We hunt the Flame - Hafsah Faizal

  • Ich brauchte ein bisschen, um reinzukommen, dann packte mich die Geschichte aber

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    Neben Krimis und Thrillern gehören auch Fantasy Bücher zu meiner Lieblingslektüre. Als ich dieses Buch hier Ende letzten Jahres im NetGalley Adventskalender entdeckte, sprachen mich sowohl das Cover als auch der Klappentext an und ich wollte es lesen. Es handelt sich um den Auftaktband der Arawiya Dilogie von Hafsah Faizal. Gleichzeitig war es auch mein erster Lesekontakt mit einem Buch aus der Feder dieser Autorin.


    Arawiya ist ein sterbendes Reich, das aus fünf Kalifaten besteht und von einem immer grausamer werdenden Sultan regiert wird. Seit die sechs Schwestern getötet wurden und die Magie aus Arawiya verschwand breitet sich der Arz – ein verfluchter Wald – aus und droht alles Leben im Reich zu verschlingen.


    Zafira ist die Einzige, der der Arz nichts anhaben kann. Daher geht sie dort für ihr hungerndes Dorf regelmäßig auf die Jagd. Allerdings muss sie das, weil selbstständige Frauen in ihrem Kalifat geächtet werden, als Mann verkleidet tun, Die wahre Identität des inzwischen im gesamten Reich berüchtigten Jägers kennen daher nur wenige Menschen. Eines Tages erhält „der Jäger“ von der ominösen silbernen Hexe den Auftrag, dass „er“ auf die gefährliche Insel Sharr reisen und dort ein verschollenes Buch finden soll, welches die Magie nach Arawiya zurückbringen und den Leben verschlingenden Arz vernichten kann.


    Doch nicht nur sie begibt sich auf die Reise nach Sharr. Auch der Sohn des Sultans, der im gesamten Reich nur als der „Prinz des Todes“ bekannt ist, wird - zusammen mit General Altair - von seinem Vater dorthin geschickt, um dieses Buch an sich zu nehmen. Als Haschaschine tötet Nasir auf dessen Geheiß regelmäßig die Menschen, die gegen den Willen des grausamen Sultans aufbegehren. Blüht dieses Schicksal jetzt auch Zafira?


    Das Buch ist in der 3. Person abwechselnd aus den Perspektiven von Zafira und Nasir geschrieben. Anfangs hatte ich, trotz des von mir durchaus als flüssig empfundenen Schreibstils, ein paar Probleme in die Geschichte hineinzufinden. Bei der Einführung der Protagonisten und des orientalisch anmutenden Settings empfand ich etliche Längen und war mir im ersten Viertel nicht sicher, ob mich die Geschichte irgendwann noch packen könnte. Ich unterbrach das Lesen sogar für ein anderes Buch. Als ich mich danach wieder an diese Geschichte setzte, dauerte es aber nicht mehr lange, bis sie mir von Seite zu Seite besser gefiel.


    Das passierte ungefähr zu dem Zeitpunkt, als zu der sich bereits gefundenen Gruppe auf Sharr – Zafira, Nasir und Altair – noch Benyamin und Kifah gesellten. Mir gefiel, wie sie sich gemeinsam den Gefahren der Insel stellten und trotz diverser Geheimnisse voreinander, die erst nach und nach enthüllt wurden, immer mehr zusammenwuchsen. Die einzelnen Charaktere entwickelten sich dabei stetig weiter. Es gab viele spannende Kämpfe, etliche überraschende Wendungen und am Ende auch einen Cliffhanger, der mich dem ebenfalls bereits erschienenen zweiten Teil „We free the Stars“ gespannt entgegensehen lässt. Insgesamt hat mir dieses Buch dann doch sehr gut gefallen.


    ASIN/ISBN: B0CW17TJRD

  • Früher gab es in Arawiya Magie, doch dann verschwand diese und verschiedene Flüche kamen über die Kalifate. Gleichzeitig entstand der Arz, ein Wald, in dem Finsternis herrscht, wer in ihn geht, kommt normalerweise nicht mehr heraus.


    Das Kalifat Demenhur ist die Heimat Zafiras, hier herrscht nun Kälte und Schnee. Zafira gelingt es als einzige, den Arz zu betreten und ihn heil wieder zu verlassen. So wurde sie zum Jäger, der seine Leute mit im Arz gejagtem Wild versorgt. Dass sie eine Frau ist, muss sie verheimlichen, denn Frauen sind in diesem Kalifat wenig wert.


    Nasir ist der Kronprinz von Sarasin, aber auch der Prinz des Todes, denn er wurde zum Haschaschinen, zum Meuchelmörder ausgebildet, und wird von seinem Vater, dem Sultan, auf dessen Feinde angesetzt.


    Beide, Zafira und Nasir, erhalten jeweils den Auftrag ein Buch von der Insel Sharr zu holen, eine Insel voller Monster. Nasirs Auftrag enthält außerdem den Tod Zafiras.


    Der Roman spielt in einem orientalischen Setting und erzählt die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven Nasirs und Zafiras. Die Autorin geht dabei tief in beider Gedanken und Emotionen, so dass man ihnen sehr nahe kommt, auch Nasir, denn hinter ihm steckt mehr als nur ein Mörder.


    Neben den beiden gibt es weitere Charaktere, über die man ebenfalls viel erfährt, und die durchaus auch Überraschungen zu bieten haben. Im Laufe der Geschichte habe ich immer mehr gehofft, dass alle das Geschehen heil überstehen. Haben sie das? Nun, am besten lest ihr selbst die Geschichte.


    Eine Geschichte übrigens, die sehr spannend ist, hatte mich zunächst vor allem das Setting gepackt, war es auch bald die Entwicklung, die die Erzählung nimmt. Es handelt sich hier übrigens um den ersten Band einer Dilogie, so dass die Geschichte am Ende noch nicht auserzählt ist. Zum Glück ist der zweite Band ebenfalls schon erschienen, so dass man direkt weiterlesen kann.


    Neben den einführenden Charakterillustrationen zu Zafira und Nasir gibt es eine Karte, und im Anhang ein Glossar, in dem auch die Personen und die Orte aufgeführt sind. Die Illustrationen hatte ich schnell vergessen, und mir die Charaktere selbst anders vorgestellt. Das Glossar kann hilfreich sein, im Text gibt es zum Beispiel immer wieder orientalische Worte. Allerdings werden diese entweder direkt erklärt, ihre Bedeutungen ergeben sich aus dem Kontext oder können leicht erraten werden.


    Der erste Band der Dilogie punktet mit einem interessanten Setting, gelungenen Charakteren und einer spannenden Geschichte. Ich bin begeistert!