Die Schwestern von Krakau, von Bettina Storks

  • ASIN/ISBN: 3453361180




    Die Schwestern von Krakau, von Bettina Storks


    Cover:

    Es passt super zum Buch und wird im letzten Teil sogar genau beschrieben.


    Inhalt und meine Meinung:

    Als Simon 2016 in Paris stirbt, entdeckt seine Tochter Edith, dass er Nachforschungen zu seinen Eltern angestellt hat.

    Er fühlte sich immer als „falsches“ Kind, und dies scheint sich nun zu bestätigen.

    In Fellbach bei Stuttgart zustößt Edith auf ihre Großcousine Tatjana. Auch hier gibt es Geheimnisse im Familienstammbaum, alle Hinweise führen nach Krakau.


    Die ersten fünfzig Seiten waren etwas schwierig. Sehr viele Personen und sehr viel das auf einmal passiert.

    Als ich dann aber den roten Faden habe, hat das Buch seine Sogwirkung entfaltet.

    Ich habe mit den Protagonisten gebangt, gelitten und gehofft.

    Sehr behutsam, aber überaus eindringlich und voller Gefühle bringt uns die Autorin die Geschichte von Krakau mit dem jüdischen und polnischen Widerstand näher.


    Autorin:

    Bettina Storks, geboren bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Die Leidenschaft für Familiengeheimnisse hat Bettina Storks immer wieder in ihren Romanen zum Thema. Mit »Die Schwestern von Krakau« widmet sie sich zum ersten Mal der deutsch-polnischen Vergangenheit, die in ihrer Biografie eine große Rolle spielt. Die Autorin lebt und arbeitet am Bodensee.


    Mein Fazit:

    Ein bewegender historischer Roman der tief berührt.

    Von mir 5 Sterne.

  • Über die Autorin (Amazon)

    Bettina Storks, geboren 1960 bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Sie lebt und arbeitet am Bodensee. In ihren Romanen »Das geheime Lächeln« und »Léas Spuren« vereint sie ihre Leidenschaft für Familiengeheimnisse und ihre Liebe zu Frankreich.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag (15. Januar 2025

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 576 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3453361180

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453361188



    Den Vorfahren auf der Spur

    Im Jahr 2016 stirbt Simon Mercier in Paris und die Tochter Edith erfährt von ihren polnischen Wurzeln. Scheinbar war Simon angenommen worden. Sein jüdischer Vater war bei der großen Razzia im Juli 1942 ein Opfer geworden. Doch wie es er zu den Merciers gekommen? Und was geschah mit Helene seiner Mutter? Dann macht Edith ihre Cousine Tatjana die in Stuttgart wohnt, ausfindig und gemeinsam suchen sie nach Antworten Sie durchbrechen ein jahrzehntelanges Schweigen. Wie hat Helenes Schwester die Tatjanas Großmutter Lilo war, damals im von Deutschen besetzten Polen gelebt? Dort, in Krakau, stoßen sie auf eine Apotheke, die für Lilo und den jüdischen Widerstand eine zentrale Rolle gespielt hat.


    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen, denn es gab keine Unklarheiten im Text, die meinen Lesefluss zu stören vermocht hätten. In die Geschichte bin ich gut und schnell hineingekommen, konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. In Helene die plötzlich nicht mehr da war. In Lilo, die in einer Apotheke im Ghetto arbeitete, was ihrem Vater so gar nicht passte. Doch sie ließ sich nicht beirren. Die Schwestern wollten Antworten und so reiste Tatjana, Lilos Enkelin, nach Krakau um dort welche zu finden. Ihre Cousine Edith suchte die Antworten in Paris, denn dort hatte Helene gelebt. Die große Frage war, ob Simon Mercier wirklich Helenes Sohn gewesen war. Doch die hatte nicht Mercier geheißen. Wie also war Simon zu der Familie Mercier gekommen? Und was hatte Lilo mit dem Apotheker zu tun, das fragte sich Tatjana in Krakau. Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten. Natürlich gibt es auch Fiktion darin, das ist klar. Aber genauso ist es damals zugegangen bei der Judenverfolgung. Es ist spannend geschrieben und es gibt ein Nachwort, das manches erklärt, eben u. A. was historisch verbürgt und was Fiktion ist. Auf jeden Fall hat es mir gut gefallen, hat mich gefesselt und ich habe mal wieder was gelernt über die Vergangenheit. Von mir eine Leseempfehlung sowie fünf Sterne.

    ASIN/ISBN: 3453361180

  • Juste en peu de courage ...

    Mit ihrem bewegenden Roman „Die Schwestern von Krakau“ nimmt die Autorin Bettina Storks ihr Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit, die für Édith und Tatjana endlich Aufklärung und somit Frieden in ihr Leben bringen soll. Die beiden Cousinen, die zuvor nichts von ihrer gegenseitigen Existenz wussten, setzen alles daran die Lücken zu füllen, die ihre eigene Lebensgeschichte prägen. Wie war es damals im deutsch-besetzten Polen, in dem Familie Wagner mit ihren beiden Töchtern Lilo und Helene lebte? Wie erlebten es die Wagners und vor allem auch die Polen und polnischen Juden, für die die Luft zum Atmen immer dünner wurde? Als Édith und Tatjana, die Enkeltöchter der Schwestern Helene und Lilo sich nach dem Tod von Édiths Vater Simon zum ersten Mal in die Augen sehen wissen sie, dass ihnen eine schwere Aufgabe bevorsteht, deren Lösung schöne Momente aber auch furchtbare Dinge ans Licht bringen wird …

    Ich bekam einen wunderbaren Einblick in den neuesten Roman der sympathischen und äußerst talentierten Autorin als ich in ihrer Heimatstadt Fellbach, in der auch Teile der Geschichte spielen, einer Lesung beiwohnte und konnte es kaum erwarten, mich darauf einzulassen. Einmal angefangen ist es ein Buch, das man schwer zur Seite legen kann, wenn man auch zwischendurch immer mal wieder das Gefühl bekommt, keine weiteren Gräueltaten mehr ertragen zu können. Ich wollte mich fremdschämen für meine eigenen Landsleute, die den Polen und unter ihnen natürlich hauptsächlich den Juden, das Leben so schwer gemacht hatten. Umso mehr aber bin ich auch voller Bewunderung für die mutigen Menschen, die den Widerstand wagten, was die meisten von ihnen schlussendlich mit dem Leben bezahlen mussten. Wie ich es schon aus vorherigen Büchern aus der Feder Bettina Storks gewohnt war, hat sie auch diesmal eine akribische Recherche betrieben und stets sichergestellt, dass die realen Fakten korrekt dargestellt wurden. Die kurzen Kapitel sorgen trotz vieler Zeitsprünge mit ihren Überschriften für einen ungetrübten Lesefluss und durch die bildhafte Sprache fühlte ich mich ganz an der Seite der jeweiligen Charaktere, die sie liebevoll gezeichnet hat. „Die Schwestern von Krakau“ ist ein Roman gegen das Vergessen mit dem ausdrücklichen Bestreben, die Fehler der Vergangenheit niemals zu wiederholen. Er steht aber auch für die Hoffnung und die Liebe zum Leben und hat mich persönlich tief beeindruckt. Ich vergebe die absolute Bestnote für diesen eindringlichen Roman, natürlich verbunden mit einer uneingeschränkten Leseempfehlung. Danke, liebe Bettina, dass du mir diesen Teil der Geschichte nähergebracht hast.

  • Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Bettina Storks versteht es immer wieder mich aufs neue zu begeistern, auch mit ihrem neusten Werk, der auf zwei Zeitebenen spielt , zweiter Weltkrieg und 2017, Stuttgart und Paris. Das diesmal in Polen während des zweiten Weltkriegs in Krakau spielt, eine schreckliche Zeit voller Hass auf die Juden und die Bevölkerung Polens. Sie sind von den deutschen besetzt, und was dort herrschte der ganze Nazi Terror erschütterte mich sehr.

    Der Schreibstil ist sehr emotional und feinfühlig, ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Figuren und ihre Charaktere hineinversetzen, mit ihnen bangen hoffen und weinen. Viele der einzelnen Figuren gab es wirklich, besonders die Widerstandskämpferin Gusta Draenger , die die Autorin zu diesem Buch inspirierte, auch wenn Lilo und ihre Familie fiktiv sind, hätte es wirklich so sein können. Ein Roman der in unsere jetzige Zeit hervorragend passt, und uns bewusst macht , was alles auf uns zukommen könnte, man darf nie vergessen.


    Paris im Frühjahr 2017, als Edith bei ihrer Tante Adi Mercier ist, deren Wintergarten zerstört ist von dem schrecklichen Unwetter. Edith soll ihn genauso wieder aufbauen wie er einmal war. Beim Aufräumen stößt sie auf die hinterlassen Schaft Ihres verstorbenen Vaters Simon. Es ist mysteriös , wie kam ihr Vater in diese Familie der Merciers fragt sie sich, und ist überrascht über ihre deutsche und polnische Wurzeln, was verschweigt ihr ihre Tante Adi ? Sie stößt beim forschen auf ihre Cousine Tatjana in Stuttgart, die beiden treffen sich und wollen über diese Ungereimtheiten der Familien forschen. Tatjana bricht kurz entschlossen auf nach Krakau, um nach der Herkunft und den Wurzeln ihrer Tante Lilo zu forschen, die in einem Jüdischen Getto als Arierin in einer Apotheke dort arbeitete. Langsam tauchen wir ein in die Geschichte von Tante Lilo und ihrer Familie, wir wandern mit Ihnen durch das schöne Alte Krakau.

    Auch wenn es oft sehr hart kommt, bekommt man tiefe Einblicke in das besetzte Polen, und es treibt einem schon mal die Tränen in die Augen, und man fragt sich wie konnte man weg schauen, noch schlimmer diese schlimme Verbrechen an den Juden vergehen, brutal und rücksichtslos.

    Was Tatjana alles an Licht bringt, ist nicht schön, aber es kommt auch die gute Seite von Lilo ans Tageslicht die vieles riskierte um Menschen zu retten. Lest diese Geschichte selbst sonst müsste ich Zuviel preisgeben.