'Die Farben der Schmetterlinge' - Seiten 093 - 181

  • Die Kinderklamottenfarbe darf es natürlich geben - aber wie du auch sagst: auf den rosa Sachen sind quasi immer Einhörner und auf den blauen die Helden. Warum nicht auch pinke Helden und blaue Einhörner? Und warum sind die Abteilungen nach Mädchen und Jungs getrennt und nicht einfach nur eine Abteilung?


    Geht ja noch weiter: in "Mädchenratgebern" kriegst Du Tipps für Pickelentfernung und Flirten. In den "Jungsratgebern" lernst Du, wie man ein Zelt aufbaut und ein Lagerfeuer macht. Aber vielleicht wollen Jungs auch Pickel entfernen und Mädchen Zelte aufbauen? Warum nicht EIN Ratgeber, in dem einfach alles drinsteht? :bonk

    Leider, leider muss ich sagen, dass ich selbst die Erfahrung im Bekanntenkreis gemacht habe, dass Mädchen in Pink mit Einhörnern und Feen gekleidet wurden, und Jungs in Blau und "richtiges Jungenspielzeug" bekommen haben. Laut den Eltern wollten das Kinder auch so. Nun ja, ob ein 3-/4-jähriges Kind das wirklich selbst beurteilen kann? Und wenn ich dann hören, dass man Jungs zur Homosexualität erzieht, wenn man ihnen erlaubt, mit Puppen anstatt Fußball zu spielen, geht mir die Hutschnur hoch. Auch heute leben noch Leute im vorvergangenen Jahrhundert.

  • Rebecca Michéle

    Ah, die Sache mit „Stranz / von Stranz“ habe ich mir schon so ähnlich gedacht, war mir nur nicht sicher deswegen. Danke für die Info!


    Ich denke, wenn Berthie Maria gegenüber von Liebe gesprochen hätte, wäre sie vermutlich nicht so schroff zu ihm gewesen – die Antwort wäre dieselbe geblieben.


    Ich habe übrigens kein Problem damit, wenn in einem Buch mal ein Wort vorkommt, das ich nicht kenne. Wenn es keine Fußnote gibt oder keine Erklärung, dann google ich einfach. Das ist mir dann auch auf jeden Fall lieber als eine Erklärung, die irgendwie gar nicht in die Handlung reinpasst und an dieser Stelle störend wirkt.


    Dass Rudolf von Bach Fiktion ist, dachte ich mir schon. Gabrieles und Amélies Vita fand ich auch interessant nachzulesen. Das könnte ich mir gut vorstellen, dass es da auch allerhand zu erzählen gäbe.


    Zur Rosa-Blau-Falle: Wenn ein Mädchen ein pinkfarbenes Shirt mit Fee drauf will, ist das ja OK. Ab einem bestimmten Alter können Kinder ja selbst sagen, was sie mögen. Das ist für mich auch was anderes, als generell zu diesen Farben und Motiven zu greifen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ein schlechter Kerl war Bertie gewiss nicht. In ihrem Memoiren schreibt Maria immer sehr liebevoll über ihn und bedauert, dass es zum Bruch gekommen ist. Er wurde in seiner Rolle so erzogen, und die Zeit im Militär hat es unterstützt, dass der Mann das Sagen hat. Hätte er einmal Maria gegenüber von Liebe und Leidenschaft gesprochen - vielleicht hätte Maria dann auch anders reagiert. Aber so fühlte sie sich einfach nur "Verschachert".

    Das mit dem "sich verschachert fühlen" kam auch genauso rüber. Bei Bertie klang das so wie nach einer Geschäftsvereinbarung. Welche junge Frau hätte sich dabei geschmeichelt und motiviert gefühlt, so einen zu heiraten. Ich denke auch, dass Maria einfühlsamer gewesen wäre, hätte Bertie Gefühle gezeigt.

  • Zur Rosa-Blau-Falle: Wenn ein Mädchenein pinkfarbenes Shirt mit Fee drauf will, ist das ja OK. Ab einembestimmten Alter können Kinder ja selbst sagen, was sie mögen. Dasist für mich auch was anderes, als generell zu diesen Farben undMotiven zu greifen.

    Ich weiß noch, dass meine Jungs schief angesehen wurden wenn sie rosa oder etwas in der Farbrichtung als T-Shirt trugen. Der eine Sohn stand drüber, der andere hat das erst in den letzten Jahren abgelegt. Ich habe sie nicht bewusst darauf getrimmt. Das ist schon die Gesellschaft, die Gruppendynamik gewesen. Ich mag Männer in schicken rosa Hemden. ^^


    Früher war das ja ganz anders:

    Rosa verniedliche und schwäche, kritisiert die „Pink stinks“-Kampagne. Vor hundert Jahren glaubte man das Gegenteil. In den 1920er-Jahren vermarkteten Textilunternehmen Rosa als passend für die Buben. Man sah es, wie schon seit Jahrhunderten, als das „kleine Rot“. Rot, die Farbe von Blut und Krieg, war traditionell Männerfarbe, abgeschwächt wurde es zu Rosa und schien passend für die Männer in Kleinformat. Eine Handelszeitschrift von 1918 schrieb über Kinderkleidung: „Die allgemein akzeptierte Regel ist Rosa für Buben und Blau für Mädchen. Der Grund dafür ist, dass Rosa eine entschlossenere, stärkere Farbe ist und daher passender für den Buben, während Blau, das zarter und anmutiger ist, hübscher an Mädchen ist.“ Blau hatte damals schon eine lange Tradition als Mädchenfarbe, weil es mit der Jungfrau Maria assoziiert war.


    Schräg das alles. Deshalb, grün ist die Farbe der ersten Wahl zur Zeit bei unserer Kleinen. :lache

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Foundation - Isaac Asimov

    ab 10.2. LR - Fernwehland - Kati Naumann



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich muß glatt mal in meinen alten Kinderfotos stöbert, wie das in meiner Kindheit gehandhabt wurde. Erinnern kann ich mich an alle Farben des Regenbogens... natürlich auch rosa, aber das eher selten. :gruebel

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Sodele :grin


    Also Maria gefällt mir immer besser.

    Ich denke das Robert in Afrika etwas zu stoßen wird, sodass sie unverheiratet bleibt.


    Der gute Bertie hat sich seine Zukunft so einfach vorgestellt nun muss er wieder auf die Suche gehen.

    Wie kann man davon ausgehen das das was man sich als Kinder versprochen hat auch für das Erwachsen Alter gilt?

    Naja er wird sicher schnell eine andere finden.


    Die Zeit in Österreich tat Maria gut hat sie doch gesehen das es auch ein bißchen frei denkender zugehen kann.


    Wer mir unsympathisch ist ist ihr Vater so ein Muffelkopp. Kaum zu glauben das die Mutter ihn immer dazu bringt ja zu dem zu sagen was Maria möchte.

  • Wie kann man davon ausgehen das das was man sich als Kinder versprochen hat auch für das Erwachsen Alter gilt?

    In der damaligen Zeit war es meines Wissens gar nicht mal so unüblich, dass Ehen von den Eltern "besprochen" wurden, als ihre Kinder wirklich noch Kinder waren. Wenn es aus irgendeinem Grunde für die Familie "passte" - sei es durch Adelstitel, Grundbesitz, Vermögen etc. - dann wurde das oft schon sehr früh arrangiert und die Kinder hatten dabei wenig zu melden. Wenn sie Glück hatten, war zumindest Sympathie im Spiel und sie führten dann ein zufriedenes gemeinsames Leben.


    Und ich denke mal, wäre Maria nicht so auf ihre Ziele fixiert gewesen oder noch besser: wäre Berthie moderner gewesen und hätte sie unterstützt, dann hätte es durchaus zu einer guten Ehe kommen können. :gruebel

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • So, ich habe den Abschnitt jetzt auch beendet. Marias Aussage nicht heiraten zu wollen hat ja auch damit zu tun, dass ihr klar gesagt wird, dass sie als Ehefrau ihre Studien nicht weiterführen kann. Und genau das will sie ja nicht aufgeben. Rudolf bietet ihr da einen Ausweg, er ist da wirklich außergewöhnlich für seine Zeit.


    Ich denke Bertie dachte auch nur, dass Marias Träume nur Kinderträumereien sind, die verfliegen wenn sie erwachsen wird. Wie ernst es ihr damit ist scheint hier vollkommen unverständlich. Wobei ich es gut finde, dass Maria sich vor der Familie nicht rechtfertigen muss.

  • Ich denke Bertie dachte auch nur, dass Marias Träume nur Kinderträumereien sind, die verfliegen wenn sie erwachsen wird. Wie ernst es ihr damit ist scheint hier vollkommen unverständlich. Wobei ich es gut finde, dass Maria sich vor der Familie nicht rechtfertigen muss.

    Ganz so abtun würde ich Bertie da nicht. Aber ich denke, er meinte, es würde Maria ausreichen, wenn man ihr im Rahmen einer Ehe überhaupt die Möglichkeit für Studien und Forschungen geben würde. Ich denke, er hat unterschätzt, wie ernst ihr das ist und was für Ziele sie anstrebt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • aufgetragen heisst es meines Erachtens ;-)

    Aufgetragen ist mir ebenfalls geläufig. Ich bin Schwäbin ;). Da meine Schwester allerdings 14 Jahre älter ist, musste ich keine ihrer Sache auftragen. Meine Großmutter war Schneidermeisterin mit eigenem Betrieb, so bekam ich immer die moderne, schöne Kleidung auf den Leib geschneidert :)

  • Ich denke Bertie dachte auch nur, dass Marias Träume nur Kinderträumereien sind, die verfliegen wenn sie erwachsen wird. Wie ernst es ihr damit ist scheint hier vollkommen unverständlich. Wobei ich es gut finde, dass Maria sich vor der Familie nicht rechtfertigen muss.

    So dachten früher wohl alle: Kinderträume, wenn Maria erwachsen ist, wird sie schon erkennen, welcher der richtige Weg für sie ist. Und damals war der "richtige Weg", gerade für eine Komtess eben der in die Ehe. Tja, da haben sich einige mit Marias Charakter gründlich verschätzt.

  • Meine Großmutter war Schneidermeisterin mit eigenem Betrieb, so bekam ich immer die moderne, schöne Kleidung auf den Leib geschneidert :)

    Meine auch! :lache Unvergessen ist mir, wie sie früher oft noch ganz kurz vor unseren Italienurlauben aus bunten Badehandtüchern Frotteestrandkleidchen für mich (damals 3-5 Jahre jung :lache) geschneidert hat. :love:


    Und einmal hat sie für meine Mutter und mich Sommerkleider im Partnerlook in zitronengelb und rosé geschneidert... alles mit passenden Haarschleifen für mich! :love:

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • In diesem Abschnitt haben wir Maria ein gutes Stück auf ihrem Weg begleitet und sie schafft es auch weiterhin, ihren Willen durchzusetzen, indem sie einfach nicht aufgibt und an ihren Zielen festhält. Nun sieht es tatsächlich so aus als könnte sie endlich ihr Abitur ablegen. Ich bin mal gespannt, ob das tatsächlich ohne Probleme abläuft, oder ob ihr doch noch Steine in den Weg gelegt werden.


    Besonders gefallen haben mir in diesem Abschnitt die Reise durch den Schwarzwald und der Besuch in Aussee. Den Dachstein kenne ich von der anderen Seite aus, von Ramsau am Dachstein und liebe diese Gegend einfach von Kindesbeinen an. Deswegen kann ich mich Maria auch einfach nur anschließen, als es bei der Wanderung heißt: "Sie empfand ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit wie nie zuvor in ihrem Leben." (S. 168) Auch für mich ist es immer ein ganz besonderes Gefühl, die Aussicht vom bei Wanderungen in den Bergen zu genießen.

    Spannend finde ich Marias Einladungen ins Schloß zur Großherzogin, die Interesse an ihr und ihren Fähigkeiten zeigt (und die ich jetzt schon zu ihren Unterstützern zähle).

    Die Dame fand ich auch sehr interessant. Sie scheint ja durchaus ein Interesse an Maria zu haben, die eben anders ist als die anderen Mädchen und sich ein ungewöhnliches Ziel gesetzt hat. Ich bin mal gespannt, ob wir von ihr als Unterstützerin noch mehr lesen werden.

    Dass danach der Versuch gestartet wird, sie zu verkuppeln, war erwartbar. :grin Wie Maria das unterbindet, ist einfach genial. :lache Angesichts ihrer Reaktion darauf denke ich mir, dass ihre Mutter bestimmt auf ihrer Seite steht und sich auch von den Konventionen ge-/bedrängt fühlt.

    Die Szene fand ich auch herrlich. Ich kann mir regelrecht vorstellen wie die Frommeyers geschaut haben. Maria schmückt das Ganze aber auch wunderbar aus. Nach dem missglückten Antrag von Bertie kann sie sich wohl nicht vorstellen, dass es bei einem wildfremden Mann mit ihrem Wunsch zu studieren besser werden würde.

    Um Seite 143 wollte ich dem Grafen Edmund zum wiederholten Male an die Gurgel „Es gibt gute Gründe, warum die Universitäten den Frauen verschlossen sind. … Wer sind wir denn, dass wir an der bestehenden Ordnung rütteln wollen?“ Na, die Gründe hätte ich aber gerne kennengelernt. :hau

    Ja, die Stelle habe ich mir auch angemerkt. Es ist so traurig, dass selbst der eigene Vater Maria und ihr Wünsche einfach nicht versteht. Wobei das auf der anderen Seite auch nicht wirklich überraschend ist, hat er sich doch auch zuvor nie wirklich für seine Tochter interessiert. Insgesamt scheinen nun alle mehr Anteil an Marias Werdegang zu nehmen, als der eigene Vater

    Ich denke Bertie dachte auch nur, dass Marias Träume nur Kinderträumereien sind, die verfliegen wenn sie erwachsen wird. Wie ernst es ihr damit ist scheint hier vollkommen unverständlich. Wobei ich es gut finde, dass Maria sich vor der Familie nicht rechtfertigen muss.

    Ich hatte ebenfalls das Gefühl, das Bertie Maria einfach nicht versteht, vielleicht auch nicht verstehen kann. Er hatte das "Problem" schließlich nie, dass er etwas nicht tuen darf, weil er ein Mann ist. Er kann sich gar nicht vorstellen, was es für Maria heißt, studieren zu können und dass es eben nicht nur darum geht, sich irgendwie die Zeit zu vertreiben, sondern auch zu zeigen, dass sie ebenso studieren kann, wie ein Mann. Ich finde es schade, dass er sie so wenig versteht, obwohl er sie bereits so lange und eigentlich auch recht gut kennt.

    Da es eben in dieser Zeit nicht üblich war, kann er sich auch gar nicht vorstellen, dass eine Frau sich keinen Mann und Kinder wünscht, sondern das Studium über solche Wünsche stellt.

    :lesend Rebecca Gablé; Die Fremde Königin (Leserunde)

    :lesend Ilona Andrews; Sweep of the Heart (eBook)

    :lesend Astrid Fritz; Der Turm aus Licht (Hörbuch: Svenja Pages)

  • In Aussee war ich letzten Sommer, mein Mann hat in seiner Kindheit dort immer die Urlaube verbracht. Eine wirklich schöne Gegend!

    Zur Recherche war ich jetzt nicht dort, aber früher schon einmal. Wir haben auf einer Reise nach Kroation in Aussee übernachtet. Das war zwar ein Umweg, aber ich liebe es, bereits auf den Anfahren in den Urlaubsort auch andere Gegenden zu entdecken. Damals wusste ich nicht nichts von der Villa und der Prominenz, die früher dort ein- und ausgegangen sind.

  • Wir waren auf einem kleinen Campingplatz in der Nähe der Autobahn auf dem Weg nach Ungarn. Da wir den schon kannten, haben wir auch hier die Gelegenheit genutzt und dann ein paar Tage dort vorne dran gehängt. Eine wirklich schöne Gegend, steht auf der Liste der Orte wo wir nochmal länger Urlaub machen wollen