Stefanie Zweig-Verfilmung - 5.11.05

  • 5.11.05/ 20.15/ Sat1 - Nirgendwo in Afrika (Stefanie Zweig)


    Beschreibung:
    Im Jahr 1938 müssen Jettel und ihre Tochter Regina Deutschland verlassen: Sie flüchten vor den Nazis zu Jettels Ehemann Walter, der versucht, sich in Afrika eine Existenz aufzubauen. Während sich Regina in der neuen Welt mühelos zurechtfindet und Freundschaft mit dem einheimischen Koch Owuor schließt, stehen Jettel und Walter vor den Trümmern ihrer Ehe ...


    Quelle: Sat1

  • Den Film fand ich wirklich gut gemacht. Verglichen zu anderen in der damaligen Oskarsaison ("The Pianist" allen voran, auch noch mit verwandtem Thema) vielleicht nicht der beste. Aber er erreicht was er will: zeigt ein Bild von Afrika, in seiner Schoenheit, seinen Menschen und den Konflikten zwischen ihnen. Und einen Aspekt in der Zeitgeschichte, der vielleicht nicht ganz sooo bekannt ist.


    Ich selber bin vor etlichen Jahren 2 Monate durch Tanzania und Kenya gereist. Und hab mich daher sofort im Film zu Hause gefuehlt. Und auch die Sprache eben als Sprache Afrikas gesehen.


    Im Buch kam dann diese bildhafte Sprache noch besser zur Geltung. In der deutschen Sprache vielleicht ungewohnt, aber ich war beeindruckt wie Stefanie Zweig es schafft die bildhafte Sprachen der Afrikaner, Suahili und die ungesprochene Sprache ins deutsche reinzubringen. Was auf den ersten Blick schnulzig aussehen mag, macht fuer die Sprache und Kultur Afrikas sehr viel Sinn. Mit hat das Buch daher auch sehr sehr gut gefallen.


    Es gibt natuerlich schon deutliche Unterschiede zum Film. Der Film hat komplette Kapitel ausgelassen, sogar einige Szenen zeitlich total umgestellt. Letztlich hat jedes Werk m.M. seinen eigenen Stellenwert, das Buch sowie der Film. Der Film legt eben den Schwerpunkt darin die Schoenheit Afrikas und seiner Menschen in Bildern zu zeigen, das Buch erreicht die gleiche Intention durch seine Sprache.


    Ich hab danach noch "Vivian und Ein Mund voll Erde" von ihr gelesen. Fand ich ok, aber nicht so interessant und komplex wie "nirgendwo in Afrika". Es kam auch nicht mehr viel neues an Gedanken, es wiederholte sich zu sehr im Vergleich zu "Nirgendwo in Afrika". Ich moechte noch auf jeden Fall "Irgendwo in Deutschland" lesen. Ich kann mich naemlich noch sehr gut an meinen riesigen Kulturschock erinnern als ich nach der doch relativ kurzen Afrikareise wieder in D ankam. Fuer eine Familie nach 1945 eigentlich unvorstellbar schwieriger.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Wir haben uns den Film gestern zusammen mit unseren Söhnen angesehen und - da unser Ältester erst kürzlich für einen Monat in Namibia war - ....kurz gesagt: es entspannen sich schöne Gespräche und meine Männer und ich meinten einhellig, dass es doch ab und zu sehr gut gemachte Filme gäbe. :-]


    :wave
    Ikarus