Egal wohin, Baby – Christoph Ransmayr

  • Fischer, 2024

    256 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Siebzig Bilder, siebzig Geschichten, siebzig literarische Meisterstücke


    Hier macht einer sein Leben in Schnappschüssen sichtbar, überfliegt dabei erzählend Kontinente und Zeiten und bringt die Flüchtigkeit des Augenblicks manchmal ironisch, aber immer mit Leidenschaft und virtuos zur Sprache.

    In Erinnerung an das klassische Fotoalbum, in dem unter oft unscharfen Bildern die Abenteuer des Augenblicks in Stichworten dokumentiert wurden, erzählt Christoph Ransmayr in »Egal wohin, Baby« siebzig zu Mikroromanen kondensierte Geschichten zu siebzig seiner Fotografien in Schwarz-Weiß. Jedes Foto eine optische Notiz, geschuldet der Zufälligkeit der Anwesenheit und im Vorübergehen aufgezeichnet mit einem Smartphone oder einer Digitalkamera. Jeder Text zum Bild wird zu einem in sich geschlossenen, ausgefeilten Stück Prosa: zu einem Mikroroman. Denn von Expeditionen in die Augenblicke der Wirklichkeit und in die Grenzenlosigkeit der Phantasie kann auch in wenigen Zeilen erzählt werden – zumal, wenn es mit der Beobachtungsgabe und der Formulierungskunst des welterfahrenen Christoph Ransmayr geschieht.


    Über den Autor:

    Christoph Ransmayr wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und lebt nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder in Wien. Neben seinen Romanen »Die Schrecken des Eises und der Finsternis«, »Die letzte Welt«, »Morbus Kitahara«, »Der fliegende Berg«, »Cox oder Der Lauf der Zeit«, »Der Fallmeister. Eine kurze Geschichte vom Töten« und dem »Atlas eines ängstlichen Mannes« erscheinen Spielformen des Erzählens, darunter »Damen & Herren unter Wasser«, »Geständnisse eines Touristen«, »Der Wolfsjäger« und »Arznei gegen die Sterblichkeit«, im Juli 2022 »Jägerin im Sonnenbad. Dreizehn Balladen und Gedichte«. Zum Werk Christoph Ransmayrs erschien der Band »Bericht am Feuer«. Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Kleist-Preis, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union, den Prix du meilleur livre étranger und den Prix Jean Monnet de Littérature Européenne.


    Mein Eindruck:

    Was für ein Buch! Mutig und großartig. Christoph Ransmayr bringt hier 70 Kürzestgeschichten plus Fotos, die fast alle eine Wirkung auslösen.


    Ransmayr führt hier eine Figur namens Lorcan ein, die praktisch seine Rolle einnimmt.

    Lorcan ist viel in der Welt unterwegs und nimmt vieles wahr, alltägliches wie Außergewöhnliches.

    Er ist in der Arktis, gleich darauf in Mexiko, Brasilien, auf dem Nil, Tokio, Chile, Rapa Nui und viele andere Orte.

    Fast jede Episode ist etwas Besonderes. Ein paar haben private Geschichten in sich, überwiegend aber widmet sich Ransmayr dem, was er sieht oder wen er trifft. Ich denke, er hat viel Einfühlungsvermögen.


    Ein paar Mal bindet er auch Geschichtliches bzw. Mythen mit ein.


    Die Fotos lohnen oft einen zweiten Blick, bis man erkennt, was sie wirklich zeigen oder welche Geheimnisse sie inne haben.


    ASIN/ISBN: 3103976615