8 Grad Verlag
120 Seiten
Kurzbeschreibung:
Jessica ist neun und lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter im Stuttgart der Nachkriegsjahre. Beide Eltern waren früher am Staatstheater, der Vater ist gestorben. Während die Mutter jetzt beim Rundfunk arbeitet, rettet sich Jessica in ihre eigene Welt mit imaginierten Geschwistern und Spielkameraden. Oft kann sie im Radiohaus dabei sein und Kinderrollen sprechen. Und ein Traum scheint sich zu erfüllen, als sie den Puck in Shakespeares Sommernachtstraum spielen soll. Wie das Kind es schafft, sich trotz Einsamkeit, Armut und Hunger zu behaupten, erzählt die Autorin in einem wunderbar leichten Tonfall. »Niemand soll es mehr erkennen, keiner beschimpfen – verkleidet sein ist wie verzaubert sein.«
Über die Autorin:
Felicitas Andresen, geboren 1939 in Hemmenhofen am Bodensee, wo sie auch heute wieder lebt. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Soziologie arbeitete sie als Schauspielerin am Theater und im Sozialwesen. Sie hat zahlreiche Romane und Erzählungen veröffentlicht und wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Thaddäus-Troll-Preis für Sex mit Hermann Hesse (2016).
Mein Eindruck:
Die 1939 geborenen Schriftstellerin Felicitas Andresen zeigt in ihrem kurzen Roman eine Nachkriegskindheit am Bodensee.
Jessica entstammt einer Künstlerinnenfamilie und ist selbst schon lange Funkkind.
Davon abgesehen ist sie viel allein. Der Vater ist schon gestorben und in die Schule geht sie nur zu einer Privatlehrerin. Daher tut sie sich schwer mit anderen Kindern, auch mit dem Nachbarsjungen, mit dem sie sich nicht anfreunden mag.
Ansonsten hat sie nur ihre Fantasiefreunde. Sie ist ein phantasiebegabtes Kind und schließlich hat sie eine Leidenschaft für die Schauspielerei und möchte den Puck in Shakespeares Sommernachtstraum spielen.
Der Text ist dicht und konzentriert. Als Leser kann man sich in das Mädchen hineinfühlen.
ASIN/ISBN: 3910228380 |