Bundestagswahl 2025

  • Und die Aussage: Na du als guter Enkel wirst doch da sicher helfen…..


    Ist schon ziemlich daneben ;-) Was machen den Menschen, die niemanden haben, die sich damit auskennen? Ich merke es auch am online Banking. Mein Vater ist nicht doof und macht viel am Tablet. Aber das traut er sich nicht zu. Kann ich mit leben. Ich mache ihm seine Überweisungen. Aber auch da: Was macht denn die alleinstehende alte Frau, die keinen hat und sich nie mit sowas auseinandersetzen musste. Einfach auch, weil es nicht nötig war.

  • Zumindest während der Pandemie lief die Digitalisierung in der Apotheke doch sehr ernüchternd. Wieviel jüngere Leute auch nicht wussten, was ein QR Code ist, wie sie den einlesen... Und sogar, wie man eine App aus dem Play Store installiert und aktualisiert und was ein Antiviren Programm ist. Es sind noch nicht mal ausschließlich die Älteren. Als es Fortbildungen nicht mehr in Präsenz, sondern nur noch digital gab, wusste die Hälfte nicht, wie man die Hand gebt und den Lautsprecher ausschaltet. Der Sprung in die Digitalisierung wurde verpasst und jetzt muss gleich alles auf einmal sein, weil der Rest der Welt in dieser Schnelllebigkeit schon Zuhause ist. Das ist aber auch ein bisschen selbstverschuldet. Ich kann nicht immer erwarten, dass mich jemand an die Hand nimmt und mich dadurch führt. Das ist schon wieder so ein Dienstleistungsding. Die Menschen sind da eher gewöhnt, dass es jemanden gibt, der das schon für die macht.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Es gibt Institutionen, die bei sowas helfen, ehrenamtliche wie kostenpflichtige. Das ist doch aber überhaupt nicht die entscheidende Frage. Klar klingt das überheblich, wenn man mitteilt, dass der Enkel helfen soll. Aber inhaltlich ist es (nur nicht bei direkter Auslegung) völlig richtig. Den Fortschritt so lange abzuwarten, bis auch die letzten dazu bereit sind, hat nur ein einziges Ergebnis: Keinen Fortschritt.


    Und "wir" sind bei der Digitalisierung weit hinten. Dass die in vielen Fällen (anfangs) noch nicht wirklich gut funktioniert, ist beinahe ein anderes Thema. Ein Digitalisierungsministerium wäre hilfreich. ;)

  • Den Fortschritt so lange abzuwarten, bis auch die letzten dazu bereit sind, hat nur ein einziges Ergebnis: Keinen Fortschritt.

    Darum geht es nicht.... Man kann auch digitalisieren und dabei die berücksichtigen, die da nicht mitkönnen.

    es muss dann halt mal ein bisschen mehr mitgedacht werden.


    Sich hinzustellen und Menschen alleine zu lassen führt sicher nicht dazu das Ansehen der Politik auch nur ein Quäntchen steigen zu lassen.

    Das löst einfach das Gefühl aus: Denen bin ich egal.... und wohin das führt sehen wir doch grade

  • Mich beschäftigt gerade die Berichterstattung zu Aschaffenburg. Seit Jahren höre ich aus meinem Umfeld der Bewährungshilfe, dass die Anzahl der psychotischen Klienten steigt, die psychiatrische Versorgung bei Weitem nicht ausreicht und es zwangsläufig zu Gewalttaten kommen wird. Von denen es auch bereits hier einige gab (vor Jahren z.B. einer der mit dem Schwert in der Fußgängerzone stand, ein anderer, der nackt vom Dach eines 5stöckigen Hauses Dachziegel auf Passanten warf. Des Öfteren wurde auch das gesamte Treppenhaus von Klienten mit Kot beschmiert).
    In der von mir verfolgten Berichterstattung über Aschaffenburg klingt die Überlastung der psychiatrischen Versorgung zwischen den Zeilen zwar mit an, im Wesentlichen wird sich aber auf die Abschiebung konzentriert.

  • streifi dazu ist es aber fast zu spät, das hätte vor zwanzig Jahren passieren müssen. Bei diesem Fortschritt, der in den letzten Jahren passiert ist, kann einem schwindelig werden und es ist nie ratsam, sich dem zu verweigern, steht man dem auch skeptisch gegenüber. Das nutzen dann andere für sich. Und bestimmt nicht nur im positiven Sinne. Ich will gar nicht wissen, über was wir uns in zehn Jahren unterhalten müssen.


    Es bleibt dann vielleicht auch manchmal nichts anderes, als ein Wurf ins kalte Wasser. Wie gesagt hat DT schon eine 500 Milliarden Offensive gestartet. Mein Eindruck ist, dass wir in Deutschland nostalgisch eingestellt sind, was ich auch an der immernoch verbreiteten Nutzung von Bargeld festmache. Im letzten England Urlaub habe ich keinen Penny Bargeld gebraucht, nichts. Ich habe nichts abgehoben in zweieinhalb Wochen. Jedes Brötchen, jeden Tee habe ich überall mit Karte, Handy oder Uhr bezahlt, egal, an welcher Klippe im Nichts ich da gestanden habe. Das wäre schon in Deutschland aufgrund des teilweise nicht vorhandenen Internets gar nicht möglich, aber auch in Berlin ist das teilweise nicht möglich. Da wurde einfach gepennt. Oder? Woran liegt das? Das ganze geht einfach nicht mehr weg, das kann mir gefallen oder nicht, aber es ist so.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Den Fortschritt so lange abzuwarten, bis auch die letzten dazu bereit sind, hat nur ein einziges Ergebnis: Keinen Fortschritt.

    Das ist eine Dynamik, die ich vor allem in der Wirtschaft und der IT-Welt sehe: Man sitzt in einer Bequemlichkeitsschleife fest, aus der es sehr schwer ist, Innovationen zu initiieren, also sogar in kleineren Gruppen von Menschen, die demografisch eigentlich durchaus geeignet für Fortschritt sein sollten. Insofern ist Digitalisierung in Deutschland nicht nur ein Konsumentenproblem, sondern auch ein Innovationsproblem. Natürlich macht diese grundlegende Schlaffheit, auf die gesamte Gesellschaft hochskaliert, die Situation nicht gerade einfacher. (Um diesen subjektiven Seitenhieb nicht auszusparen: Da ich sehr viel mit internationalen Teams in der IT zusammenarbeite, fällt mir auf, dass es vor allem die deutschen Mitarbeiter sind, die besonders schwer zu motivieren sind, mal um die Ecke zu denken.)

    Ich weiß aber nicht, ob die Apotheke gerade der Mikrokosmos ist, der das Problem am besten aufzeigt, vor allem aus zwei Gründen:


    Bei der Gesundheitsversorgung und jetzt gerade im Pandemie-Management (und gerade da, da niemand bisher praktische Erfahrungen gesammelt hat) ist es ja erstmal ad hoc wichtig, die Gesamtbevölkerung mitzunehmen. Das ist erstmal die Grenzsituation, die nicht zwingend ein Fortschrittsexperiment sein sollte. Dass das indirekt zu einem Fortschritt der Digitalisierung beigetragen hat, ist schön, aber das kann im Moment nicht die Priorität sein.


    Und dann, wenn es um ältere Menschen geht. Da geht es ja nicht nur um Akzeptanz für neue Dinge, sondern wegen altersbedingter Handicaps eben auch um entsprechend handicapgerechte Technologie. Und da sind wir wieder beim Innovationsthema: Aktuell sehe ich die meisten Produkte nicht gerade für z. B. Menschen mit Sehschwächen gut bedienbar. Vielleicht, wenn man jung damit konfrontiert wird, kann man sich mit der vorhandenen Technologie irgendwie kreativ durchs Leben navigieren. Aber wenn man bereits mit einem ausgeprägten Handicap eine neue Technologie lernen muss, ist das mit der vorhandenen Produktlandschaft sehr schwierig.

  • Darum geht es nicht.... Man kann auch digitalisieren und dabei die berücksichtigen, die da nicht mitkönnen.

    Das passiert ja. Du beißt Dich zu sehr am Enkel fest, der möglicherweise ironisch gemeint war.

    Es helfen viele. Die Sozialämter, die Bürgerämter, die Alten- und Pflegeheime, die Selbsthilfeorganisationen, karitative Organisationen, die Volkshochschulen und weiß der Geier noch wer. Es gibt Dienstleister, die sich auf sowas spezialisiert haben, und deren Kosten schlimmstenfalls die Sozialämter übernehmen. Und natürlich sind auch Familienmitglieder aufgerufen, zu helfen, was ja auch geschieht. Es sagt niemand: Scheißen wir auf die Alten. Das geschieht so einfach nicht. Und man sollte die Älteren auch nicht über einen Kamm scheren. Oder es nur auf die reduzieren.


    Du willst das so sehen, Du willst Dich ärgern. Das ist keine gute Grundlage für vernünftiges Handeln.

  • In die Apotheke kamen damals einfach alle, um sich den QR Code generieren zu lassen, weil viele Arztpraxen und anfangs die Impfzentren das nicht konnten. Später hat sich das entzerrt. Es gibt heute noch Arztpraxen, die mit Faxgeräten arbeiten. Die drucken den E Rezept Token auf einem DinA4 Blatt aus und legen den aufs Fax für die Apotheke:lache Kein Mensch würde es einem glauben, es ist aber so. Also wir die Codes generiert haben, hatten wir hunderte Smartphones in der Hand, weil so viele überhaupt nicht wussten, was sie machen müssen,aber zB in den Urlaub fliegen wollten. Das war schon ziemlich ernüchternd. Man muss aber auch sagen, dass Corona die Digitalisierung vorangetrieben hat. Und das war nicht schlecht.

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    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Es sagt niemand: Scheißen wir auf die Alten.

    Genau so kam es aber rüber.... Ironie hin oder her....

    Du willst das so sehen, Du willst Dich ärgern. Das ist keine gute Grundlage für vernünftiges Handeln.

    Ich ärgere mich durchaus darüber, dass es einfach schlecht gemacht wird. Und über die herablassende Art, wie da mit Menschen umgegangen wird. Dieses "Selber schuld, wenn du es nicht kannst oder dir keinen suchen kannst, der es für dich erledigt"


    Die Kommunikation läuft da schief. So bringst du niemanden dazu, sich doch damit auseinanderzusetzen.


    Was ja rienchen auch geschrieben hat: Hier fehlt es an Wissen. Wissen wie Technologie funktioniert nimmt die Angst davor. Und das wird konsequent übersehen oder ignoriert, ich weiß es nicht.


    Ich habe es in meinem Job täglich mit Kollegen zu tun, die dazu gezwungen werden Toolumstiege mitzumachen. Wir steigen gerade auf ein völlig neues Konzept um. Da ändert sich nicht nur die Farbe der Oberfläche, auch die Prozesse dahinter. Das muss man erklären, Vorteile aufzählen und auch mal eingestehen, dass manches nicht besser wird. Aber am Ende eben vermitteln, dass das Neue nur anders ist und man es einfach mal probieren soll. Ich habe schon Kollegen am Hörer gehabt, die am Anfang des Gesprächs nur gemeckert haben und am Ende sich aufs neue eingelassen haben.

    Es ist mühsam, aber man kann die Leute auch mitnehmen.


    Das das aber scheinbar von vielen nicht gewollt ist, das ärgert mich. Ich bin nicht so erzogen worden, dass mir es mir egal ist, wie es anderen geht.

  • Meinung oder Fakt

    Ich habe ausführlich dazu Stellung genommen. Diejenigen, die nicht können, haben ein Füllhorn an Unterstützungsmöglichkeiten, und das wird selbstverständlich bei allen gesamtgesellschaftlichen und, vor allem, staatlich organisierten Digitalisierungsprojekten mitgedacht.

  • Ich weiß genau, was Du meinst und ich bin da selbst auch keine Ausnahme. Es ist nicht so, als hätten wir da auch nur irgendeine Art der Einführung bekommen damals, es gab einen halbstündigen Vortrag von unserem Softwareunternehmen und das war es auch. Weil einfach ganz viele Fragen noch offen gewesen sind und auf hunderttausende Fragen gab es einfach keine Antwort, weil Beschlüsse fehlten, Verträge noch nicht geschlossen waren etc. Das war größtenteils alles learning by burning. Also selbst, wenn ich das nun unbedingt notwendig erachtet und mich damit auseinandersete und am Ende des Tages froh bin, echt mal was verstanden zu haben.... Dann stehe ich morgens auf und alles ist wieder anders. Technologie, die ich heute kaufe, ist morgen veraltet. Das kann einen schon zermürben. Ich sehe das komplett ein.


    Nur nützt es leider nichts. So ist die Gegenwart und die Zukunft.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Hat eigentlich jemand Friedrich Merz' Grundsatzrede zur Außenpolitik gestern gehört? Deutsche Interessen vor feministisch wertegeleiteter Außenpolitik.


    Mutete in meinen Ohren trumpisch und toxisch männlich an. Hat mir nicht gefallen.

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    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • rienchen Ich hatte bisher mit dem elektronischen Rezept keine Probleme. Nur einmal hatte die Arzthelferin vergessen das Rezept frei zu geben.


    Merz ist für mich toxisch männlich.


    ich war gestern zum Neujahrsempfang in der Gemeinde. Mit anwesend war unser Landrat (CDU) sowie Landtagsabgeordnete der CDU und AfD, sowie deren Bundestagskandidaten. Einzig der Grünen-Kandidat fehlte. Die Kreisrätin der Grünen wusste auch nicht weshalb. Laut Bürgermeister waren alle Kandidaten eingeladen.

    Erstaunlich fand ich, daß sowohl unser Bürgermeister als auch die CDU Leute sehr angeregt mit der AfD geplaudert hatten. Merz mag zwar von der Brandmauer zur AfD reden, an der Basis sieht es aber anders aus. Gut gefallen hatte mir die Rede von unserem Landrat.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • rienchen Ich hatte bisher mit dem elektronischen Rezept keine Probleme. Nur einmal hatte die Arzthelferin vergessen das Rezept frei zu geben.


    Die MFA macht da gar nichts, wahrscheinlich hatte der Arzt die Stapelsignatur aktiviert. Kam anfangs oft vor. Es ist jetzt aber auch müßig, zu erklären, warum, wieso, weshalb das sehr holprig lief. Das ist von außen kaum ersichtlich und das ist ein Stückweit auch normal mit dieser Holperigkeit, wie Tom es schon gesagt hat. Manchmal muss man einfach machen und dann grooved es sich schon irgendwann ein.

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  • Bei der Diskussion über die Enkelhilfe scheint mir eine Rolle zu spielen, dass laut streifi der CDU-Kandidat meinte 'Wir müssen den Staat reduzieren, es reicht doch wenn der Staat Justiz, Polizei und Bundeswehr macht und über den Rest kann man doch verhandeln'.

    Das klingt eben danach, dass das Füllhorn von dem Tom spricht, dann keines mehr sein könnte, zumal der lapidare Hinweis auf Enkelhilfe genau diesen Eindruck stützt.


    Aber es ist natürlich trotzdem so: Es gibt vielfältige Hilfsangebote und daran wird die CDU nichts ändern. Und Fortschritte bei der Digitalisierung sind einfach in vielfältiger Weise notwendig und überfällig.