Fischer, 2025
112 Seiten
OT: Gifuteddo
Übersetzt von Katja Busson
Kurzbeschreibung:
Eine kleine Wohnung im Rotlichtviertel Tokios. Eine Schriftstellerin will ein letztes Gedicht schreiben. Weil ihr das im Krankenhaus nicht gelingt, ist sie zu ihrer Tochter gezogen, die als Hostess in einem Nachtclub ein ganz anderes Leben führt als sie selbst. Suzumi Suzuki, eine der prägnantesten Stimmen der japanischen Gegenwartsliteratur, erzählt die Geschichte einer schwierigen Beziehung, der zwischen einer Mutter und einer Tochter, zwischen zwei Frauen mit ganz unterschiedlichen Verständnissen von weiblicher Selbstermächtigung, Liebe und Gewalt. Unter der glasklaren Oberfläche dieses Romans sind die Abgründe allgegenwärtig und führen unweigerlich zu der Frage: Was sind wir bereit zu geben für die Menschen, die wir lieben? Und was tun wir für uns selbst?
Über die Autorin:
Suzumi Suzuki, 1983 in Tokio geboren, ist eine renommierte japanische Soziologin und Kolumnistin.
Mein Eindruck:
Ein Buch aus Japan. Ein kurzer Text im karger Sprache, die desillusionierend wirkt.
Als direkt feministisch, wie angepriesen, empfinde das Buch nicht.
Die Handlung ist geprägt vom Sujet im Rotlichtviertel und Erinnerungen an Misshandlungen in der Kindheit durch die eigene Mutter. Die jetzt todkrank bei der erwachsenen Mutter wieder auftaucht. Kein Wunder, das sie eher kühl aufgenommen wird. Die Erzählerin berichtet entsprechend zurückhaltend und sachlich von der Situation, obwohl man sich als Leser natürlich vorstellen kann, dass es verborgende Gefühle ergibt.
Also nicht gerade ein erbaulicher Roman, der aber dennoch seine Berechtigung hat.
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ASIN/ISBN: 3103975473 |