Da man leicht nachlesen kann, dass Maria nie verheiratet gewesen war, musste ich Rudolf irgendwie "loswerden" ;). Ich habe mich für diese Art entschlossen, damit Maria eine schöne Erinnerung an einen Mann hat, der es wirklich ehrlich mit ihr gemeint hat. Außerdem spornt sie es an, mehr über Krankheiten zu forschen, wenngleich sich ihr Hauptinteresse nicht auf die Medizin richtet.
Das fand ich einen sehr geschickten Kniff, da Maria von Linden ja teils auch über Krankheiten geforscht hat.
Das entspricht der Wahrheit. In Marias Aufzeichnungen schreibt sie, dass sie bereits als Kind wusste, dass sie nichts mit Kleinkindern anfangen kann. Ja, sie findet sie sogar lästig. Ihre eigenen Worte! So krass wollte ich es im Roman dann nicht wiedergeben, weil es Maria auch irgendwie unsympathisch macht.
Oh, ich bin mir sicher, dass die echte Maria durchaus auch unsympathische Züge trug. Wir mögen sie sehr - aber ich bin mir sicher, dass sie ihrem harten Weg Tribut zollen mußte und aus gutem Grunde vermutlich oft "weniger nett" war als die meisten Frauen ihrer Zeit.
Intelligente Frauen, besonders Frauen, die so klug sind, um ein Studium zu meistern, passten einfach nicht in das Weltbild der meisten Männer. Professor Vöchting war auch gegen Marias Aufnahme an der Uni (historische fundiert), wurde von den anderen aber überstimmt. Ich glaube, dass er eine oder andere Professor, der dafür gewesen war, heimlich gedacht hatte, dass es Maria sowieso nicht durchhält und/oder dem Pensum nicht gewachsen ist und einsieht, dass sie fehl am Platz ist. Tja, falsch gedacht
Da bin ich ganz bei Dir: mit Sicherheit haben einige gedacht, die lassen wir mal machen, sie zieht das eh nicht durch. Vor allem auch bei den Steinen, die ihr in den Weg gelegt wurden, das fängt ja schon beim Verbot, den Waschraum zu nutzen, an.
Was das Toilettenproblem angeht: mit ein wenig gutem Willen wäre das ja durchaus zu lösen gewesen. Sei es durch abgetrennte Räumlichkeiten oder einfach nur durch einen Plan, in dem z.B. zu bestimmten Zeiten Maria Zutritt hat und zu allen anderen Zeiten die Männer. Aber wenn man nicht will, dann geht halt auch nichts.
Und bei der Mensa fand ich es noch schlimmer: was soll daran falsch sein, dass eine Frau auch Zutritt bekommt und dort essen darf? Wird durch ihre Anwesenheit das Essen schlecht oder was? *grummel*
Was Marias Sexualität angeht, die ja nicht zentrales Thema des Buches ist, aber auch nicht völlig untergehen kann... ich vermute abschließend auch Transsexualität - aber, wie sie es ja auch selbst sagte: sie ist Mensch. Alles andere sollte nachrangig sein (ist aber ja leider auch bei manchen Menschen heute noch ein Problem. Seufz).