'Die Farben der Schmetterlinge' - Seiten 335 - Ende

  • Ich hatte mal einen Kollegen, von dem im Prinzip jeder wußte, dass er schwul ist. Das war aber Ende der 80er Jahre und der arme Kerl, hatte wohl Angst davor, sich zu outen. So erzählte er nur wenig Privates und wenn überhaupt, dann nur von Unternehmungen und Urlauben "mit Freunden" oder "mit einem Kumpel". Ich fand das immer so schade, dass er nie den Mut hatte, zu sagen, dass er mit einem Mann zusammenlebt. Ich war aber auch damals viel jünger als er und nicht in der Position, da irgend etwas in dieser Richtung zu ihm zu sagen.


    Ich finde es gut, dass wir da heute viel weiter sind... und traurig, wieviele Menschen es dennoch immer noch gibt, die nicht den Mut haben, für sich einzustehen aus Angst vor Nichtakzeptanz und Repressalien. :(

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Auch bin inzwischen - leider - mit dem Buch durch und bin immer noch ganz fasziniert von Maria. Rebecca Michéle , ich finde es sehr schön, dass du ihr mit deinem Buch eine Hommage geschenkt hast und wir diese bedeutende Frau so kennenlernen durften.


    Auch der Schreibstil hat mich gut abgeholt und ich habe mich bei der Lektüre wohl gefühlt, fühlte mich sehr gut unterhalten und habe eine Menge gelernt. Genauso macht Lesen Freude! :-]

    Ich habe mich deswegen entschlossen, die Haupthandlung mit dem Doktortitel enden zu lassen und den Rest ihres Lebens im Epilog und im Nachwort zusammenzufassen. Sonst wäre der Umfang des Buches auch so groß geworden. Ich hatte eine Vorgabe der Seitenzahlen vom Verlag.

    Ich gebe zu, dass ich gerne noch mehr, bzw. weitergelesen hätte, um Maria noch ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten. Für mich persönlich kam das Ende des Buches etwas abrupt. Aber deine Ausführungen machen es für mich plausibel und ich sehe ein, dass das Buch dann unter Umständen zu umfangreich geworden wäre.

    Ja, das ist Fiktion. In einem Unterhaltungsroman sollte laut dem Verlag bei aller Historie auch ein bisschen Romantik vorkommen. Dass Maria für den Rest ihres Lebens allein geblieben ist (was offenbar so war), passte irgendwie nicht.

    Mich hätte es meine Begeisterung für das Buch nicht geschmälert, wenn Maria alleine geblieben wäre. Die Vorstellung, dass sie einen Mann getroffen hat, der sie akzeptierte wie sie war und der ihr auf Augenhöhe begegnete, gefällt mir jedoch außerordentlich gut. Allerdings empfinde ich diese Beziehung nicht sehr als romantisch, sondern vielmehr auf Respekt und Bewunderung basierend.


    Ich muss erstmal ein kleines bisschen meckern, die Geschichte rund um Pierre hat mir nicht gefallen, noch ein Mann in Marias Leben, diesmal einer, der sie hintergeht, fand ich unpassend, vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie all das, was sie erreicht hat aufs Spiel setzt und sich mit einem Kollegen einlässt. Und dass ja eh schon klar war, wie das ausgeht, fand ich auch doof.

    Es hätte diesen Pierre womöglich nicht gebraucht. Ich sehe es jedoch so, dass er dadurch Maria den letzten Schubser gegeben hat, sich auf sich selbst zu verlassen und einfach ihr Ding zu machen.

    Rebecca Michéle : Also war Pierre auch Fiktion? Darüber hatte ich bis jetzt gar nicht so nachgedacht...


    Jedenfalls habe ich das Buch sehr gerne gelesen und diese Leserunde mit deiner Begleitung, liebe Rebecca Michéle , war/ist für mich die Kirsche auf der Torte. Herzlichen Dank dafür! :knuddel1 Und ich wünsche mir, dass noch ganz viele Leserinnen und Leser Maria durch dein Buch kennenlernen!