Seiten: 352
Herausgeber: Emons Verlag
Erscheinungsdatum: 19. Oktober 2023
ISBN: 978-3740818968
Meine Meinung:
“Der sonderbare Fall der Rosi Brucker” von Tina Seel hat nicht nur das Wort im Titel, es ist auch ein durch und durch sonderbares Buch. Aber es hat mich sehr gefesselt. Mir fällt schwer zu sagen, woran es lag, vielleicht, weil es mal eine andere Art ist, eine Geschichte zu erzählen.
In Allweiler, mitten in der Pfalz, wird die 32jährige Rosi Brucker vermisst. Nach ein paar Tagen taucht sie erdrosselt wieder auf, und zwar unter einem Haufen Äste. Die Ermittler Melchinger und Wachtel werden mit dem Fall betraut, kommen aber nicht so recht weiter. Doch da ist noch die alte Funzel, die sich immer wieder in die Ermittlungen einmischt und Hasel, der allen viel harmloser erscheint als er ist.
Sonderbar waren die meisten Figuren, die in dem Buch beschrieben wurden. Die Autorin hat den Fokus weniger auf die Ermittlungen gelegt, sondern eher auf die Hintergrundgeschichte der Dorfbewohner, die allesamt auf ihre Art seltsam waren. Mir hat gut gefallen, dass die Gedanken der Figuren mit ihren Erlebnissen aus der Vergangenheit und auch zur Zeit des Mordes, verknüpft wurden und so das Geschehen rund gemacht haben. Allerdings war der Fall an sich nicht so wahnsinnig spannend, obwohl ich am Ende natürlich schon wissen wollte, was denn jetzt mit der Rosi passiert ist. Für mich war das Buch eine Gesellschaftsanalyse eines Dorfes im Jahr 1975 als ein vollwertiger Krimi. Vielleicht war es das, was mich an dem Buch so fasziniert hat.
Die Autorin hat immer mal wieder den pfälzer Dialekt einfließen lassen, was das Buch authentisch gemacht hat. Gut gefallen hat mir, dass viel erzählt wurde und relativ wenig Dialoge stattgefunden haben. Weniger sympathische Figuren hat die Autorin mit ihrem eigenen Humor dargestellt, so dass ich das ein oder andere Mal schmunzeln musste.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung!
ASIN/ISBN: 3740818964 |