Allein gegen die Lüge - Alex Finlay

  • Klappentext (Amazon):


    Ein junger Mann auf der Suche nach der Wahrheit: Musste seine Familie sterben, um ein Verbrechen zu vertuschen?

    Die Nachricht trifft Matt Pine wie ein Schock: Bei einem Urlaub in Mexiko kam fast seine gesamte Familie ums Leben. Die örtliche Polizei behauptet, es sei ein Unfall gewesen, doch das FBI bezweifelt das. Allerdings wollen sie Matt den Grund für ihre Skepsis nicht verraten. Das Drama rückt Matts Familie erneut ins Rampenlicht der Medien. Vor sieben Jahren war sein älterer Bruder Danny wegen Mordes an seiner Highschool-Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Danny hatte stets seine Unschuld beteuert, und eine große True-Crime-Doku nährte den Verdacht, er könnte zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Nun scheint es eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod seiner Familie und Dannys Fall zu geben, und Matt ist entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Selbst wenn er dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzen muss ...



    Meine Rezension:


    Schuldlos


    Matts Bruder Danny ist zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er seine Highschool-Freundin umgebracht haben soll. Die Familie, allen voran der Vater und Schwester Maggie, sind fest entschlossen, Beweise zu sammeln, um Dannys Schuldlosigkeit zu beweisen. Als einige Jahre später vier Familienmitglieder in Mexiko verunfallen, ist Matt der letzte Mensch, der für Klarheit sorgen kann.


    In einem flotten Hin und Her zwischen aktuellem Geschehen und früheren Ereignissen, durchbrochen von True-Crime-Ausschnitten, fließt die Handlung dahin, bevor sie im Mittelteil ein wenig schwerfällig wird und an Spannung verliert. Auch die Gedanken und Gefühle der einzelnen Figuren hätten etwas deutlicher sein können, da bleibt etliches zu sehr an der Oberfläche. Nichtsdestotrotz ist der Aufbau dieses Thrillers gut gelungen und hält viele Überraschungen bereit. Die Idee, eine Familie in den Mittelpunkt zu stellen und ein möglicherweise falsches Urteil, zieht sich als roter Faden durchs Geschehen und verknüpft unterschiedliche Handlungsstränge zu einem logischen Ganzen.


    Ein Thriller, der mich durchwegs gut unterhalten hat und den ich daher gerne weiterempfehle.



    Titel Allein gegen die Lüge

    Autor Alex Finlay

    ASIN B0CZVV9FX4

    Sprache Deutsch

    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (496 Seiten) und Hörbuch

    Erscheinungsdatum 27. Dezember 2024

    Verlag Goldmann


    ASIN/ISBN: B0CZVV9FX4

  • Fesselnd und erschütternd, für mich war das ein sehr guter Thriller

    5 Sterne


    Thriller gehören zu meiner Lieblingslektüre. Dieser hier wurde von einer meiner sehr gern gelesenen Autorinnen aus dem Genre hoch gelobt. Das, in Verbindung mit dem mir ebenfalls sehr zusagenden Klappentext, veranlasste mich zu einem Spontankauf des E-Books.


    Matt Pine erhält vom FBI die schreckliche Nachricht, dass seine Eltern und seine beiden jüngeren Geschwister tot sind. Sie wurden in ihrem Ferienhaus in Mexiko tot aufgefunden. Die örtliche Polizei behauptet zwar, dass es sich um einen schrecklichen Unfall handelte, weigert sich allerdings die Ermittlungsergebnisse an die US-Behörden weiterzugeben und macht auch Schwierigkeiten wegen der Rückführung der Toten.


    Das FBI ist involviert, da die Todesfälle Matts Familie erneut in den Focus der landesweiten Medien rücken. Eine beliebte Netflix-Doku erweckte vor einiger Zeit den Eindruck, dass Matts älterer Bruder Danny seit 7 Jahren zu Unrecht wegen Mordes im Gefängnis sitzt. Und obwohl jedes Gnadengesuch bisher abgelehnt wurde, suchten vor allem sein Vater und seine Schwester noch immer weiter nach Beweisen für Dannys Unschuld.


    Matt, der bislang der einzige in der Familie war, der an Dannys Unschuld zweifelte, gerät plötzlich in gefährliche Situationen. Und auch die FBI-Agentin Sarah Keller vermutet schon bald eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod der Familie und Dannys Fall…


    Leicht und flüssig konnte ich diese in der dritten Person aus den Perspektiven verschiedener Charaktere geschriebene und für mich extrem spannende Geschichte über einen Justizirrtum und dessen Folgen für die Familie Pine lesen. Als Leser erfuhr ich bereits im Prolog vom Tod der Familie und bin erschüttert. Dann lernte ich situationsbezogen nach und nach die handelnden Charaktere kennen, sowohl die Lebenden, in Rückblenden aber auch die Toten. Zudem werden zwischenrein auch immer mal wieder Szenen aus der Netflix Dokumentation geschildert.


    Die Wechsel zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Dokumentation empfand ich als geschickt gesetzt, so, dass ich eine permanente Grundspannung verspürte und beim Lesen des Buches auch keinerlei Längen empfand. Die FBI Agentin mochte ich sehr, was nicht zuletzt auch den Einblicken in ihr Privatleben geschuldet war. Matt hatte meine Sympathien, vor allem wegen seines schweren Verlustes, von Anfang an. Aber auch seine Familie wurde mir durch die Schilderungen der Geschehnisse vor ihrem Tod aus ihren Perspektiven immer sympathischer. So, dass mich das gleichzeitige Wissen um ihren Tod ebenfalls schmerzte, mich aber auch die Geheimnisse trafen, die mir als Leser dabei enthüllt wurden.


    Es gab zwar schon eine geraume Zeit vor dem Showdown einen Punkt, an dem ich ahnte, wie alles zusammenhängen könnte. Dennoch war ich mir bis zum Schluss da nicht hundertprozentig sicher und dass ich letztendlich recht behalten habe, empfand ich nicht schlimm. Für mich als Leser blieben am Ende keine Fragen offen. Gut gefiel mir, dass der Autor trotz der Grausamkeit, die der Familie wiederfuhr noch etwas Tröstliches mit einbaute und ein Geheimnis vor den Überlebenden der Familie verborgen blieb. Insgesamt hat mir dieser Thriller ausgesprochen gut gefallen und ich hoffe, in Zukunft von diesem Autor noch mehr in deutscher Übersetzung lesen zu können.

  • Meine Meinung:


    Das Cover ist düster und dunkel und man sieht ein abgeschiedenes Haus mit etwas Licht im Eingangsbereich. Mir persönlich gefällt das Cover und ich könnte mir vorstellen in einem solchen oder besser gesagt ähnlichen Haus zu wohnen. Das Cover regt meine Fantasie zumindest an. Ehrlicherweise finde ich bei dem Buch kein richtiges Thema außer, dass der Autor es sehr spannend umgesetzt hat. Es beginnt rasant und bleibt rasant und man ist permanent am rätseln wie alles miteinander verbunden ist. Am Ende hat der Autor alles richtig gemacht und Figuren erschaffen die man mag und Figuren erschaffen, die man nicht wirklich mag. Ob jetzt alle Charaktere authentisch agieren und handeln vermag ich nicht zu beurteilen, weil einige Charaktere in Extremsituation reagieren und ich denke, dass da keiner so richtig was zu sagen kann, was richtig wäre und was letztendlich falsch wäre, obwohl man aber man merkt, dass viele seiner Charaktere Ecken und Eigenheiten besitzen und auch das macht dieses Buch zu einem sehr lesens- und empfehlenswertem Erlebnis.


    Fazit: 4,5 ⭐️


    Note: 1 -

    :lesend: Kopfgefickt – Im nächsten Leben (Miro Lippoldt) 128 / 410 Seiten

    :lesend: Die Tote in der Bibliothek (Agatha Christie) 19 / 248 Seiten

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  • Stell dir vor, deine Eltern, deine jüngere Schwester und dein kleiner Bruder werden in ihrem Urlaub in Mexiko tot aufgefunden, und du musst deinen älteren Bruder, der wegen des Mordes an seiner Freundin im Gefängnis sitzt, darüber informieren. Genau das passiert Matt Pine, gerade war er noch in seiner Studentenbude, im nächsten Moment steht die FBI-Agentin Sarah Keller vor ihm und informiert ihn über die Todesfälle. Und dann muss er auch noch nach Mexiko fliegen, damit seine Familie nach Hause überführt werden kann.


    Matt Pine ist mir direkt ans Herz gewachsen, wahrscheinlich auch, weil ich mich viel zu gut in ihn hineinversetzen konnte, und mit ihm gelitten habe. Er ist aber auch ein netter Kerl. Seine Familie musste seit sieben Jahren mit der angeblichen Tat seines Bruders leben, sein Vater kämpfte von Anfang an um dessen Freilassung, und es gab sogar eine Dokumentationsserie darüber.


    Erzählt wird nicht nur das aktuelle Geschehen, es gibt auch immer wieder Rückblenden ins Davor, wo man aus Perspektive der drei älteren Toten erfährt, was in den Tagen vor deren Tod passiert ist, am Ende erlebt man sogar die Todesnacht selbst mit, was mich sehr berührt hat. Dabei kommt das eine oder andere ans Licht, man lernt aber auch die vier Toten sehr gut kennen, so dass einen ihr Tod noch mehr mitnimmt, als es vorher schon der Fall war. Mir gefällt diese Erzählweise sehr gut.


    Gut gefallen hat mir auch Sarah Keller, die eigentlich gar nicht für Todesfälle zuständig ist, aber auf andere Weise mit dem Fall verbunden ist. Auch sie und ihre Familie lernt man kennen und mögen. Sie steht an Matts Seite, das hat mir gut gefallen, und möchte den Fall, der nicht nur die Frage aufkommen lässt, ob es sich um Mord oder einen Unfall handelt, unbedingt klären. Ich könnte mir gut vorstellen, Sarah Keller in weiteren Werken noch einmal zu begegnen.


    Auch andere Charaktere sind gut gezeichnet, ich mochte vor allem Matts Studienfreund:innen sehr, die sich rührend um ihn kümmern, jede:r ein ganz eigener Typ. Aber auch Matts weitere Familie, eine Tante und ein dementer Großvater, kommen einem nahe. So war ich von Anfang an emotional dabei und habe mitgelitten und mitgefiebert. Zusätzlich hat sich der Autor, der Anwalt ist, ein tatsächliches Problem des (usamerikanischen) Justizsystems vorgenommen, es spielt also auch eine gewisse Gesellschaftskritik mit hinein. Die Auflösung ist nachvollziehbar, und man erfährt auch noch ein bisschen Danach, was mir ebenfalls gut gefällt.


    Das Debüt Alex Finlays hat es direkt in sich, es hat mich gefesselt und mich das Buch kaum aus der Hand legen lassen. Sehr gerne empfehle ich es daher für Thrillerfans, bin gespannt auf weitere Werke des Autors, und vergebe gerne volle Punktzahl.

  • Erst in der zweiten Hälfte überzeugend


    Buchmeinung zu Alex Finlay – »Allein gegen die Lüge«


    »Allein gegen die Lüge« ist ein Kriminalroman von Alex Finlay, der 2025 bei Goldmann in der Übersetzung von Leo Strohm erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »Every Last Fear« und ist 2021 erschienen.


    Zum Autor:

    Alex Finlay hat Spannungsromane geschaffen, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Der Autor schreibt unter einem Pseudonym und ist ein prominenter Anwalt in Washington, D.C., der Klienten in über vierzig Fällen vor dem Obersten Gerichtshof der USA vertreten hat.


    Klappentext:

    Die Nachricht trifft Matt Pine wie ein Schock: Bei einem Urlaub in Mexiko kam fast seine gesamte Familie ums Leben. Die örtliche Polizei behauptet, es sei ein Unfall gewesen, doch das FBI bezweifelt das. Allerdings wollen sie Matt den Grund für ihre Skepsis nicht verraten. Das Drama rückt Matts Familie erneut ins Rampenlicht der Medien. Vor sieben Jahren war sein älterer Bruder Danny wegen Mordes an seiner Highschool-Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Danny hatte stets seine Unschuld beteuert, und eine große True-Crime-Doku nährte den Verdacht, er könnte zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Nun scheint es eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod seiner Familie und Dannys Fall zu geben, und Matt ist entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Selbst wenn er dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzen muss ...


    Meine Meinung:

    Dieses Buch wechselt permanent zwischen zwei Zeitebenen, der Gegenwart und der Vergangenheit. Meist ist damit die Zeit von vor sieben Jahren gemeint, als Matts Bruder Danny den Mord an seiner Highschoolliebe gestanden hat. Der Leser erfährt mehr und mehr Einzelheiten aus dieser Zeit, aber auch zur Familiengeschichte. Matts Vater Evan glaubt an einen anderen Täter. Zudem ist er in den Fokus des FBI gekommen. Agentin Keller hofft ihn als Zeugen für ein Geldwäscheverfahren gewinnen zu können. Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven als jeweiliger Ich-Erzähler gestaltet. Die Handlung ist komplex und mehrere Nebenhandlungen tragen ihren Teil dazu bei. Eine Crimedoku bringt Ausschnitte aus Verhören und Informationen über Menschen, die unschuldig schwere Vergehen gestanden haben. Man merkt, welch hoher Druck auch auf den Ermittlern lastet.

    Die FBI-Agentin Keller wirkt kompetent, hartnäckig und sympathisch. Matt scheint zu Beginn eher desinteressiert an den Ermittlungen zu sein, auch weil er seinen Bruder für schuldig hält. Die Geschichte entwickelt sich eher langsam und Tempo und Spannung waren moderat. Erst im weiteren Verlauf fühlte ich mich gut unterhalten, aber halt erst nach der Hälfte. Nach einigen überraschenden Wendungen ist der Fall am Ende vollständig aufgeklärt und der Autor gönnt den verbliebenen Protagonisten noch ein Happy End.


    Fazit:

    Die zweite Hälfte hat mit gut gefallen, aber die erste Hälfte konnte mich nicht überzeugen. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0CZVV9FX4

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