Den Bach rauf – Robert Habeck

  • Eine Kursbestimmung

    Kipenheuer&Witsch, 2025

    144 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Robert Habeck will mit seiner Schrift Orientierung geben. Er analysiert, wie wirtschaftliche Prosperität die Voraussetzung von Freiheit ist, wie wir die soziale Marktwirtschaft erneuern und wie wir die Fundamente der Gesellschaft stärken, was das Land stark gemacht hat und was wir wieder brauchen, um die Mutlosigkeit zu überwinden, die Gesellschaft zu versöhnen und wieder nach vorn zu schauen. Wir können den Bach raufgehen – dieses Buch zeigt den Weg.



    Über den Autor:

    Robert Habeck, geboren 1969, arbeitete als Schriftsteller und veröffentlichte zahlreiche Bücher, bevor er Politiker wurde.


    Mein Eindruck:

    Robert Habeck ist ein erfahrener Schriftsteller, neben Literatur und Kinderbücher, was schon länger her ist, auch schon politische Sachbücher.

    Den Berg rauf ist in erster Linie ein langes Essay, kein reines Sachbuch. Daher passt auch der Umfang von 144 Seiten, die man sonst für ein Buch als kurz empfinden könnte.

    Da es ein erzählerisches Essay ist, kommen neben den relevanten politischen Sachthemen auch die damit zusammenhängen Gefühlslagen Habecks zu Wort.

    Er nennt auch politische Rückschläge, harte Jahre und spricht viele Krisen und Probleme an. Einige Themen bleiben aber sehr auf der Oberfläche, weil hier nicht der Raum dafür ist. Manche Passagen sind auch nicht ohne Pathos.

    Habeck möchte Hoffnung machen und Kräfte für den Optimismus freisetzen


    Habecks Text ist für Visionen und strahlt einen realistischen Idealismus aus. Die Frage ist nur, ob das im Moment Erfolg haben kann.


    Wer die Grünen nicht mag bzw. hasst, für den ist dieses Buch auch nichts. Aber, Habeck kann erzählen und manchen Argumenten, z.B. die gegen den Populismus und gegen Autokraten können sich vielleicht auch nicht-Grüne Wähler anschließen.


    ASIN/ISBN: 346200896X

  • Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Kanzlerkandidat und Buchautor, hat ein neues Buch geschrieben. Schon am Titel erkennt man den Optimismus, den Robert Habeck hier vermitteln möchte. Die Zeiten, ich schreibe dies Anfang Februar 2025, sind düster, Neuwahlen stehen an, man weiß nicht, was kommen wird, da braucht es einen Silberstreifen am Horizont.


    Robert Habeck ist für mich nicht nur sympathisch, sondern auch klug, kompromissbereit, kompetent und integer, er hat Visionen, die mich ansprechen, er weiß komplexe Sachverhalte gut zu vermitteln und er verfällt nicht dem Populismus, der leider derzeit umgeht. Er gibt viele Fakenews um ihn und seine Politik, er muss Hass und Hetze aushalten, und gibt dennoch nicht auf, im Gegenteil, für ihn zählt offenbar jetzt erst recht.


    Dies kann man auch diesem Buch entnehmen. Er zieht nicht nur Bilanz, sondern gibt auch Fehler zu, benennt, wie man es hätte besser machen können, sieht aber auch, dass man nicht immer alles vorausahnen kann, man auch Kompromisse eingehen muss. Zeigt auf, wo gute Dingen gelungen sind, und wie man, vielleicht noch besser, in die Zukunft starten könnte. Denn die Zukunft ist etwas, was man immer im Blick haben muss, nicht nur für spätere Generationen, sondern auch für uns selbst, denn wir leben ja nicht nur heute.


    Mir gefällt auch gut, dass er, auch negative, Beispiele bringt und Geschichten erzählt, die ihm selbst passiert sind. Und dass er Lösungen sucht, die gemeinsam angegangen werden können, denn auch die Probleme betreffen ja alle. Man muss es nur wollen, miteinander sprechen und eben auch mal Kompromisse finden. Das kann anstrengend sein, aber auch befriedigend. Und manchmal eben auch etwas erzeugen, was nur halbgut ist, aber besser, als gar nichts gemacht zu haben.


    Ich finde, dieses Buch sollte jeder lesen, auch, wenn man kein Fan Robert Habecks ist. Einfach mal den Mann selbst sprechen lassen, statt nur die anzuhören, die über ihn sprechen, wäre doch eine Option, oder? Vielleicht wandelt sich die Einstellung ja, zumindest etwas? Wer Robert Habeck sowieso schon mag, erhält vielleicht ein paar neue Argumente, auch gegen Populisten und Demokratiefeinde.