Die Porzellanmanufaktur - Zerbrechliche Hoffnung - Stefan Maiwald

  • Klappentext (Amazon):


    Selb in den 50er Jahren: Marie Thalmeyer hat es geschafft, das Sorgerecht für ihre Tochter zurück­zuerlangen, doch die Freude hält nicht lange. Die Porzellanmanufaktur steht nach einem ­Betrug kurz vor dem Ruin und die DDR öffnet die Grenzen für das Meißner Porzellan. Die Preise sind im freien Fall.

    Maries Bruder Joachim lebt währenddessen immer offener seine Homosexualität aus. Er versucht mit Hilfe der Musik, die Narben des Krieges verblassen zu lassen und wird erfolgreicher Manager der Stars. Doch auch in der Welt der Reichen und Schönen lauern Gefahren …

    Als der Erzfeind der Familie, der Papierfabrikant Karl Metsch, aus der Haft entlassen wird, flammt die Fehde erneut auf. Können Marie und Sophie Thalmeyer wieder alles zum Guten wenden?



    Meine Rezension:


    1952 - 1953


    Wirtschaftswunder und empfindliche Rückschläge prägen die anfänglichen 1950er-Jahre in der Selber Porzellanmanufaktur der Familie Thalmeyer. Wie die Geschwister Marie, Sophie und Joachim damit umgehen und was sich sonst noch alles tut zu dieser Zeit, erzählt Stefan Maiwald in diesem zweiten Band mit einer Leichtigkeit und Detailgenauigkeit, die ihresgleichen sucht.


    Wie bereits im ersten Teil der Trilogie wechseln einander sehr kurze Kapitel mit unterschiedlichsten Szenen ab, sodass nicht nur das familiengeführte Porzellanwerk im Mittelpunkt steht, sondern viele Episoden aus dem Nachkriegsdeutschland Eingang ins Geschehen finden, um die zeitgeschichtliche Einordnung perfekt zu dokumentieren. Seien es Autotypen, Film- und Schauspiellegenden rund um Joachim Thalmeyer, Musiktitel, das italienische Restaurant von Bepi oder Arzneien aus Harrys Apotheke, alle finden Platz in dieser interessanten und ansprechenden Reihe, ja sogar Einblicke ins Gefängnis werden gewährt. Um Ursache und Auswirkung stets plausibel darzustellen, gibt es des Öfteren Rückblenden in vergangene Jahre, sodass die Handlung immer wieder durch allerlei Einschübe unterbrochen, deshalb aber keineswegs gestört wird. Gerade die wenigen Kapitel rund um Thalmeyers selbst sind spannend und emotionsgeladen, obwohl sie mit bemerkenswerter Ruhe ohne jegliche Gefühlsduselei erzählt werden. Stefan Maiwalds Kraft der Worte muss man an dieser Stelle jedenfalls klar hervorheben. So ist es ein Vergnügen, mit dabei zu sein, wenn Gerüchte über die Porzellanmanufaktur gestreut werden und die Familie Wege findet, möglichen Schaden abzuwenden oder wenn ein unerwartetes Testament auftaucht. Die Geschwister Thalmeyer kämpfen an vielerlei Fronten um ihr Familienerbe und ihr persönliches Glück, das ihnen wahrlich nicht von selbst in den Schoß fällt.


    Auch Teil zwei überzeugt durch penible Recherche und eine großartige Verquickung unterschiedlichster Themen, sodass ich gleich mit dem letzten Band der Trilogie fortfahren werde. Leseempfehlung!



    Titel Die Porzellanmanufaktur, Zerbrechliche Hoffnung

    Autor Stefan Maiwald

    ISBN 978-3986790271

    Sprache Deutsch

    Ausgabe Taschenbuch (408 Seiten), ebenfalls erhältlich als ebook

    Erscheinungsdatum 6. Mai 2024

    Verlag Maximum

    Reihe Die Thalmeyer-Saga


    ASIN/ISBN: 3986790276