Zufällig habe ich das Buch in der Bibliothek gesehen und ausgeliehen:
Marseille 1940
Die große Flucht der Literatur
von Uwe Wittstock
ASIN/ISBN: 3406814905 |
"Juni 1940: Hitlers Wehrmacht hat Frankreich besiegt. Die Gestapo fahndet nach Heinrich Mann und Franz Werfel, nach Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger und unzähligen anderen, die seit 1933 in Frankreich Asyl gefunden haben. Derweil kommt der Amerikaner Varian Fry nach Marseille, um so viele von ihnen wie möglich zu retten. Uwe Wittstock erzählt die aufwühlende Geschichte ihrer Flucht unter tödlichen Gefahren. "
Viele Menschen sind nach Hitlers Machtergreifung aus Deutschland nach Frankreich geflohen. Mit dem unerwartet raschen Vordringen der deutschen Truppen und der Teilung Frankreichs saßen viele von ihnen in der Falle.
Nicht nur Schriftsteller, sondern auch andere Künstler, Schauspieler und politisch Tätige.
Die meisten sammeln sich im letzten noch freien Hafen - Marseille.
Auch dort sind sie nicht sicher. Die Vichy Regierung sperrt unerwünschte Ausländer in meist menschenunwürdigen Lagern ein.
Für sie gibt es wenig Hilfe - bis Varian Fry nach Marseille reist, um möglich viele der Verfolgten zu retten.
Er baut eine regelrechte Hilfsorganisation auf, verteilt Hilfsgelder, gibt Hinweise über Fluchtwege, versucht Visa zu organisieren.
Unglaublich, welche Schwierigkeiten an allen Ecken lauern. Für viele geht es schlicht ums Überleben.
Viele bekannte Namen finden sich in diesem Buch, aber auch etliche von denen ich nie gehört habe.
Es gibt auch witzige Anekdoten, meist sind die Schicksale allerdings bedrückend.
Manchmal verwirren die vielen Namen, die zahllosen Personen, die im Buch auftauchen. Da viele aber immer wieder auftauchen und wir ihren Weg über Wochen und Monate
verfolgen, gibt es doch eine Art roten Faden.
Ein wirklich spannendes und auch heute noch relevantes Buch über schlimme Zeiten.