es um die Inhalte des Abschnitts geht, noch nicht gelesen.


    Aber auch so gab es ja interessantes zu erfahren z. B.

    Ich schreibe immer als erstes komplett die Vergangenheit, ohne mich um die Gegenwart zu kümmern.

    Finde ich spannend, wie du beim Schreiben vorgehst. Bei den Hafenschilderungen ist bei mir die Frage aufgetaucht, ob du als Vorbereitung für das Buch auch verschiedene Häfen besucht bzw. vielleicht sogar eine Kreuzfahrt unternommen hast?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Brillenschlange78

    Ist Dein letztes Posting nicht etwas, das erst in den nächsten Abschnitt gehört? :gruebel


    Vielleicht solltest Du das besser spoilern?

    Habe gelöscht. Wenn ich von den anderen Postings auch was löschen soll sag es.