Ernst Augustin - Die Schule der Nackten

  • Klappentext:


    „Es gibt dort eine Freizone, wo ich alles ablege. Alle Bindungen, alle erworbenen Eigenschaften, meinen Beruf, meinen Namen, meine gesamte Vergangenheit, auch Schuhe und Strümpfe, das Hemd mit dem Armani-Etikett, die Hose von „Bonard“ und das gesamte Unterzeug… vor allem aber gebe ich meine Scham ab.“ Der Erzähler ist Althistoriker und Asienexperte, wohlsituierter Single – und es ist ein Jahrhundertsommer in München. Hier, im FKK-Gelände eines Freibades, erfüllt sich das Geschick dieses älteren Herren, dessen erstes zaghaftes Betreten der weißen Flecke einer Stadtlandschaft in einem erbitterten Existenzkampf und einem aufregenden Beziehungsdrama mündet…


    Die Kritiker:


    „Ernst Augustins „Schule der Nackten“ ist von sommerlicher Leichtigkeit und zugleich gespickt mit philosophischen Anspielungen auf den Zeitgeist. Spritzig und spirituell. Albern und hoch geistig. Ein seltener Fall intelligenter Unterhaltung.“ (Hajo Steinert in der „Welt“)


    „Der erste FKK-Roman der Welt… ein moralfernes Lehrstück über die Haut, die Vergänglichkeit und die Leidenschaft.“ (Jan Bürger in der „Zeit“ – ich habe ernsthafte Zweifel, dass der Kritiker das Buch gelesen hat!!!)


    „So souverän, so leicht und zauberhaft… hat er noch nie geschrieben.“ (Volker Hage im „Spiegel“)


    Über den Autor:


    Ernst Augustin, geboren 1927 in Hirschberg/Riesengebirge, Neurologe und Psychiater, jahrelang in Afghanistan tätig, später als psychiatrischer Gutachter in München, wurde für sein literarisches Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Werke u.a.: „Raumlicht: Der Fall Evelyne B.“, „Mahmud der Bastard“, „Der Künzler am Werk“.


    Meine Meinung:


    Freie Körperkultur und der Besuch eines Tantra-Intensivseminars – das hätte witzig werden können. Das Buch überzeugt durch einen sauberen Erzählstil, die Einblicke in die Lehre der indischen Liebeskunst sind durchaus interessant, leider ist die Wiedergabe der Geschehnisse langatmig bis langweilig. Die Liebesgeschichte, um die es hier geht, berührt mich nicht. Es fiel mir schwer, das Buch nicht vorzeitig zu beenden.

  • Der Meinung von Waldfee kann ich mich (leider) anschließen. Das Buch hat 255 Seiten und ab der Seite 173 ging erst eine Handlung los, bei der ich wissen wollte, wie es weiterging. Durch die Seiten zuvor musste ich mich teilweise durchquälen und blieb nur dran, da es ja eher ein dünnes Buch ist.


    Der letzte Teil hatte etwas entschädigt, da ist es auch mal ein wenig witziger geworden und der Handlungsstrang war stringenter. Ansonsten ein eher lyrischer Schreibstil, der zwar schön aber halt auch anstrengend ist.


    Fazit:
    Vom Abbruchkandidat immerhin noch auf 6 Punkte gekommen.