Picus-Verlag, 2019
178 Seiten
Kurzbeschreibung:
In fortgeschrittenem Alter macht der jugoslawische Arzt Moritz Karpaty 1939 zum ersten Mal in seinem Leben Urlaub: Sein Freund Viktor Elek, schwerreicher Zuckerfabrikant, ermuntert ihn, mit ihm nach Monte Carlo zu fahren. Was sich nach einer unbeschwerten Reise anhört, wird bald getrübt: Der Zweite Weltkrieg bricht aus, und im Hotel Hermitage verfolgen die betuchten Gäste die sich überstürzenden Ereignisse vor dem Radio. Noch wähnt man sich sicher und vergnügt sich am Strand, auf der Promenade und im Casino. Auch Moritz: Fast absichtslos hat er im Casino ein Vermögen gewonnen und beschlossen, alles bis auf den letzten Centime in Monte Carlo auszugeben. Da lernt er die junge russische Tänzerin Ira kennen und spürt noch einmal seine Jugend. Die Katastrophe des Krieges und der Verfolgung nimmt indessen ihren Lauf ...
Vor der mondänen Kulisse der Côte d'Azur und im Angesicht der Weltkatastrophe beschwört Ivan Ivanji die letzten Tage einer vergessenen Welt herauf.
Über den Autor:
Ivan Ivanji, 1929 im Banat geboren, war unter anderem Journalist, Diplomat und Dolmetscher Titos. Romane, Essays, Erzählungen und Hörspiele. Er lebte als freier Schriftsteller und Übersetzer in Wien und Belgrad. Er starb am 9. Mai 2024 in Weimar.
Mein Eindruck:
Ivan Ivanji versetzt seinen Protagonisten, den nicht mehr jungen, jüdischen Arzt Moritz in einen besonderen Ort zu einer außergewöhnlichen Zeit. Monaco 1939, Kriegsbeginn.
Durch einen Spielgewinn in Casino kann Moritz sich den Aufenthalt in Monaco leisten. Er bleibt länger, zunächst aus Neigung, später wegen dem Krieg, denn Monaco ist noch neutrales Gebiet.
Außerdem lernt er eine junge Tänzerin kennen, die ihn verzaubert wie einst Tadzio den Gustav von Aschenbach.
Ivanji nimmt sich Zeit, seinen Protagonisten Dr.Moritz Karpaty als Mensch, aber auch als Typ zu charakterisieren und mit einen leicht wehmütigen Blick zu versehen. Es ist diese Stimmung, die dem Buch seinen Ton gibt, in dem man als Leser versinken kann.
ASIN/ISBN: 3711720773 |