'Die Farben der Schmetterlinge' - Seiten 093 - 181

  • Die Szene fand ich auch herrlich. Ich kann mir regelrecht vorstellen wie die Frommeyers geschaut haben. Maria schmückt das Ganze aber auch wunderbar aus. Nach dem missglückten Antrag von Bertie kann sie sich wohl nicht vorstellen, dass es bei einem wildfremden Mann mit ihrem Wunsch zu studieren besser werden würde.

    Die Szenen, in denen sich Maria die Ehemann-Anwärter vom Leib hält, gehören auch zu meinen Lieblingsszenen. Sie ist und bleibt auch ein kleines Schlitzohr, unsere Maria, und das macht sie für mich noch liebenswerter. :chen

  • Der Abschnitt war schön flüssig zu lesen, gerade die Wanderung mit Fränzi fand ich spannend. Bertie tat mir leid - für seine Zeit war sein Angebot schon großzügig, und die meisten Frauen hätten sich glücklich geschätzt, von so einem netten Mann einen Antrag zu bekommen. Aber das passt halt nicht zu Maria und ihren Wünschen. Für ihre Zeit ist sie ungewöhnlich ehrgeizig.


    Was mich verwundert hat, ist der lange Aufenthalt in Österreich. Heutzutage plant man ja nicht nur die Anreise, sondern auch die Abreise. Eine monatelanger Besuch wäre da undenkbar.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Leider, leider muss ich sagen, dass ich selbst die Erfahrung im Bekanntenkreis gemacht habe, dass Mädchen in Pink mit Einhörnern und Feen gekleidet wurden, und Jungs in Blau und "richtiges Jungenspielzeug" bekommen haben. Laut den Eltern wollten das Kinder auch so. Nun ja, ob ein 3-/4-jähriges Kind das wirklich selbst beurteilen kann?

    Oh ja, Dreijährige wissen meistens genau, was sie wollen oder nicht wollen! Das wird stark durch den Kindergarten geprägt. Meine Mädels wurden in den ersten zwei jahren vorwiegend neutral gekleidet, bis wir wussten, das zweite Kind wird auch ein Mädchen. Danach wurde dem Wunsch nach rosa und Glitzer stattgegeben. Und sie hatten reichlich Lego, sogar die Duplo Eisenbahn, und die Kugelbahn von Haba, bei der man selbst alles zusammenbaut. Aber eben auch Puppen und Barbies. Und ich habe wirklich gerne die Barbies gekauft und mitgespielt. Das vermisse ich ...


    Mir hat es gereicht, ihnen als Maschinenbauingenieurin zu zeigen, dass Frauen technisch genauso begabt sind wie Männer, und ihnen den Umgang mit der Bohrmaschine genauso zu zeigen wie mit dem Kochlöffel. Meine Lieblingsfarbe ist Magenta und ich gehe mit Lippenstift und Blümchenbluse in die Werkstätten bei Kunden. Die Männer (es sind zu 99% Männer, mit denen ich dort arbeite) akzeptieren meine Kompetenz, und sie sehen, dass Frauen in dem Bereich nicht zu Pseudo-Männern werden müssen, um etwas zu können. Ich sehe das als meinen Beitrag zur Gleichberechtigung. Kompetenz ist keine Frage des Lippenstifts ...

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Was mich verwundert hat, ist der lange Aufenthalt in Österreich. Heutzutage plant man ja nicht nur die Anreise, sondern auch die Abreise. Eine monatelanger Besuch wäre da undenkbar.

    Ich bin davon ausgegangen, dass solche längeren Aufenthalte früher durchaus üblich waren. Gerade weil die Anreisen doch recht langwierig waren, hätten sich Kurzaufenthalte gar nicht gelohnt. :gruebel

  • Ich bin davon ausgegangen, dass solche längeren Aufenthalte früher durchaus üblich waren. Gerade weil die Anreisen doch recht langwierig waren, hätten sich Kurzaufenthalte gar nicht gelohnt. :gruebel

    In den Jane Austen Romanen war es auch schon so, dass da mal eine Tante für ein halbes Jahr besucht wurde. Auch wenn das Buch fast ein Jahrhundert später spielt, hat sich wahrscheinlich noch nicht viel daran geändert.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch daran lag, dass die Reisen noch sehr viel beschwerlicher waren.

    :lesend Rebecca Gablé; Die Fremde Königin (Leserunde)

    :lesend Ilona Andrews; Sweep of the Heart (eBook)

    :lesend Astrid Fritz; Der Turm aus Licht (Hörbuch: Svenja Pages)

  • In den Jane Austen Romanen war es auch schon so, dass da mal eine Tante für ein halbes Jahr besucht wurde. Auch wenn das Buch fast ein Jahrhundert später spielt, hat sich wahrscheinlich noch nicht viel daran geändert.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch daran lag, dass die Reisen noch sehr viel beschwerlicher waren.

    Gerade in Adelskreisen und vermögenden Familien war es üblich, Besuche über eine längere Zeit auszudehnen. Auch wegen den oftmals langen und beschwerlichen Anreisen, wie du richtig schreibst. Das war bis weit ins 20. Jahrhundert üblich. Die Menschen sahen sich oft monatelang nicht, so wollten sie dann viel Zeit miteinander verbringen.

    Gastfreundschaft wurde auch sehr groß geschrieben. Nicht immer jedoch waren die Gäste so lange willkommen, wobei niemand einen Gast aufgefordert hätte, wieder abzureisen. Das wäre ein großer Fauxpas gewesen. Allenfalls erfolgten kleine Hinweise, die aufmerksame Gäste dann richtig interpretierten.

    Zitat der alten Lady Grantham aus Downton Abbey: "Man sollte keinen Besuch empfangen, wenn nicht von vorneherein der Tag der Abreise feststeht." ;)

  • Mir hat es gereicht, ihnen als Maschinenbauingenieurin zu zeigen, dass Frauen technisch genauso begabt sind wie Männer, und ihnen den Umgang mit der Bohrmaschine genauso zu zeigen wie mit dem Kochlöffel.

    Mein Mann hat Bauingenieurswesen studiert. Damals waren Frauen in dieser Sparte eher die Seltenheit, während es aber viele angehende Architektinnen gab. Statik und das alles war wohl zu technisch ;)

    Als er 1995 in der Firma anfing, waren dort Frauen "nur" Bauzeichnerinnen (was auch seine Schwester gelernt hat). Nicht selten gab es Bauherrn, die einer Frau nicht vertrauten, wohl glaubten, ein weibliches Gehirn sei nicht in der Lage, die Statik richtig zu berechnen. Und das ist noch gar nicht so lange her!

    Heute ist es in der Firma hälftig, und weibliche Statikerinnen glücklicherweise Normalität.

  • Mein Mann hat Bauingenieurswesen studiert. Damals waren Frauen in dieser Sparte eher die Seltenheit, während es aber viele angehende Architektinnen gab. Statik und das alles war wohl zu technisch ;)

    Als er 1995 in der Firma anfing, waren dort Frauen "nur" Bauzeichnerinnen (was auch seine Schwester gelernt hat). Nicht selten gab es Bauherrn, die einer Frau nicht vertrauten, wohl glaubten, ein weibliches Gehirn sei nicht in der Lage, die Statik richtig zu berechnen. Und das ist noch gar nicht so lange her!

    Heute ist es in der Firma hälftig, und weibliche Statikerinnen glücklicherweise Normalität.

    Ich bin jahrgang Abi90 und habe an der Berufsakademie studiert, was nur drei jahre sind, war also 93 fertig. Ich weiß also gut, wie es bei deinem Mann aussah - ab und an habe ich auch Überzeugungsarbeitet leisten müssen, wenn ich im Bereich NC-Maschinen-Programmierung unterrichtet habe. Mit 24 habe ich die ersten Schulungen gehalten und sah noch dazu ziemlich jung aus, da haben die Herren oft erst einmal verwundert geschaut :lache

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich bin nicht verloren gegangen, aber diesen Winter habe ich einen Infekt nach dem nächsten. Einerseits gut, so baut sich bei mir wieder ein Immunsystem auf, andererseits aber trotzdem ziemlich blöd.


    Maria, die schon als Kind eine kleine Forscherin war, hat sich hohe Ziele gesetzt. Aber zu der Zeit bestimmten immer noch die Männer, wo es langging. Wenn dann eine Frau wie Maria in diese Domäne eindringen wollte, wurde es ihr sehr schwer gemacht. Sie wird einfach nicht für voll genommen. Dennoch gibt sie nicht auf und es gibt ja auch ab und an Unterstützung.


    Ihr Kinderfreund Bertie macht ihr einen Antrag und sie nimmt ihn nicht an. Verstehen kann ich sie, ich würde auch nicht gerne so überfahren. Hätte er sich aber eigentlich denken müssen, er kennt doch Maria. Aber er scheint mir inzwischen verändert. Ich bin gespannt, ob sie wieder eine freundschaftliche Beziehung haben können.


    Ob sie mit Rudolf einen besseren Fang gemacht hat? Er will sie ja unterstützen.


    Jedenfalls gibt es auch zu der Zeit schon Frauen, die beruflich ihren Weg machen können, auch wenn sie verheiratet und Mutter sind.

  • Der arme Kerl tut mir glattein wenig leid, als er sich auf ihr – ich nenne es mal so –Kindheitsversprechen verläßt und ihr einen Antrag macht.

    Andererseits ist er aber auch doof zuglauben, er könne das bereits mit den Familien absprechen und Mariawürde nur noch (dankbar? *ggg*) einwilligen.

    Mir tut Bertie nicht leid. Er müsste Maria so gut kennen, dass er es nicht auf diese Art versucht hätte. Ist doch klar, dass sie sich übergangen fühlt.

  • Ich finde es jedenfalls schön, dass gerade Maria, die sich selbst für immun gegen das Verliebtsein hielt, auch Mal Schmetterlinge im Bauch erleben kann.

    Gegen Liebe oder Verliebtheit kann man halt nichts machen.

    Leider, leider muss ich sagen, dass ich selbst die Erfahrung im Bekanntenkreis gemacht habe, dass Mädchen in Pink mit Einhörnern und Feen gekleidet wurden, und Jungs in Blau und "richtiges Jungenspielzeug" bekommen haben. Laut den Eltern wollten das Kinder auch so. Nun ja, ob ein 3-/4-jähriges Kind das wirklich selbst beurteilen kann? Und wenn ich dann hören, dass man Jungs zur Homosexualität erzieht, wenn man ihnen erlaubt, mit Puppen anstatt Fußball zu spielen, geht mir die Hutschnur hoch. Auch heute leben noch Leute im vorvergangenen Jahrhundert.

    Meine Kinder (Zwillinge) bekamen zum ersten Geburtstag jeder eine kleine Puppe und ein Auto. Mein Sohn hatte dann zwei Autos und meine Tochter zwei Puppen. Da machste nix.

  • Gegen Liebe oder Verliebtheit kann man halt nichts machen.


    Meine Kinder (Zwillinge) bekamen zum ersten Geburtstag jeder eine kleine Puppe und ein Auto. Mein Sohn hatte dann zwei Autos und meine Tochter zwei Puppen. Da machste nix.

    Ja, da hast du vollkommen recht. Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen. :zwinker

    Ich finde das mit den Geschenken eine super Lösung. Danach war es ja die eigene Wahl der Kinder - passt doch! :thumbup: :)