Bundestagswahl 2025

  • Tom Guten Morgen. Geht es ein bisschen weniger spitz? 😊


    Streifi berichtet von den Erfahrungen ihrer Töchter und was der Umgang an dessen Schule mit dem Gendern impliziert.


    Da es nicht Deine Erfahrungen sind, interpretiert Du Deine Meinung hinein. Das kannst Du machen. Es bleibt allerdings dabei, dass es nunmal nicht Deine Erfahrungen, sondern die von Streifi und ihren Töchtern sind. :)


    Gogool hat es eloquenter ausgedrückt, danke dafür.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich finde übrigens durch die Bank weg den gesamten Wahlkampf richtig schlimm. Ich kann hier nicht einkaufen gehen, ohne dass mir Vertreter aller Parteien Taschentücher, Kugelschreiber, Gummibärchen, Plastiktüten, Blumenzwiebeln (...) versuchen, in die Hand zu drücken und auch ein freundliches NEIN nicht wirklich akzeptieren. Und dann auch noch so Plastikscheiß aus China. Ich frage mich jedesmal, was das eigentlich soll. Also würde ich die FDP wählen, weil die die hübschesten Kugelschreiber haben oder die Grünen, weil die statt Plastik lieber Papiertüten verteilen.


    Ich finde das doof! Was man alles Sinnvolleres mit dem Geld anstellen könnte.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Und ich sehe keinen Grund, darin enthaltene Fehlwahrnehmungen nicht zu korrigieren bzw. der vermittelten Haltung nicht eine andere entgegenzusetzen. Alles hat mindestens zwei Seiten; meistens sind es sogar deutlich mehr. Unzufriedenheit mit der politischen Landschaft - sozusagen das Kernthema dieses Threads - hat häufig etwas damit zu tun, dass man die eigene Überzeugung praktisch niemals infrage stellt, und die eigene Perspektive dogmatisch beibehält, ihr alles unterordnet, notfalls mit Zwang. Dabei gibt es zwischen weiß und schwarz mindestens fünfzig Schattierungen. <hüstel>

    Bei mir kommt das im Moment aber tatsächlich an, als wolltest Du mir mit vielen Worten, möglichst eloquent folgendes unterstellen:


    Ich reagiere hier ideologisch und emotional. Und ich bin nicht bereit meine Haltung zu überdenken.


    So kommt das was du mir zu sagen versuchst an. Auf der Gefühlsebene.


    Wir müssen nicht übers Gendern diskutieren. Da läuft viel fasch.


    Aber ich habe für mich beschlossen andere Leute so zu behandeln, wie sie das gerne möchten. Egal was mir die Politik da vorgibt.

    Das ist schwierig wenn es um Gruppen geht, aber einfach, wenn es um einzelne Menschen geht.

  • Ich finde übrigens durch die Bank weg den gesamten Wahlkampf richtig schlimm. Ich kann hier nicht einkaufen gehen, ohne dass mir Vertreter aller Parteien Taschentücher, Kugelschreiber, Gummibärchen, Plastiktüten, Blumenzwiebeln (...) versuchen, in die Hand zu drücken und auch ein freundliches NEIN nicht wirklich akzeptieren. Und dann auch noch so Plastikscheiß aus China. Ich frage mich jedesmal, was das eigentlich soll. Also würde ich die FDP wählen, weil die die hübschesten Kugelschreiber haben oder die Grünen, weil die statt Plastik lieber Papiertüten verteilen.


    Ich finde das doof! Was man alles Sinnvolleres mit dem Geld anstellen könnte.

    nachdem ich tagsüber momentan nicht draussen bin, entgehe ich dem quatsch. Ist auch gut so.

  • Obwohl ich selbst denke, wie auch schon an mancher Stelle angedeutet, dass die Debattenkultur genau zu diesen politisch intendierten Überspitzungen neigt, ist das gerade beim Thema Gendern beiderseitig zu beobachten, und auch in deinen Darstellungen wird deine politische Intention oder Haltung speziell zum Thema Gendern sichtbar.

    Das wiederum ist Interpretation. Ich habe schon mehrfach ausgeführt, dass ich das Gendern für den falschen Weg zu einem richtigen Ziel halte, was übrigens in erster Linie ganz pragmatische Ursachen hat. Ich bin da vollständig bei Dir - es ist weder der Untergang des Abendlandes, noch eine besonders pfiffige Idee, aber das bedeutet beides auch, dass sich eine vernünftige Begründung dafür herleiten lässt, es lieber nicht zu lehren, und dass die harsche Reaktion hierauf ... usw.


    Aber die Behauptung, es als politisch intendiert zu bezeichnen, wäre wiederum (überwiegend) Interpretation, ist schlicht falsch. Das Gendern hat seine Wurzeln in der feministischen Bewegung, die in den Sechzigern erstarkte, und war seither ein Kernthema der Linken. Vor allem der Umgang damit in der öffentlichen Präsentation von Institutionen stand in den letzten Jahren weit oben auf der Agenda (und der Erfolg, den das hatte und hat, hat mich nachhaltig verblüfft, dies nur am Rande). Aber er ging auch mit sehr vielen Maßnahmen einher, die die Grenze zur Gewalt - von der einen oder anderen Seite - tangiert haben. So oder so, das ist zweifelsfrei ein politisches Thema, was es im Übrigen weder in der einen, noch in der anderen Hinsicht qualifiziert. Mehr noch, das Verhalten (also zu gendern) ist mehr als vieles andere ein politisches Alltagsstatement, und seine Verwendung oder das Gegenteil davon ist in den letzten Jahren zu einem beliebten Instrument der Kategorisierung geworden. Das ist, mit Verlaub, auch eine der (politischen) Absichten dahinter.

  • Ich reagiere hier ideologisch und emotional. Und ich bin nicht bereit meine Haltung zu überdenken.


    So kommt das was du mir zu sagen versuchst an. Auf der Gefühlsebene.

    Deine Anmerkungen sind emotional, was natürlich absolut in Ordnung ist: Emotionen sind unser Treibstoff. Deine Anmerkungen hatten zugleich einen Duktus ("Genderverbot", "verpfeifen" usw.), der in meiner Wahrnehmung verdeutlicht hat, wie Du das politisch siehst. Und das ist mit einer bestimmten Haltung verbunden, die ich selbstverständlich respektiere, aber sie umfasst eben nicht die gesamte Wahrheit: Das ist bereits bewertend, aber die Fakten sind der Bewertung untergeordnet, nicht umgekehrt (!). Das machen wir leider alle so, und nach meinem Gefühl immer häufiger. Damit leisten wir der Polarisierung Vorschub. Dieses Energische, Allesandereverneinende. Dabei gibt es eben immer mehrere Seiten, und das Licht, unter dem man etwas sieht, bescheint häufig nur den Teil, den man sehen will. Das gilt sogar, wenn die anderen, die, die die andere Sicht haben, lauter Arschlöcher und Pissnelken sind, aber natürlich nicht nur dann.

    Das wollte ich sagen.

  • Wir haben ja schon viel und lang über das Gendern hier in der Büchereule diskutiert.
    Rational betrachtet ist es eine ähnliche Fragestellung wie die, ob man beim Sprechen/Schreiben über die AfD/Pissnelkenpartei eher versucht das Akronym zu einem Synonym für den braunen Dreckshaufen dahinter zu machen oder über das Schimpfwort den braunen Dreckshaufen dahinter bereits in der Sprache sichtbar macht.

    Diese Rationalität wird zu einer sehr emotionalen Sache, sobald eine Moral dahinter behauptet wird - und nur damit wir uns nicht falsch verstehen, das war bei dem oben genannten Beispiel hier nie der Fall.

    Gendern ist genau deswegen emotional sehr stark besetzt. Einerseits war häufig die Rede von einem spielerischen Experimentieren mit Sprache, andererseits von einem Respekt bzw. dem Fehlen dieses Respekts, wenn man nicht gendert. (In England wird's übrigens genau umgekehrt diskutiert, dort werden die Geschlechter von progressiven Zeitungen wie dem Guardian nicht mehr genannt, aus 'actress' wird 'actor': https://www.theguardian.com/th…s-editor-actor-or-actress)

    Denkt man zurück wie viel Emotionalität die Rechtschreibreform mit sich brachte, als plötzlich das, was man gelernt und verinnerlicht hatte, falsch sein sollte, ist klar, wie viel Emotionalität es weckt, wenn damit zusätzlich auch noch eine moralische Wertung verbunden ist, ob man dem folgt oder nicht.

    Unlängst habe ich eine Studie gelesen - sie ist aus der Zeit vor der Wiederwahl von Trump - (bin zu faul sie jetzt rauszusuchen), dass alleine wegen der Verwendung von Latinx als Bezeichnung für Latinos, viele Latinos sich so sehr bevormundet fühlen, dass davon ausgegangen wird, dass es etwa 1% der entsprechenden Wähler motivieren wird, bei der anstehenden Wahl Trump zu wählen.

    Die Entwicklung lässt sich im Falle von Trump gut verfolgen:
    2016 bekam er 28% der lateinamerikanischen Stimmen, 2020 waren es 32%, 2024 dann 42%.

    Natürlich ist diese Entwicklung multifaktoriell und lässt sie sich nicht nur auf die Verwendung von Latinx zurückführen. Aber es lässt ahnen, wie diffizil es ist, Sprache als Instrument einsetzen zu wollen.

  • Das liegt natürlich auch und eben und vor allem daran, dass es um eine politische Angelegenheit geht, um etwas, das mit Weltsicht zu tun hat oder mit ihr verbunden wird, und da ist es eben ein klitzekleines bisschen bigott, wenn man der einen "Seite" gestattet, das politisch intendierte Instrument anzuwenden, es der anderen "Seite" (beide "Seiten" gibt es natürlich nicht wirklich) aber verweigert, gegenzuhalten. Weil die eine "Seite" sozusagen axiomatisch davon ausgeht, im Besitz der seligmachenden Erkenntnis zu sein - und vermittelt, dass alle, die hierbei nicht folgen, und zwar ganz egal, aus welchen Gründen sie das tun, gestrige, toxische, patriarchalophile Mistarschlochpersonen sind.

    Damit will ich und wollte ich an keiner Stelle für eine dieser Seiten oder die fünfzig Grautöne zwischen ihnen Stellung beziehen, sondern nur das Kategorische der Argumentation markieren.

  • nachdem ich tagsüber momentan nicht draussen bin, entgehe ich dem quatsch. Ist auch gut so.

    Das treibt hier in meinem Kiez gerade echt schlimme Blüten. Ich kann auch gar nicht mehr zählen, wie oft schon der SPD Parteischaukasten hier regelrecht "geschändet" wurde. Gerade heften Aufkleber mit diesen Sprüchen: "Weiß ist bunt genug", "Abschieben schafft Wohnraum", "Refugees not Welcome" und "Remigration jetzt" drauf. Im Nachbarschaftsnetzwerk wird darüber diskutiert, dass Menschen sowas ja nur aus der Verzweiflung heraus machen, weil sie von der aktuellen Politik nicht gehört werden. Und sowas kommt nicht von irgendwelchen Bots, sondern von Nachbarn.


    Was ich sagen will. Ich wäre zur Zeit gerade gerne auch nicht draußen. Am liebsten wäre mir ein tiefer Winterschlaf :(

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Kann ich gut nachvollziehen. Mir wird es teilweise auch einfach zu viel des Guten.


    kann ich verstehen, warum in solchen Köpfen manches in eine meiner Meinung nach falsche Richtung läuft? Ja

    Muss ich es deswegen gut finden? Nein.....

    Vor allem, weil Menschen, die denen hinterherlaufen, die einfach Lösungen bieten, gerne meinen Standpunk nicht mal verstehen möchten.


    Was hilft es also auf sie zuzugehen, wenn sie eher nen Schritt zurück als nach vorne machen


    vor allem schaukeln sich alle grad so hoch. Ich bin gespannt was denn nun alle bahnbrechendes unter der neuen Regierung, wenn sie denn mal steht wirklich passieren wird....


    Am Ende wird alles nur halb so heiß gegessen wie es gekocht wird.

  • Nach dem gestrigen Auftritt von Herrn Söder bei Maischberger, hab nach 5 Minuten weg geschaltet, interessiert mich deren Meinung überhaupt nicht mehr. Warum fragt sich da keiner, wieso der Mann viermal! als nicht gefährdend aus der Psychiatrie entlassen wurde? Er war erst knapp zwei Jahre hier und ständig musste er wegen seiner Angriffe im Ankerzentrum oder auf Einsatzkräfte in Haft oder in die Psychiatrie. Die Diskussion läuft da in die völlig falsche Richtung.

  • Ich habe heute nur in den Live Ticker gekuckt und mir meinen Teil gedacht… Die CDU/CSU schiebt den schwarzen Peter an die Rest Ampel Parteien und auch Lindner schliesst sich dem an…


    Armes Deutschland, ich würde mir als ausländische Fachkraft gut überlegen, ob ich in Deutschland bleibe oder überhaupt in Erwägung ziehe hier leben zu wollen.