Tod im Piemont - Anna Merati

  • Klappentext (Amazon):


    Sofia Dalmasso betreibt ein kleines Café in einem Bergdorf unweit des Lago Maggiore. Während die einen wegen ihres Risottos bei ihr einkehren, kommen die anderen, um sich die Zukunft voraussagen zu lassen. Denn Sofia hat von ihrer Großmutter das Kaffeesatzlesen gelernt. Als eines Tages ein Fremder ihr Café betritt und auf ihrer Kunst besteht, sieht sie zum ersten Mal das Symbol für den Tod. Am Tag darauf wird der Mann leblos aufgefunden. Von Schuldgefühlen geplagt, beginnt Sofia sich im Dorf umzuhören.



    Meine Rezension:


    Alte Geschichten


    Im kleinen Bergdorf Corazzo, nahe dem Lago Maggiore, betreibt Sofia ein kleines, feines Café. Wer einen Blick in die Zukunft wünscht, bestellt einen Mokka. Diese „Dienstleitung“ hinter dem Holzvorhang ist aber nur Einheimischen bekannt, weshalb Sofia sehr verwundert ist, als ein Fremder danach fragt. Wenig später findet man ihn tot an einem Baum hängen, ein sympathischer Commissario aus Verbania, Alessandro Ranieri, übernimmt die Ermittlungen und stößt auf alte Geschichten.


    Begleitet von vielen kulinarischen Details aus Sofias Küche geht es durch diesen Kriminalroman, der neben einem Toten auch eine Verbindung ins Jahr 2001 liefert. Im Mittelpunkt steht die junge Cafébetreiberin mit köstlichen Haselnusstorten und hausgemachten Nudelspezialitäten. Darum herum entspinnt sich wie nebenbei ein interessanter Mordfall. Sympathische Charaktere, duftende Küchenaromen und eine malerische Landschaft werden immer wieder von einer Oktobernacht dreiundzwanzig Jahre zuvor unterbrochen, wodurch sich ein gewisses Maß an Spannung aufbaut und den Leser miträtseln lässt, wie alles zusammenhängen mag. Auch Anna Meratis flüssiger Schreibstil trägt zum Spaß beim Lesen bei, sodass man flott durch die Kapitel kommt und Sofia dabei begleitet, wie sie selbst in ihrer Nachbarschaft nachforscht und dabei noch Sympathien für den Kommissar entwickelt.


    Ein schönes Buch, weniger für Krimifreunde, welche zielstrebige Ermittlungen bevorzugen, sondern eher für jene, die nach Unterhaltung und regionalem Flair suchen. Bei einem weiteren Fall bin ich gerne wieder dabei.



    Titel Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo

    Autor Anna Merati

    ASIN B0D1VRXWS9

    Sprache Deutsch

    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (288 Seiten)

    Erscheinungsdatum 14. August 2024

    Verlag Gmeiner


    ASIN/ISBN: B0D1VRXWS9

  • Cosy Krimi nach meinem Geschmack


    Mit dem Auftaktbuch "Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo" hat Anna Merati einen guten Start hingelegt.

    Mich hat die Geschichte wirklich gut unterhalten.

    Sofia Dalmasso ist eine sympathische Protagonistin und löst diesen quasi unfreiwilligen ersten Fall zusammen mit Commissario Ranieri, für den sie im Laufe des Buches Gefühle entwickelt, auf unterhaltsame Art und Weise.

    Nebenbei erfährt man vieles über leckeres Essen und Trinken (keine macht einen so guten Espresso wie Sofia) und die Landschaft in der Umgebung des Lago Maggiore.

    Die in der Vergangenheit spielenden Abschnitte bringen Licht ins Dunkel und offenbaren eine traurige Geschichte, welche bis in die Gegenwart wirkt.

    Bei weiteren Büchern um und mit Sofia und ihrem Commissario wäre ich mit dabei.

  • Ein Wohlfühlkrimi, der sich richtig schön lesen ließ

    * * * * *

    Ich bin zwar oft im Genre Krimis und Thriller unterwegs, lese jedoch wesentlich häufiger Thriller als Krimis und noch viel seltener las ich bisher ich sogenannte Cosy-Krimis. Dennoch reizte mich, als ich dieses Buch im NetGalley Adventskalender entdeckte, die Inhaltsangabe. Ich entschied mich fürs Lesen des Buches und habe es nicht bereut.


    Als ein Fremder im kleinen Café von Sofia Dalmasso die junge Frau um einen Mokka bittet, hat sie, die das Kaffeesatzlesen von ihrer Großmutter erlernte, ein schlechtes Gefühl und würde am liebsten ablehnen. Da er jedoch hartnäckig darauf besteht, kommt sie letztendlich seiner Bitte nach und sieht erstmals in ihrem Leben einen Tod vorher. Sie bittet den Mann zwar, auf der Hut zu sein, doch als er kurze Zeit später ermordet aufgefunden wird, plagen sie heftige Schuldgefühle, weil sie ihn nicht deutlicher gewarnt hat.


    Obwohl in Sofias Bergdorf Carazzo Klatsch und Tratsch sonst in Windeseile die Runde machen, hüllen sich die meisten Bewohner zu diesem Mord in Schweigen. Erst recht, als Sofia außerdem noch Fragen nach einem 23 Jahre zurückliegenden schlimmen Ereignis stellt. Doch warum? Was haben die Menschen, die sie ihr Leben lang kennt, zu verbergen?


    Leicht und flüssig konnte ich diesen Wohlfühlkrimi lesen, der in der norditalienischen Region Piemont, nahe des Lago Maggiore spielt. Verfasst ist er in der dritten Person, mit wechselnden Perspektiven und Rückblenden ins Jahr 2001. Die Sprache empfand ich als einfach, aber sehr bildhaft. Mich fesselten sowohl die Kriminalfälle und die Ermittlungen, als auch die Wohlfühlmomente in Sofias zauberhaftem Café oder der malerischen Umgebung. Längen empfand ich nicht und kaum hatte ich das Buch begonnen, hatte ich es auch schon wieder ausgelesen.


    Ich hatte immer das Gefühl, dass die Autorin das Piemont und die Menschen dort sehr gut kennt – ich habe auf der Verlagsseite gelesen, dass sie sogar eine Zeit lang dort gelebt hat – und ich würde auch behaupten, dass sie diesen Landstrich liebt. Die Örtlichkeiten sind sehr anschaulich beschrieben und bei mit den ebenfalls hervorragend beschriebenen leckeren, von Sofia zubereiteten Speisen, lief mir nicht nur einmal das Wasser im Mund zusammen. Außerdem waren mir die Hauptfiguren richtig sympathisch und die beginnende Romanze zwischen Sofia und dem Commissario, die gänzlich ohne Bettszenen auskommt, ging mir ans Herz.


    Ich empfand dieses Buch als eine gelungene Mischung zwischen Spannung und Lebensfreude, die mich hervorragend unterhalten hat. Es war zwar mein erstes Buch der Autorin, die hier unter einem Pseudonym schrieb, aber bestimmt nicht mein Letztes.