Hier ein anderer Artikel, der der Quelle entsprechend weniger in Richtung Arbeit/Gewerkschaft gewichtet:
https://www.amadeu-antonio-sti…n-den-parlamenten-122043/
Aber auch diese Quelle ist natürlich nicht ohne Hintergrund.
Tom
Hast Du eine Quelle, die das Thema beleuchtet?

Bundestagswahl 2025
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Interessant dazu war auch das gestrige "Heute Journal"; ca. ab Minute 15:35 das Thema "Wahlkampf für junge Wähler: Wer die Timelines gerade regiert"
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Ja, die Studie muss ich auch endlich mal ganz lesen (stecke aber noch in Amor gegen Goliath, das zwar sprachlich sehr schön ist, aber bisher auch etwas träge vorankommt).
Hier mal ein paar Zitate aus der Studie, die unsere Diskussion hier berühren (Studie 2024, die aktuellen Ereignisse sind also noch nicht berücksichtigt):- S.90:
In der gegenwärtigen Debatte versuchen CDU/CSU und SPD sowie die FDP, auf die Wahlergebnisse der extrem-rechten AfD in Thüringen und Sachsen mit einem Paradigmenwechsel in der Bundespolitik zu reagieren. Die Migrationspolitik soll restriktiver werden, wobei zur Begründung zentrale Motive rechtsextremer Rhetorik, wie Sozialstaatsmissbrauch und Überfremdung, übernommen werden. Dabei findet sich nur unter den AfD-Wählern mit 61 % Zustimmung zu allen drei Aussagen in dieser Dimension eine Mehrheit mit ausländerfeindlichem Weltbild. Die Zustimmung in der Dimension Ausländerfeindlichkeit liegt unter Wählern von CDU/CSU, SPD, FDP sowie BSW bei gerade mal um die 20 %. Grünen-Wähler können in der Breite diesen Aussagen nichts abgewinnen (rund 3 %) und unter den Wählern der Linkspartei sind es 12 %. Interessant ist auch der Anteil derjenigen, die nicht wissen, welche Partei sie wählen wollen. Diese Unentschiedenen haben durchgängig ähnlich niedrige Werte wie die Wähler der Grünen und der Linkspartei. Es zeichnet sich hier ab, dass die liberalen Teile in der Wählerschaft von CDU/CSU, SPD und FDP ihren bisherigen Parteien den Rücken kehren könnten. Die AfD hat unter den Unentschiedenen keine Reserven mehr. Vielmehr zeigen sich gegenwärtig eher Menschen, die ausländerfeindlichen Ressentiments ablehnend gegenüberstehen, von den demokratischen Parteien enttäuscht. Dies verstärkt den Eindruck einer Orientierungslosigkeit bei gleichzeitig intensiver Krisenwahrnehmung und wird die Volatilität bei der Parteiwahl weiter erhöhen sowie zu wechselnden Mehrheiten und Parteikoalitionen in den Parlamenten führen.
- S.94:
Die Politik läuft Gefahr, die Flucht ins Autoritäre nicht nur zu legimitieren, sondern auch selbst zu beschreiten Die Herausforderungen der Gegenwart werden von vielen Menschen als einschneidend erlebt. Zu den massiven Veränderungen aufgrund von Krieg und Klimawandel gesellen sich die marode Infrastruktur von Schulen und öffentlichem Personenverkehr sowie eine schwächelnde Gesundheitsversorgung und ein bröckelndes Sozialsystem. Die Antwort der extremen Rechten liegt in der autoritären Restitution, sie braucht hierfür »Andere« als Sündenböcke. Die vorschnelle Reaktion der bundesdeutschen Politik ist aber nicht nur ein Versuch, das Thema der Rechten zu einem Thema der Mitte zu machen. Darin zeigt sich auch der Versuch, die autoritäre Flucht selbst anzutreten. Vor dem Hintergrund der Verantwortung für die Herausforderung verspricht die Übernahme der extrem-rechten Themen eine Krisenbearbeitung, die eine Bestandsaufnahme der Politik über die letzten Jahrzehnte unnötig macht. Damit gleichen sich die demokratischen Parteien an die Krisenbewältigung der autoritären Agitatoren an und bestätigen nolens volens eine Diagnose, die der Sozialwissenschaftler Stuart Hall Anfang der 1980er Jahre angesichts der Reaktionen auf die neoliberale Wirtschaftspolitik der Regierung Thatcher in Großbritannien fand: Autoritärer Populismus ist eine Krisenbearbeitung des Neoliberalismus (Hall, 1982). Mit demokratischen Aushandlungsprozessen hat er nichts zu tun.
- S. 95: Unter den Bürgern beider deutschen Landesteile finden sich gleichzeitig eine hohe Akzeptanz für das demokratische System sowie eine latente Aufstandsbereitschaft gegen diese Herrschaftsform. Dabei wird die Aufstandsbereitschaft immer häufiger wahlentscheidend. Dies führt nicht nur zu einem Anstieg der Wahlerfolge extrem-rechter und neonazistischer Parteien, sondern außerdem zu einer hohen Wechselbereitschaft. Daraus folgt, dass sich die Bundesbürger auch an dieser Stelle auf unsichere Verhältnisse einstellen müssen. Inwieweit dies zur weiteren Suche nach autoritärer Sicherheit und Ambiguitätsreduktion führt – und damit zu einem erstarken antidemokratischer Kräfte –, hängt nicht zuletzt von der politischen Performanz und der Resilienz der Bürger ab. Beides kann nur abgesichert werden, wenn sowohl die Parlamente als auch die Bundesbürger in den Stand gesetzt werden, in Aushandlungsprozesse zu treten. Die Limitierung der psychischen und sozialen Verhandlungsräume durch behauptete fiskalische und politische »Alternativlosigkeit« führt auf jeder Ebene zur Schwächung der Demokratie. Die Politik einer Stärkung der parlamentarischen Vermittlungsorte und der Bürger wird die grundlegenden Widersprüche der Gesellschaft und die aus diesen erwachsenen Probleme nicht lösen. Aber sie kann ihre Folgen lindern helfen.
Ich bleibe dabei:
Leider machen die demokratischen Parteien gerade alles falsch, was man in dieser Hinsicht falsch machen kann, insbesondere die CDU. -
rienchen meiner Erfahrung nach haben hier im Osten tatsächlich viele Wähler die AfD anfänglich aus Protest gewählt. Da hatte die AfD noch andere Ziele, nämlich Rückkehr zur vermeintlich starken DM. Und in meiner Region auch aus Protest gegen einige CDU Kandidaten. Auf Petry standen damals viele Wähler. Intelligente und attraktive Frau, kam gut in der Region an. Unmittelbar nach der Wahl war sie aus der AfD ausgetreten und hat ihren Wahlkreis im Stich gelassen. Davon will heute niemand mehr etwas wissen. Viele Leute sind tatsächlich davon überzeugt das die AfD hier in der Region etwas zum Positiven verändern würde.
denen werden noch die Augen aufgehen über die AFD , wie dumm ist das Volk nur, haben sie nicht aus unserer dunkelsten Vergangenheit gelernt.
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Wenn man eine Ahnung davon bekommen will, was da gerade läuft, sind auch die Sahrafisten ein ziemlich anschauliches Beispiel - zum Glück eines mit offenbar kurzer Haltbarkeit. Auch hier ist das Thema "Migration" extrem prominent besetzt (mit sehr großer Nähe zu den Pissnelken) und unterm Strich der Hauptunterscheidungspunkt zu "Die Linke", in deren kommunistischer Tradition das BSW zu einem Gutteil steht. An diesem Beispiel zeigt sich nicht nur die Irrationalität des Wahlverhaltens, sondern auch die grundsätzliche Fehlerhaftigkeit der politischen Richtungs- und Farbenlehre. Es zeigt aber vor allem, dass die Reaktion auf Populismus nicht leicht zu fassen ist, dass man ihr mit Vernunft nicht unbedingt perfekt begegnet.
Ich kann aber, und das sollte auch mal erwähnt werden, eigentlich nicht nachvollziehen, warum immer wieder versucht wird, eine "Schuld" an dieser Situation und den sich verändernden Wählerschichtungen bei anderen Parteien zu suchen. Bei allem Respekt und ohne auch nur annähernd sexistisch sein zu wollen, aber das kommt mir vor wie die Behauptung, eine attraktive Frau in die Attraktivität betonender Kleidung träge die Schuld daran, wenn sie sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt wird. Okay, das Bild ist ein wenig, äh, schief, aber trotzdem werden hier Leute angeprangert, die zu einem Gutteil selbst zu den Opfern gehören. Die zu einem nicht minder kleinen Teil richtig gute Politik gemacht und enorme Arbeit geleistet haben. Schuld sind nicht die Leute, die jetzt nicht gewählt werden. Schuld sind die Leute, die die Pissnelken wählen. Und zwar nur die (und natürlich die Pissnelken). Niemand sonst. Wer davon spricht, dass XY die Menschen den Pissnelken in die Arme treibt, erhebt Anklage in die falsche Richtung. Es wäre die Aufgabe der Menschen, denen die demokratische Gesellschaft etwas bedeutet, überall, wo möglich, dagegen anzukämpfen und zu argumentieren, aber sich hinzusetzen und nach Schuldigen (und damit gleichzeitig nicht Ent-Schuldigungen für die Pissnelkenwähler) zu suchen, das ist m.E. ein sehr falscher Ansatz.
Aber ich meine, das wir das schonmal hatten. 🤔
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Es ist keine Schuldfrage, sondern die Argumentation hier ist ja eine andere. Es geht darum, wie man dieser Entwicklung begegnen kann.
Hier wurde behauptet, man müsse die Themen der AfD und anderer Rechtspopulisten übernehmen. Sie wären nur deswegen so stark geworden, weil diese Themen nicht ausreichend adressiert worden wären.
Ich hatte aus der von Dir genannten Studie dahingehend zitiert, dass man auf diese Weise dieser Entwicklung nicht begegnen kann, sondern sie damit nur beschleunigt.
Und auch, wie man dieser Entwicklung besser begegnen kann.
Wenn man einen Fehler aufzeigt, kann das die Intention haben einen Schuldigen zu finden oder die, einen Fehler zu vermeiden. Meine Intention ist das Zweite.
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Wisst Ihr was? Allen Studien, Meinungen, Forschungen, Schuldzuweisungen, Zerpflückungen, Links, Zeitungsartikeln und erhobenen Zeigefingern, wer es nun besser oder schlechter wissen sollte, zum Trotz -
Mir geht die Muffe. Ich habe eine Riesenangst. Davor, dass die Nazis in der nächsten oder spätestens übernächsten Legislaturperiode die Regierung stellen, und ob ein in meinen Augen sehr populistischer Herr Merz daran Schuld ist, interessiert dann ohnehin niemanden mehr, weil bis dahin hat Elon Musk samt Chat GPT, AI und KI unsere gesamte Kommunikation übernommen, weil wir immernoch denken, Fortschritt sei was böses und mit der Union und AFD an Verbrennermotoren und Kernkraft festhalten.
Das ist kein Scherz. Ich habe Bauchschmerzen. Mir geht das alles ein bisschen nahe, so dass ich jetzt mal lieber abwarte, in die Natur gehe und Tee trinke. Es geht mir einfach nicht gut, wenn ich mir das Hirn zermartere in allen möglichen Szenarien.
Ich hoffe das beste und versuche mal, hier erstmal nicht weiter mitzulesen.
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rienchen meiner Erfahrung nach haben hier im Osten tatsächlich viele Wähler die AfD anfänglich aus Protest gewählt. Da hatte die AfD noch andere Ziele, nämlich Rückkehr zur vermeintlich starken DM. Und in meiner Region auch aus Protest gegen einige CDU Kandidaten. Auf Petry standen damals viele Wähler. Intelligente und attraktive Frau, kam gut in der Region an. Unmittelbar nach der Wahl war sie aus der AfD ausgetreten und hat ihren Wahlkreis im Stich gelassen. Davon will heute niemand mehr etwas wissen. Viele Leute sind tatsächlich davon überzeugt das die AfD hier in der Region etwas zum Positiven verändern würde.
denen werden noch die Augen aufgehen über die AFD , wie dumm ist das Volk nur, haben sie nicht aus unserer dunkelsten Vergangenheit gelernt.
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Mir geht die Muffe.
Ja, mir auch.
Der Gedanke, von den Pissnelken regiert zu werden, ist dabei nur ein (besonders) gruseliger Aspekt. Die Spaltung der Gesellschaft wird vorangetrieben, wir verlieren an Respekt, Achtsamkeit und Solidarität, wir verrohen, wir werden immer ungehaltener und selbstgerechter, und diese Entwicklung mit den Pissnelken ist nur die Spitze dieses Eisbergs. An dem übrigens alle mitarbeiten, auch die Linken, die ganz genau wie alle anderen mächtig Öl ins Feuer gießen.
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Immerhin werden die Öispissnelken vorerst nicht in Ösiland regieren. Wenigstens eine mittelhalbgute Nachricht.
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Mir geht die Muffe. Ich habe eine Riesenangst. Davor, dass die Nazis in der nächsten oder spätestens übernächsten Legislaturperiode die Regierung stellen, und ob ein in meinen Augen sehr populistischer Herr Merz daran Schuld ist, interessiert dann ohnehin niemanden mehr, weil bis dahin hat Elon Musk samt Chat GPT, AI und KI unsere gesamte Kommunikation übernommen, weil wir immernoch denken, Fortschritt sei was böses und mit der Union und AFD an Verbrennermotoren und Kernkraft festhalten.
Das ist kein Scherz. Ich habe Bauchschmerzen. Mir geht das alles ein bisschen nahe, so dass ich jetzt mal lieber abwarte, in die Natur gehe und Tee trinke. Es geht mir einfach nicht gut, wenn ich mir das Hirn zermartere in allen möglichen Szenarien.
Ich hoffe das beste und versuche mal, hier erstmal nicht weiter mitzulesen.
Man könnte einfach nur noch heulen. Das wird noch ganz schlimm werden.
Ich hab die Unterlagen schon ne Woche hier liegen, und grüble immer noch. Wälze Informationen, schau mir Berichte an und überlege, wäge ab. Aber ganz sicher kommt das Kreuz nicht zu Toms Pissnelken.
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Die Spaltung der Gesellschaft wird vorangetrieben, wir verlieren an Respekt, Achtsamkeit und Solidarität, wir verrohen, wir werden immer ungehaltener und selbstgerechter [...]
So ist es.
In in den wohlhabenden Demokratien ist längst das Zeitalter der Selbstzerfleischung angebrochen. Über die Gründe für diese um sich greifende Radikalisierung in allen Lebensbereichen, die fatal einer kollektiven Todessehnsucht ähnelt, kann ich nur spekulieren. Der Ausgang dieses Prozesses jedoch liegt auf der Hand. Alles läuft auf den Verlust der Freiheit hinaus.
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[...] weil bis dahin hat Elon Musk samt Chat GPT, AI und KI unsere gesamte Kommunikation übernommen, weil wir immernoch denken, Fortschritt sei was böses und mit der Union und AFD an Verbrennermotoren und Kernkraft festhalten.
Was hat das denn jetzt miteinander zu tun? Ich sehe noch keine Möglichkeit, E-Autos in ganz Deutschland laden zu können, weder auf dem Land noch in den Innenstädten. Daher werde ich noch möglichst lange Verbrenner fahren und mich freuen, dass ich mit einer Tankfüllung ans Ziel komme, den Tank in fünf Minuten gefüllt und bezahlt habe, und der Motor länger hält als so ein schweineteurer Akku. Und moderne Kernkraftwerke wären ein Fortschritt, aber das wollen die Grünen ja nicht wahrhaben!
Trotzdem wähle ich ganz sicher nicht AfD, und CDU diesmal wohl auch nicht. Aber das CDU bashing nervt langsam.
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Du weißt aber schon, dass moderne Kernkraftwerke, bis sie ans Netz gehen, nicht mehr modern sind?
Und nicht wirtschaftlich zu betreiben sind? Wer Instagram hat, kann gerne mal Marc-Uwe Klings Account besuchen und sich den Regel zur Söderchallenge anschauen…. Ich kann es nicht besser erklären….
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Kernkraftwerke sind sauberer als Kohlekraftwerke und Kernkraft ist im Prinzip unbegrenzt verfügbar. Meiner Meinung nach sollte hier weiter geforscht werden.
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Kernkraftwerke sind sauberer als Kohlekraftwerke und Kernkraft ist im Prinzip unbegrenzt verfügbar. Meiner Meinung nach sollte hier weiter geforscht werden.
Ja, wenn der Atommüll nicht wäre. Wer bietet dafür schon freiwillig seinen Vorgarten oder Keller an?
Und das Thema Risiko ist auch noch zu bedenken.
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Außerdem waren und sind Atomkraftwerke immer schweineteuer und hoch subventioniert.
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Ahja….. sorry, aber es dauert gut und gerne 15 Jahre bis so ein Ding steht und bis dahin hat es nicht ein Watt Strom erzeugt.
Der Bau des Block 3 des Kernkraftwerks Oliluoto hat bis zur ersten Stromerzeugung 17 Jahre gedauert…..
https://de.wikipedia.org/wiki/…to?wprov=sfti1#Sicherheit
Und die alten AKWs haben keinerlei Bedienmannschaft mehr und die Betreiber haben auch null Interesse daran da irgendwas wieder in Betrieb zu nehmen. Und das Thema Endlager ist ja auch nicht geklärt.
Dazu kommt, dass man bei der Netzstabilisierung nicht mit AKWs arbeiten kann, da die nicht mal eben zu und weggeschaltet werden können….
Also was tun? Sag mir wie wir damit jetzt eine stabile Stromversorgung hinbekommen?
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... Über die Gründe für diese um sich greifende Radikalisierung in allen Lebensbereichen, ... , kann ich nur spekulieren.
Die jahrelange, permanente Beeinflussung EU-feindlicher, ausländischer Bots ist für Dich kein Grund?